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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Auto gesprungen und verfolgte sie.«
    In demselben Augenblick kam auch der Polizist, mit dem sie vorher gesprochen hatte, atemlos und aufgeregt an.
    »Jemand hat vom Wagen aus auf ihn geschossen - wo waren Sie denn, Miss?«
    Sie sagte ihm, daß sie im Gras gelegen habe.
    Der Beamte erinnerte sich plötzlich an seine Pflicht.
    »Es tut mir leid, aber ich muß Ihren Namen und Ihre Adresse notieren.« Er schien sich wohler zu fühlen, nachdem er ihre Angaben in ein großes Notizbuch eingetragen hatte. Aber er wußte nicht genau, ob er sie nun gehen lassen durfte. Schließlich überredete ihn aber Ann, und er ließ sie nach Hause zurückkehren. Fast eine Stunde lang saß sie in einem Sessel und versuchte, das Chaos ihrer Gedanken zu ordnen.
    Die Glocke an der Haustür schlug an. Ann erschrak. Das mußte Mark sein - sie würde ihm alles sagen müssen ...
    Aber es war Bradley. Bei seinem Anblick fühlte sie so große Erleichterung, daß sie hätte weinen können.
    »Das war ein alter Trick, den sie schon vorher angewandt haben«, sagte er, als er in ihr Zimmer trat. »Nur hatten sie diesmal das Auto innen gepanzert. Wir fanden den Wagen in Pimlico, dort haben sie ihn stehenlassen. Von den Leuten war natürlich nichts mehr zu sehen. Das ganze Innere war mit Eisenplatten ausgeschlagen. Diese Kerle nahmen kein Risiko auf sich.« Er sah sie einen Augenblick merkwürdig an. »Da ich nicht dabei ums Leben gekommen bin - werden Sie auch nicht verhaftet werden.«
    Sie starrte ihn fassungslos an.
    »Verhaftet? Warum wollte man mich denn verhaften?«
    »Sehen Sie denn nicht ein, daß meine Kollegen im Falle meines Todes oder einer schweren Verletzung zunächst einmal nach einer Erklärung dafür gesucht hätten, daß ich mich zu dieser späten Stunde dort aufgehalten habe? Sie hätten Ihren Brief gefunden und Sie leicht als Schreiberin identifizieren können, da ich dummerweise mit Bleistift das Wort ›Ann‹ als Unterschrift daruntersetzte.«
    Er las Entsetzen und Schrecken in ihren Augen.
    »Aber das war doch nicht seine Absicht!« rief sie erregt. »Das hat er sicherlich nicht gewollt - ich meine, Mark wollte mich doch sicherlich nicht in einen solchen Verdacht bringen.«
    Er antwortete nicht gleich.
    »Sie glauben doch auch nicht, daß er es wollte?«
    »Das werde ich noch in Erfahrung bringen. Vermutlich möchten Sie nicht gern in dieser Sache vor Gericht erscheinen? Ich werde Ihren Namen heraushalten, so gut ich kann.«
    Er ging hinüber und klingelte bei Mark. Ann lauschte mit klopfendem Herzen hinter ihrer geschlossenen Wohnungstür und hörte, daß Marks Diener erklärte, sein Herr sei seit zehn Uhr ausgegangen. Bradley klopfte wieder leise an ihrer Tür, und sie öffnete ihm sofort.
    »McGill war im Craley-Restaurant. Er kam zurück, um seinem Diener das zu sagen. Er muß kurz nach Ihnen weggegangen sein. Und er ist bestimmt zur Zeit der Schießerei in diesem Lokal gewesen, darauf möchte ich schwören. Er ist ganz groß darin, einwandfreie Alibis für sich zu beschaffen.«
    »Von den Tätern hat man gar keine Spur?«
    »Nein, wir wissen nur, daß der Wagen in Highbury gestohlen wurde. Die Eisenplatten im Inneren können die Leute natürlich irgendwo besorgt haben. - Gute Nacht, Ann.«
    Er nahm ihre Hand in die seine und hielt sie einen Augenblick.
    »Was soll nun aber mit Ihnen werden?«
    »Ich hatte die Absicht, nach Paris zurückzugehen, wenn ich kann.« Dann fragte sie ihn plötzlich unvermittelt: »Haben Sie eigentlich Li Yoseph gesehen?«
    »Ja. Er geht morgen wieder nach Lady's Stairs. Sie werden einen guten Freund in ihm haben, wenn Sie wieder in Schwierigkeiten kommen sollten.«
    »Li Yoseph ein guter Freund? Ich dachte, er wäre ...«
    »Er hatte zwölf Monate Zeit, sich von seinen bösen Gewohnheiten zu befreien«, erwiderte er lächelnd. »Ich wollte Ihnen nur sagen, daß Sie ihm auf alle Fälle trauen können. Sie fürchten sich doch nicht vor ihm?«
    »Das haben Sie mich schon früher gefragt.«
    Er beugte sich plötzlich zu ihr nieder, als ob es so sein müsse, und sie fühlte seine Lippen einen Augenblick auf ihrer Wange.
    »Gute Nacht, Ann«, sagte er dann und klopfte ihr freundlich auf den Arm.
    Sie blieb noch eine Weile stehen, ohne sich zu rühren. Ihr Atem ging etwas schneller, und sie versuchte, sich über ihre Gefühle klarzuwerden. Eines stand jedenfalls fest: Sie war ihm wegen des Kusses nicht böse.
    Bradley hatte nur zu recht. Als er in das Restaurant kam, in dem sich Mark zur Zeit des

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