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0649 - Killer-Vampire

0649 - Killer-Vampire

Titel: 0649 - Killer-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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dann begriff er, daß Robertos Idee tatsächlich funktionieren konnte. Wenn sie ihrer ehemaligen Gang zeigten, daß sie fliegen konnten und immun gegen Kugeln waren, würden die alles tun, um das auch zu lernen. Na ja, dachte Eric, bestimmte Details wie die Sache mit dem Sonnenlicht und dis Tatsache , daß man erst tot sein muß, um fliegen zu lernen , sollten wir natürlich verschweigen.
    Er schlug dem Mexikaner auf die Schulter.
    »Laß uns fahren«, sagte er entschlossen.
    ***
    Zwei Stunden später:
    Nicole stoppte den Cadillac in einer Parkbucht und griff nach der Straßenkarte, die neben ihr auf dem Beifahrersitz lag.
    Auf der Straße schob sich die Blechlawine schleichend und hupend an ihr vorbei. O'Neill hatte sie vorgewarnt, daß der Berufsverkehr in der Stadt höllisch war, aber Nicole befürchtete, daß sie die Situation trotzdem unterschätzt hatte.
    Schlimmer konnte es in Paris, Rom, Neapel und Lippstadt auch nicht sein.
    Gemeinsam mit dem Detective war es ihr gelungen, den bewußtlosen Zamorra rechtzeitig zum Cadillac zu bringen, bevor die Polizei kam. Während der Fahrt nach Santa Monica hatte O’Neill geschwiegen und sich, so vermutete Nicole, Gedanken darüber gemacht, wie er seinen Vorgesetzten beibringen sollte, daß sich Vampire in der Stadt herumtrieben. Nicole hatte ihn nicht unterbrochen. So hatte sie zumindest die Zeit gefunden, weiter darüber nachzudenken, wo sie den Detective schon einmal gesehen hatte. Aber es fiel ihr einfach nicht ein.
    Sie hatten Zamorra ins Hotelzimmer gebracht. Nicole wußte, daß er mehrere Stunden ruhen mußte, um sich von der anstrengenden Zeitsch au zu erholen, was bedeutete, daß sie genug Zeit hatte, um sich mit diesem angeblichen Vampirexperten Hollister zu treffen. O'Neill hatte ihr die Adresse eines billigen Motels in West Hollywood gegeben, wo der Mann abgestiegen war.
    Die Fahrt dorthin schien allerdings zur Katastrophe zu werden.
    Mit verhaltenem Optimismus hatte Nicole sich auf den Freeway nach Hollywood gewagt, ihn aber an der nächsten Ausfahrt wieder verlassen, nachdem sie allein für dieses kurze Stück fast dreißig Minuten gebraucht hatte. Auch die Nebenstrecke, die in die gleiche Richtung führte, erwies sich als Fehlschlag, ebenso wie die Nebenstrecke der Nebenstrecke, auf der sie sich gerade befand. Und jetzt teilte ihr das Radio auch noch fröhlich mit, daß es zu erheblichen Behinderungen wegen eines Footballspiels kam.
    Nicole seufzte und fuhr in eine kleine Seitenstraße, die in ein Wohngebiet führte. Hier lag die Geschwindigkeitsbegrenzung zwar bei rund zwanzig Meilen die Stunde, damit kam sie aber immer noch schneller durch als auf den Boulevards.
    Im nächsten Moment rannte jemand vor ihr auf die Straße.
    Nicole trat das Bremspedal durch, konnte aber nicht verhindern, daß sie den Jugendlichen mit dem Kotflügel streifte. Er schrie auf und fiel auf den Asphalt.
    Entsetzt löste Nicole den Sicherheitsgurt und sprang aus dem Wagen.
    Der Junge lag bewegungslos vor ihr auf der Straße.
    Die Französin ging neben ihm in die Hocke und drehte ihn behutsam auf die Seite.
    »Bist du verletzt?« fragte sie besorgt, während sich eine kleine Stimme in ihren Gedanken wunderte, wie sie ihn bei der geringen Geschwindigkeit, mit der sie gefahren war, überhaupt hatte verletzen können.
    Dann sah sie die offenen Augen des Jungen und das breite Grinsen auf seinem Gesicht.
    Und das Springmesser in seiner Hand.
    »Nein«, antwortete der Jugendliche und richtete sich auf, »aber du bist jetzt eine Gefangene der Black Claws.«
    Nicole stand auf und wich einige Schritte zurück.
    Sie war anscheinend in einer wohlhabenden Wohngegend der Stadt gelandet. Entlang der kleinen Straße befanden sich hohe weiße Zäune und grüne Hecken, die verhindern sollten, das jemand einen Blick auf die weiter zurückliegenden Häuser warf. Nicole bezweifelte, daß einer der Bewohner sah, was sich auf der Straße anspielte. Von dort konnte sie also keine Hilfe erwarten.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie weitere Jugendliche aus parkenden Autos stiegen und begannen, einen Kreis um sie herum zu bilden. Sie zählte mindestens acht von ihnen.
    Sie hatte keine Ahnung, aus welchem Grund die Gang gerade sie ausgewählt hatte, aber es schien um mehr als Geld zu gehen, sonst hätte der Junge wohl kaum den Begriff »Gefangene« benutzt. In Nicole stieg die Befürchtung auf, daß man sie zum Zeitvertreib der Gangmitglieder entführen wollte - und das mußte sie auf jeden Fall

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