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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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erinnerst du dich noch?« fragte Tiser ängstlich. »Li sah so merkwürdig aus, als er an jenem Abend in Cavendish Square war. Er hat aber nichts von Ronnie gesagt.«
    »Nein, er hat nichts gegen uns gesagt.«
    »Er hat sich nicht beschwert - er hat nichts Böses gesagt -, meinst du, daß er sich jetzt an uns rächen will? Ich hatte den Eindruck, daß er sich auf nichts mehr besinnen konnte - ich meine, was ihn selbst betraf.«
    Mark schüttelte den Kopf. »Es war ein Wunder, daß er überhaupt davongekommen ist. Aber wenn ich ihn nicht verletzt habe, müßte ich doch den Fußboden getroffen haben.«
    Er schob den Teppich zurück, der die Falltür bedeckte, und nahm eine genaue Untersuchung vor.
    »Ich sehe aber keine Kugelspuren hier, selbst keine alten. Ich habe von hier aus geschossen, und ich kann ihn unmöglich verfehlt haben.«
    »Ist Ann wieder vernünftig?« fragte Tiser ängstlich. »Glaubst du, daß sie einen Verdacht hat - wegen Ronnie meine ich? Das wäre schrecklich, Mark! Natürlich kann man sie nie wieder brauchen. Je eher sie aus dem Lande kommt, desto besser.«
    Mark hörte ihm nicht zu. Er berührte den Geheimhebel an der Wand hinter dem Schrank. Die Falltür öffnete sich ebenso leicht wie früher, und die quadratische Öffnung erschien im Fußboden. Unten spülte das Wasser um die moosgrünen Pfähle, die das Haus trugen.
    Er ließ sich auf ein Knie nieder, stützte sich mit den Händen auf den Rand und sah nachdenklich hinunter.
    »Kannst du dich noch darauf besinnen, daß einmal eine goldene Uhr durch das Loch in den Schlamm fiel? Damals haben wir einen Arbeiter von der Kanalreinigung kommen lassen, der sie suchen sollte. Aber er hat sie nicht gefunden. Ein gewöhnlicher Mann, der dort hinunterfiele, würde nicht mit dem Leben davonkommen - selbst wenn er schwimmen könnte.«
    Er drehte sich langsam zu Tiser um.
    »Aber wahrscheinlich würde er sich den Schädel schon vorher an der Leiter einschlagen.«
    Tiser schrak zurück.
    »Sieh mich nicht so an, Mark«, winselte er. »Was hast du vor?«
    »Bradley wird in kurzer Zeit hier sein - ich habe es heute erfahren.«
    »Was willst du damit sagen?« fragte Tiser kläglich und zog sich möglichst weit von der Öffnung zurück.
    Mark schaute wieder nach unten in den Schlamm.
    »Wenn nun Bradley hier ein Unfall passiert?« sagte er halb zu sich selbst.
    Tiser wußte, welcher Entschluß in Mark auftauchte, und schrie vor Schrecken laut auf. »Ich will nichts damit zu tun haben, Mark das kannst du doch nicht mit Bradley machen, du bist verrückt!«
    McGill schaute nicht auf.
    »Vor Zeugen habe ich nichts mit der Sache zu tun«, sagte er langsam. »Auch du hast nichts damit zu tun. Warum hast du denn eine solche Heidenangst? Das ist wirklich eine ganz wunderbare Falle.«
    »Sprich doch nicht so«, bat Tiser leise. Er war kreidebleich geworden. »Schließ die Tür, Mark! Ich werde ganz krank, wenn ich das Loch sehe.«
    McGill erhob sich und nahm den viereckigen Teppich auf, der steif vor Schmutz und Alter war. Sorgsam legte er ihn wieder über die gähnende Öffnung.
    »Ich muß mir die Sache noch überlegen, laß mich etwas nachdenken.«
    Langsam ging er um die Falltür herum und betrachtete den Teppich.
    »Schon seit langem habe ich das geträumt. Nimm einmal an, er käme herein - ginge über den Teppich ...«
    »Du hast ja recht, Mark, es ist eine wunderbare Idee, aber ...«
    »Der Gedanke hat mich schon immer fasziniert .«
    Auf der Treppe klangen Schritte. Tiser vermutete, wer kam.
    »Schließ die Falltür, schnell - schließe sie!« drängte er Mark. Als sich dieser nicht rührte, lief er zu dem Hebel. Aber bevor er ihn erreichen konnte, hatte Mark ihn gepackt und zurückgeschleudert.
    In diesem Augenblick trat Bradley ein.
    Er war bester Stimmung und lächelte freundlich.
    »Guten Morgen, McGill.« Er blieb in einiger Entfernung von dem Teppich stehen.
    Tiser war nicht fähig, sich zu bewegen oder zu sprechen. Er starrte nur unentwegt auf die todbringende Falle.
    »Sind Sie gekommen, um Li Yoseph zu begrüßen?« fragte Bradley. »Ich möchte mich gern einmal mit Ihnen allen zusammen unterhalten.«
    »Es genügt auch, wenn Sie mit uns beiden sprechen«, erwiderte Mark kühl. »Li ist noch nicht gekommen - dieser alte, schlaue Fuchs! Ich vermute, daß er sich versteckt hält und Angst hat zu erscheinen. Ich möchte wetten, daß Sie wußten, wo er sich die ganze Zeit herumgetrieben hat. Offen gesagt, Bradley, Sie sind ein kluger Kopf. Ich wäre nicht

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