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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Erregung wohl noch ganz andere Dinge gesagt.«
    Er faßte sie vorsichtig am Arm, aber zu seinem Verdruß machte sie sich sofort wieder frei.
    »Es würde keinen größeren Triumph für Sie geben. Sie wollten doch diesen Schuft tödlich treffen, und das war auch meine Absicht. Sie können ihn nicht tiefer und schwerer verletzen, als wenn Sie -« er machte eine bedeutsame Pause -»Ihre Wohnung ändern.«
    »Vielleicht würde das mich am meisten treffen« erwiderte sie ruhig.
    Er hielt es für ratsam, ihr im Augenblick nicht zu widersprechen.
    »Dieser Bradley ist ein merkwürdiger Kerl. Ronnie sprach oft stundenlang mit ihm, man könnte fast sagen, daß sie Freunde waren .«
    Er brach plötzlich ab und fluchte innerlich über sich selbst. Wie kam es nur, daß er sich in letzter Zeit so entsetzlich gehenließ? An ihrem Erstaunen erkannte er, daß sie schon aufmerksam geworden war.
    »Nun ja, sie waren nicht direkt Freunde ...«
    »Aber Sie haben mir doch früher ausdrücklich gesagt, daß die beiden die größten Feinde waren ...«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das stimmt auch«, sagte er laut, aber sie schien nicht überzeugt zu sein.
    »Ich kann kaum mehr glauben, daß Bradley meinen Bruder getötet hat - es wird mir von Tag zu Tag schwerer. Ich weiß nicht, woher das kommt, aber es ist nun einmal so. Bradley hat doch auch gesagt, daß er Ronnies Freund war - und nun haben Sie es bestätigt«, fügte sie leise hinzu.
    Mark McGill fühlte sich unbehaglich.
    »Es bestand also doch eine Art Freundschaft zwischen ihnen? Wissen Sie, Mark, Sie haben mich wirklich beunruhigt!«
    »Es liegt gar kein Grund zur Beunruhigung vor«, sagte er etwas erregt.
    Er hatte sich in einer Sackgasse gefangen, aus der es kein Entrinnen gab, wenn er nicht den Rückweg antrat.
    Ann stand am Kamin und starrte in das Feuer.
    »Ist es nicht möglich, daß Bradleys Angaben richtig sind? Ich meine nicht über Ronnie, ich denke jetzt an die Ware, die ich im Auto transportierte - waren es Rauschgifte?«
    Er lachte gezwungen auf.
    »Großer Gott, Sie glauben doch nicht, was Bradley Ihnen sagt? Der Mann hat immer gelogen. Der durchschnittliche Polizeibeamte lügt mehr als der durchschnittliche Verbrecher. Rauschgifte! Was für eine schreckliche Anklage erheben Sie da gegen mich!«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich habe es niemals glauben wollen - ich habe Ihnen blind vertraut -, der Gedanke, daß ich Ronnies Werk fortsetzte, erfüllte mich mit Genugtuung, so daß ich nicht weiter darüber nachdachte. Aber ich bin davon überzeugt, daß ich töricht gehandelt habe.«
    »Steter Tropfen höhlt den Stein. Heißt es nicht so im Sprichwort? Bradley hat durch seine dauernden Reden tatsächlich Ihr Zutrauen zu mir und uns allen untergraben. Ann, Sie fangen an, ihm zu glauben!«
    »Ich kann diesen Smith nicht vergessen. Zufällig war das Guckloch in meiner Zelle offen, und ich sah ihn, als er vorbeigeführt wurde - er war wie ein wildes Tier.«
    »Gestern ist er zum Tode verurteilt worden«, sagte Mark rücksichtslos. Ann stieß einen Schreckensruf aus. »Nun, das ist doch ganz klar: Wenn jemand so etwas tut, dann muß er eben auch die Folgen dafür tragen. Er wird mit Mr. Steen, dem Henker, zusammenkommen.«
    »Aber Mark!« rief sie entsetzt.
    Er grinste.
    »Ich bin nur froh, daß Tiser damals Mr. Steen nicht gesehen hat. Er hätte tausend Anfälle und Krämpfe bekommen. Ich möchte wetten, daß er tot umgefallen wäre!«
    »Sie müssen eiserne Nerven haben!«
    »Ich habe überhaupt keine«, erwiderte Mark liebenswürdig.
    »Nun wollen wir aber wieder einmal über das Zusammenlegen der Wohnung sprechen. Meiner Meinung nach werden Sie sich hier sehr wohl fühlen. Von mir sehen Sie nicht mehr, als Sie wünschen. Und um Ihnen die Sache leichter zu machen, werde ich neue Dienstboten engagieren.«
    »Warum denn?« fragte sie schnell.
    »Nun, es wäre dann weniger peinlich.«
    Mark geriet in Verlegenheit, als er ihr ruhiges Lächeln sah.
    »Ach so«, sagte sie dann.
    Plötzlich packte ihn ein wildes, heißes Verlangen nach ihr, das ihm alle Besinnung raubte. Sie stand dicht vor ihm - er brauchte nur seine Hand auszustrecken, um sie zu berühren. Im nächsten Augenblick riß er sie an sich und küßte ihre bleichen Lippen. Sie wehrte sich nicht, aber sie blieb starr aufgerichtet stehen. Ihre kalte Unnahbarkeit flößte ihm Furcht ein, und er gab sie wieder frei.
    Ruhig trat sie an den Tisch, auf dem ihre Handtasche lag, öffnete sie und nahm etwas heraus.
    »Sehen

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