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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Überfalls aufgehalten hatte, erfuhr er, daß McGill erst vor einer Viertelstunde gegangen war. Um elf Uhr hatte er den Besitzer des Lokals darauf aufmerksam gemacht, daß die Uhr im Restaurant fünf Minuten nachginge.
    Bradley wußte, daß Tiser mit dem Mittagszug nach Bristol gefahren war. Man hatte ihn in London beobachtet, und seine Ankunft in Bristol war von dort gemeldet worden. Wegen der Abwesenheit Tisers wurde die Ausführung von Bradleys Plan verschoben. Er verließ sich ganz besonders auf diesen durch Trunk und Rauschgift heruntergekommenen Menschen, der ihm den Hauptbeweis für Marks Schuld liefern sollte.
    Die Fliegende Kolonne war in dieser Nacht sehr tätig; in unregelmäßigen Zwischenräumen und von den entferntesten Plätzen kamen ihre Meldungen. Das Haus Mr. Larings war durchsucht worden, und in einem Nebengebäude hatte man genügend Kokain gefunden, um seine Verhaftung zu rechtfertigen.

Kapitel
18
    Am nächsten Morgen klingelte Anns Telefon.
    »Kommen Sie doch bitte zu mir herüber.« Mark war am Apparat.
    Sie legte den Hörer auf und kleidete sich erst in Ruhe an. Die Morgenpost hatte ihr einen Brief aus Paris gebracht, in dem ihr mitgeteilt wurde, daß sie ihre alte Stellung wieder einnehmen könne. Ihre Freude darüber war jedoch nicht ganz ungeteilt. Dies sollte also das Ende ihres großen Werkes für Ronnie sein! Sie kehrte zu den traurigen Schulräumen zurück! Ein seltsamer Schmerz quälte sie, aber es war ein anderes Gefühl als jenes, das sie über Ronnies Tod empfunden hatte.
    Es war ihr nun gleichgültig, ob Mark McGill mit ihr zufrieden war oder nicht. Sie war Herr ihrer selbst wie noch nie, als sie bei ihm eintrat.
    »Sie haben sich Zeit gelassen, meine Liebe«, sagte er etwas unfreundlich. »Nach den Morgenzeitungen zu urteilen, scheint es Bradley gestern abend nicht gutgegangen zu sein. Im Hy depark hat jemand auf ihn geschossen. Aber das überrascht Sie wohl gar nicht?« fügte er scharf hinzu.
    Ann lächelte.
    »Ich habe die Zeitungen auch gelesen.«
    Mark rieb sich sein eckiges, unrasiertes Kinn.
    »Bradley denkt natürlich, daß ich dahinterstecke. Das ist bei ihm schon zur fixen Idee geworden.«
    »Hat man denn die Leute gefaßt, die geschossen haben?« fragte sie.
    Mark lächelte niederträchtig.
    »Ich glaube überhaupt nicht, daß die Geschichte wahr ist. Bradley sieht sich gern in der Zeitung, das ist seine Schwäche - wenigstens eine. Seine Zuneigung zu Ihnen ist eine andere.«
    Sie hörte diese herausfordernden Worte an, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Haben Sie ihn kürzlich gesehen?«
    »Ja, gestern - spät in der Nacht.«
    Sie wußte, daß ihm das bekannt war. Wahrscheinlich hatte ihm der Portier davon erzählt.
    »Was wollte er denn? Fürchtete er nicht, daß Sie seinen späten Besuch abweisen würden?«
    »Warum sollte er denn das fürchten?«
    Mark zuckte die Achseln.
    »Sie haben mir nicht freiwillig gesagt, daß Sie ihn gesehen haben. Sie haben mir erzählt, Sie hätten es in der Zeitung gelesen. Ann, Sie werden sich doch nicht gegen Ihren alten Freund wenden?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wenn Sie damit meinen, daß ich Sie anzeigen und verraten würde - nein. Konnte ich mehr tun, als jene Geschichte vor dem Polizeigericht erzählen? Er weiß, daß ich - Sacharin schmuggle.«
    Er sah sie forschend an.
    »Warum machten Sie eben eine Pause vor Sacharin? Sie glauben doch nicht etwa jetzt an das Märchen von Kokain?«
    Sie antwortete ihm nicht.
    Mark lachte und klopfte ihr freundlich auf den Arm.
    »Wie skeptisch Sie geworden sind, Ann! Sie denken wohl, ich bin Ihnen böse wegen Ihrer Freundschaft mit Bradley?«
    »Man kann es kaum eine Freundschaft nennen.«
    »Was es auch immer sein mag«, sagte er achselzuckend, »ich kümmere mich nicht darum. Wenn Sie ihn nur davon überzeugen können, daß ich mein Geschäft für immer aufgegeben habe - ich meine den Schmuggel mit Sacharin, oder was es sonst sein mag und daß ich nicht dieser Verbrecherkönig bin, von dem man immer in den Kriminalromanen liest. Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn Ihnen das gelänge, Ann. Das Geschäft ist mir jetzt so über, ich habe genug Geld, um davon leben zu können, und ich will mein Geschäft für immer liquidieren. Es würde eine gute Belohnung für Sie dabei abfallen.«
    »Ich brauche keine Belohnung«, erwiderte sie ruhig. »Ich gehe nach Paris zurück.«
    »An Ihre alte Schule?« Er war sichtlich überrascht.
    Sie nickte.
    Mark atmete erleichtert auf.
    »Nun, das

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