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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Sie zu überwachen.«
    Als Ann und ihr Begleiter am Abend auf Cavendish Square hinaustraten, regnete es heftig. Ein geschlossener Wagen wartete auf sie.
    »Wer wird noch kommen?« fragte sie, als sie unterwegs waren.
    »Tiser und McGill. Sie sind vor zehn Minuten weggefahren.«
    »Wenn ich mich nicht irre, sind Sie doch Mr. Simmonds, der mich damals verhaftete? Habe ich nicht recht?«
    »Ja, der bin ich«, erwiderte der Beamte in guter Laune.
    »Dann können Sie mir sicher sagen, was ich so gern wissen möchte. Gehen wir nach Lady's Stairs - Ronnies wegen?«
    Aber Mr. Simmonds war verschwiegen.
    »Mr. Bradley wird Ihnen das alles viel besser erklären können.«
    Für Mark McGill war die Fahrt nicht angenehm. Tiser quälte ihn dauernd mit ängstlichen Fragen. In einer Anwandlung von Zutrauen hatte er ihm von der Aufforderung der Polizei erzählt, ein Geständnis abzulegen.
    »Natürlich habe ich es sofort abgelehnt, mein lieber Mark. Was immer auch geschehen mag, ich schweige. Ich werde dich niemals verraten. Allein der Gedanke daran macht mich krank.«
    »Es ist mir auch nie im Traum eingefallen, daß du das tun würdest. Dein eigenes Leben ist dir doch viel zu schade. Sie haben dir ja auch nicht gesagt, daß du straflos ausgehen würdest, wenn du ihnen alles verrätst, und daß man jede Anklage gegen dich fallenlassen würde. Ich könnte mir das wenigstens nicht denken. Wenn sie dir das schriftlich gegeben hätten, wärst du bestimmt darauf eingegangen.«
    »Aber wenn Li Yoseph nun etwas erzählt?«
    »Li Yoseph! Was kann der denn erzählten? Höchstens von Geistern, Gespenstern und kleinen Kindern! Sein Geschwätz kann man doch unmöglich vor einem Richter oder vor Geschworene bringen. Sei doch kein Narr. Höre einmal zu: Das einzige, was wir zu erwarten haben, ist, daß Li Yoseph alles berichten wird, was er weiß. Er wird sowohl von Ronnie als auch von sich sprechen. Du hast nur still dabeizusitzen und dir vorzustellen, daß sein ganzes Gefasel erlogen ist. Diesen einen Gedanken mußt du dir fest einprägen, alles andere ist dann furchtbar leicht. Ich wette, daß Bradley die ganze Geschichte so eingefädelt hat. Es ist wie ein verschärftes Verhör. Wenn er damit keinen Erfolg hat, werde ich ihm schon die Hölle heiß machen.«
    Aber er spann diesen Gedanken nicht weiter aus; er dachte im Augenblick an das Motorboot, das in Burnham on Crouch auf ihn wartete, und er dachte an den guten Wetterbericht für die Überfahrt: ›Geringe Dünung, leicht dunstig, Sicht schlecht‹
    Als sie zu Li Yosephs Haus kamen, fanden sie die Tür noch verschlossen. Mark klopfte, und nach einigen Minuten hörten sie die Schritte Mr. Shiffans, der die Treppe herunterkam und sie einließ.
    »Ich bin froh, daß jemand gekommen ist«, sagte er mit schriller Stimme. »Es sind furchtbar viele Ratten hier, es ist wirklich unheimlich.«
    »Ist der Alte schon da?« fragte Mark.
    »Nein, er ist bis jetzt noch nicht gekommen. Es tut mir schon leid, daß ich zugesagt habe, heute abend hierzubleiben. Wissen Sie, hier spukt es! Die unglaublichsten Geräusche können Sie hören! Wenn ich ein paar Nächte hier schlafen sollte, würde ich selbst verrückt werden.«
    »Ist heute abend jemand hier gewesen?« fragte Mark.
    »Der Polizeimensch.«
    »Bradley!«
    »Ja, er hat sich ein paar Stunden hier herumgetrieben. Ich fragte ihn, ob er irgend etwas haben wollte, aber er sagte nein. Da konnte ich auch nichts machen. Er geht hier aus und ein, als ob ihm das ganze Haus gehörte.«
    Um diese Stunde war Li Yosephs Wohnung ein düsterer Ort. Die einzige Lampe, die von der Decke herabhing, war schwach und konnte den Raum kaum erhellen.
    »Haben Sie das schon gesehen?«
    Mr. Shiffan zeigte auf ein kleines Paneel an der Tür, auf dem sechs grüne Glühbirnen befestigt waren.
    »Merkwürdige Idee. Wozu mag das bloß sein?«
    Mark war in einer sonderbar mitteilsamen Stimmung und erklärte es ihm.
    »Unter jeder dritten Stufe ist ein Kontakt angebracht, der eins dieser Lichter aufleuchten läßt. Es ist ein Warnungssignal, wenn jemand die Treppe heraufkommt.«
    »Großer Gott, es ist gut, daß Sie mir das gesagt haben! Ich bin furchtbar erschrocken, als meine Frau heute abend von der Straße heraufkam.«
    Unten wurde an die Haustür geklopft. Mark ging hinunter, um zu öffnen. Ann stand allein draußen; ihr Begleiter hatte sie mit der Versicherung verlassen, daß sie beobachtet werde und nichts zu fürchten habe.
    »Treten Sie näher, Ann«, sagte Mark

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