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065 - Dem Dämon als Geschenk

065 - Dem Dämon als Geschenk

Titel: 065 - Dem Dämon als Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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richtig, daß sich dort die Polizeistation befand. Der Beamte, dem wir die Räuber übergaben, stellte sich als Inspektor James Andrews vor. Ein gutmütiges Schwergewicht, der aber sehr böse werden konnte, wenn jemand das Gesetz, das er hütete, verletzte.
    Die Namen der Räuber waren Kevin Crawford und Fred Mahoney. Sie waren sofort geständig, um ihre Lage nicht noch mehr zu verschlimmern, und sie gaben sogar zwei Überfälle zu, die sie nach demselben Muster abgezogen hatten. Mit dem kleinen Unterschied, daß diese geklappt hatten.
    Man nahm unsere Aussagen zu Protokoll. Wir lasen die Schriftstücke durch und unterzeichneten sie.
    Das Messer, das ich Fred Mahoney abgenommen hatte, wurde als Beweismittel abgelegt, und Mahoney und Crawford wurden eingelocht.
    Inspektor Andrews vermutete, wir wären auf der Durchfahrt. Barrywater war kein Dorf, das von vielen Fremden aufgesucht wurde.
    Es erstaunte den Inspektor, als ich ihm eröffnete, wir würden in dem verträumten Dorf vor den Toren Londons einige Tage Urlaub als Gäste von Tom di Meola machen. Natürlich kannte er Tom, und er schätzte seine Arbeit, obwohl er von Malerei, wie er zugab, nichts verstand.
    »Entweder ein Bild gefällt mir oder es gefällt mir nicht«, sagte James Andrews. »Von Farbkomposition und sattem Pinselstrich habe ich nicht die leiseste Ahnung. Tom di Meolas Bilder sprechen mich an. Sie besitzen eine Aussagekraft, die einem manchmal spürbar unter die Haut geht. Aber was rede ich denn. Sicher verstehen Sie beide von di Meolas Kunst sehr viel mehr als ich.«
    Ich lächelte. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Inspektor, ich bin auch nicht gerade ein Experte für Malerei. Aber Sie haben Recht, wenn Sie sagen, daß Tom di Meolas Werke das gewisse Etwas haben.«
    Während ich mich mit Andrews unterhielt, gewann ich den Eindruck, daß den Mann etwas bedrückte. Ich konnte ihn darauf natürlich nicht einfach ansprechen, aber interessiert hätte es mich schon, was der freundliche, sympathische Mann auf dem Herzen hatte.
    Mir schien, als würde er Vicky mit sorgenvollem Blick mustern. Sah er sie nicht gern in Barrywater? So kam es mir vor.
    Ich versuchte ein wenig über das Dorf zu erfahren. Andrews meinte, Barrywater wäre noch voll von alten Traditionen.
    »Urlaub«, sage er und nickte ernst. »Ich glaube, Sie sind die ersten, die in unser Dorf kommen, um hier Urlaub zu machen. Wir liegen wahrscheinlich zu nahe bei London. Die meisten Menschen fahren erst mal Hunderte von Kilometern, um in Urlaubsstimmung zu kommen.«
    »Wozu in die Ferne schweifen?« sagte ich lächelnd. »Ich bin sicher, daß es uns in Barrywater sehr gut gefallen wird.«
    »Ja«, brummte der Inspektor, aber das klang nicht besonders überzeugt.
    »Sind Sie anderer Meinung?« fragte ich hellhörig.
    »Ach, wissen Sie, Mr. Ballard, ich will Sie und Ihre hübsche, charmante Begleiterin nicht beunruhigen…«
    »Wenn Sie so anfangen, müssen Sie auch weiterreden«, sagte Vicky Bonney.
    Jetzt war er da, wo ich ihn haben wollte. Er trat ans Fenster und blickte hinaus. Wir schienen für ihn nicht mehr zu existieren. Er legte die Hände hinter seinem Rücken aufeinander und sagte eine Weile nichts.
    Schließlich fragte er: »Hat Ihnen di Meola von der alten Legende erzählt?«
    Ich spitzte die Ohren. »Nein«, sagte ich und ging zu ihm. Wir befanden uns in seinem Büro. Das leise Ticken der großen Uhr mit römischen Ziffern über der Tür war das einzige Geräusch, das im Moment zu hören war.
    »Es gibt mehrere Versionen«, sagte das gutmütige Schwergewicht. »Als Polizeibeamter dürfte ich keine einzige glauben, aber ich bin auch nur ein Mensch, verstehen Sie? Und meine Wurzeln befinden sich in diesem Dorf, in dem sich bis heute der Geister- und Hexenglaube gehalten hat. So etwas färbt ab, ob einem das nun recht ist oder nicht.«
    »Haben Sie ein Problem, Inspektor?« wollte ich wissen.
    »Nun, nicht gerade ich. Ich würde sagen, ganz Barrywater hat ein Problem.«
    »Ein Problem welcher Art?« erkundigte ich mich.
    »Es hängt mit diesen verrückten Geschichten zusammen«, sagte James Andrews und drehte sich langsam um. »Sie sind zweihundert Jahre alt. Dennoch geraten sie nie ganz in Vergessenheit. Immer wieder stößt man darauf. Vor allem jetzt…«
    Ich bat den Inspektor, etwas deutlicher zu werden. Andrews betrachtete zuerst Vicky, dann mich, und schließlich erzählte er uns die Geschichte.
    Wir erfuhren von einem grausamen Hexerpaar, das vor zweihundert Jahren hier sein

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