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0649 - Killer-Vampire

0649 - Killer-Vampire

Titel: 0649 - Killer-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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verhindern.
    Mit einem wütenden Kampfschrei trat sie zu und kickte dem Jungen das Messer aus der Hand. Der schrie überrascht auf, aber da er noch saß, konnte er nicht mehr tun als Zusehen, während Nicole über die Motorhaube des Cadillac flankte und den Bürgersteig in Richtung des Boulevards entlanglief. Die Gang würde wohl kaum riskieren, sie dort anzugreifen.
    Die Französin konnte laute Flüche und rennende Schritte hinter sich hören. Die Jugendlichen hatten die Verfolgung aufgenommen.
    In der gleichen Sekunde spürte Nicole einen heftigen Schlag. Sie schrie auf, als sie von der Wucht des Aufpralls auf den Boden geschleudert wurde. Ihre ganze rechte Seite war für einen Moment wie betäubt.
    Nicole kam unsicher auf die Beine und sah erst jetzt die offene Autotür, die ihren Lauf beendet hatte. Ein weiteres Gangmitglied stieg aus dem dazugehörigen Wagen und kam drohend auf sie zu.
    »Mach keinen Scheiß!« sagte der Junge. In einer Hand hielt er eine Pistole, deren Lauf genau auf Nicole gerichtet war. Als er ihren Blick sah, grinste er und zeigte dabei eine Reihe golden glänzender Zähne.
    Sie sah sich um, während sie sich bemühte, die Schmerzen in ihrer Seite unter Kontrolle zu bringen. Der Rest der Gang hatte sich um sie herum verteilt und schien nur darauf zu warten, daß sie einen Ausbruchsversuch unternahm. Jeder von ihnen hatte irgendeine Art von Stichwaffe in der Hand, aber der Junge vor ihr schien der einzige mit einer Schußwaffe sein. Wenn sie die nur bekommen könnte…
    Als hätte der Jugendliche ihre Gedanken gelesen, trat er einige Schritte zurück, raus aus ihrer unmittelbaren Reichweite.
    »Steig in den Wagen«, befahl er.
    Nicole senkte den Kopf. Ihre Flucht war zu Ende.
    ***
    Zamorra betrachtete grübelnd den Zettel, den Nicole an der Tür ihrer Suite befestigt hatte.
    Bin unterwegs zu Hollister.
    Bis später, Nici
    Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte, jedoch war er gerade erst aufgewacht, und draußen, vor den Fenstern des Hotels, ging bereits die Sonne über dem Pazifik unter. Das war ein Anblick, den der Parapsychologe gerne genossen hätte, aber im Moment machte er sich mehr Sorgen um seine Gefährtin.
    Zamorra schätzte, daß sie seit mindestens vier Stunden weg war, vielleicht auch länger. Trotz des Berufsverkehrs hätte sie schon längst zurück sein müssen. Eine Nachricht hatte sie auch nicht an der Rezeption hinterlassen, dort hatte Zamorra direkt nachgefragt. Leider hatte Nicole die Adresse, zu der sie fahren wollte, nicht mit auf den Zettel geschrieben.
    Zamorra ging zum Telefon und ließ sich mit dem Polizeirevier verbinden, in dem er und Nicole O'Neill getroffen hatten.
    »Geben Sie mir Detective O'Neill. Es geht um die Schlitzer-Morde«, sagte er zu dem diensthabenden Beamten. Er hoffte, daß allein die Erwähnung der Morde schon ausreichte, damit der Beamte sich Mühe bei seiner Suche nach dem Detective machte. Anscheinend funktionierte es, denn keine zehn Sekunden später hörte er die atemlose Stimme des Polizisten. Ohne Umschweife kam der Dämonenjäger zur Sache, sprach davon, daß Nicole verschwunden sei und bat um Hollisters Adresse.
    »Sind Sie noch im Hotel?«, fragte O'Neill an der anderen Seite der Leitung.
    »Ja.«
    »Dann schreibe ich gerade noch eine Fahndung nach Ihrem Wagen aus und fahre dann sofort los. Ich bin in einer halben Stunde bei Ihnen.«
    Bevor der Parapsychologe protestieren konnte, legte O'Neill auf.
    Nachdenklich legte Zamorra den Hörer auf die Gabel. Es gefiel ihm nicht, daß der Polizist sich anscheinend an der Vampirjagd beteiligen wollte. Dafür war die Sache viel zu gefährlich. Zamorra hatte schon viel zu oft miterleben müssen, wie Unschuldige starben, nur weil sie eine Situation falsch einschätzten oder zu großes Vertrauen in Waffen und Fähigkeiten setzten, die gegen das Übernatürliche wirkungslos waren. Selbst für Dämonenjäger wie ihn und Nicole war jeder Fall potentiell lebensbedrohend, obwohl sie die richtige Bewaffnung und das nötige Wissen hatten. Für einen Polizisten wie O'Neill - egal wie gut er in seinem Beruf war - gab es eigentlich nur eine Überlebenschance, wenn er sich ständig in Zamorras Nähe aufhielt und genau das tat, was man ihm sagte.
    Der Parapsychologe bezweifelte, daß der Detective sich an diese Regeln hielt. Also mußte er ihm klarmachen, an welchem Punkt der Fall für ihn erledigt war.
    Zamorra ging zum Zimmersafe, öffnete ihn und nahm den in Stoff gehüllten Dhyarra-Kristall heraus. Es

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