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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Taran ein.
    Ihm blieb keine andere Wahl.
    Er sendete sich an einen anderen Ort.
    Ansonsten hätte Shirona ihn getötet…
    ***
    »Wo sind wir hier?« fragte Nicole leise.
    Sie fröstelte. Es war dunkel und kalt, und ihre für Floridas Klima gedachte leichte Freizeitkleidung war nicht gerade dazu geeignet, eine Winternacht zu überstehen. Es lag zwar kein Schnee, aber Zamorra schätzte die Temperatur auf ein wenig unter dem Gefrierpunkt, und ein eisiger Wind fauchte über das Land.
    Fassungslos starrte Zamorra auf das gewaltige Bauwerk, das sich vor ihnen erhob.
    Er kannte es.
    Von außen - und von innen.
    Es war der Palast des ERHABEN! Sie befanden sich auf dem Kristallplaneten der Ewigen, im Zentrum der Macht!
    Von hier aus war bis vor tausend Jahren ein Imperium regiert worden, das eine ganze Galaxis beherrschte und vielleicht auch noch andere Sterneninseln. Und hier nahmen die neuen Expansionsbestrebungen der Ewigen wiederum ihren Ausgang.
    »Das ist unmöglich«, murmelte Zamorra. Unwillkürlich legte er den Arm um Nicoles Taille, zog sie zu sich heran. Er spürte ihr Zittern in der Kälte. Auch er selbst fror. Der Planet hatte den sonnenfernsten Punkt seiner Umlaufbahn erreicht.
    Winter auf der Kristallwelt…
    Wie damals…
    Aber damals hatten sie nichts davon mitbekommen, Sid Amos und er. Amos, der sich in seiner Tarnexistenz als Ewiger Issomad nannte und den Rang eines Raumschiffkommandanten besaß…
    »Es kann hier keine Regenbogenblumen geben«, murmelte Zamorra. »Es ist einfach unmöglich. Es ist…«
    Aber hinter ihnen wuchsen die Blumen.
    Wenige nur, aber sie reichten aus, einen Transport zu gewährleisten. Dabei gab es hier eigentlich nichts, was ihren Wurzeln Nahrung bot. Der Boden war kristallin.
    Ohne jegliche Nährstoffe.
    Diamanthart.
    »Paß auf, daß du nicht stolperst und stürzt«, warnte Zamorra unwillkürlich. »Es gibt scharfkantige Bodenunebenheiten. Sie schneiden dich in Stücke, wenn du auf sie fällst. Es ist eine lebensfeindliche Welt. Existieren kann man nur innerhalb der Gebäude.«
    »Gibt es noch mehr davon?« fragte Nicole. Sie hatte Mühe, Zähneklappern zu vermeiden. Der eisige Wind machte ihr zu schaffen.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Zamorra. »Und vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. Verdammt, wieso sind wir hier gelandet und nicht in Florida? Was ist hier schiefgegangen? Wir haben doch keinen Fehler begangen, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wenn du dich auf Tendyke's Home konzentriert hast…«
    Er hob die Brauen. »Ich dachte, du hättest das getan, weil ich ja von alten Zeiten und Eysenbeiß redete…«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Ich habe vorsichtshalber an gar nichts zu denken versucht, um dich nicht zu stören. Aber trotzdem…«
    »Wir sind hier, und…«
    Er verstummte.
    Vom Palast aus jagten zwei Blitze in den Himmel hinauf.
    Zamorra schluckte.
    Zwei Hornissen?
    Zwei dieser winzigen Beiboote, in denen gerade mal zwei Personen Platz fanden, die aber trotzdem in der Lage waren, millionenmal schneller als das Licht große Distanzen zwischen den Sternen zu überwinden.
    Mit einer Hornisse waren »Issomad« und Zamorra damals hierher gekommen, und mit zwei Hornissen - sie hatten das von Eysenbeiß entwendete Raumboot wieder in ihren Besitz gebracht - waren sie wieder verschwunden, ehe die aufgebrachten Ewigen sich auch mit ihnen befassen konnten.
    Und dann, kaum daß die Feuerstrahlen der Antriebe am Nachthimmel verschwunden waren, geschah etwas anderes.
    Sterne starben!
    Sie verloschen einfach!
    Erst nach einer Weile begriff Zamorra, daß das eine optische Täuschung war. Sterne konnten nicht einfach so verlöschen, aber andere Objekte am Himmel schoben sich zwischen sie und die Betrachter.
    Raumschiffe!
    Eine ganze Flotte von Räumern schwebte plötzlich über dem Palast und seiner Umgebung, verdunkelte den ohnehin schon düsteren Nachthimmel jetzt endgültig. Lautlos arbeiteten die Antriebssysteme der Schiffe, die keinerlei Emissionen zeigten und für eine Aufhebung der Schwerkrafteinwirkung auf ihre Masse sorgten.
    Zamorra war blaß geworden.
    »Wenn die uns damals…«, flüsterte er und verstummte abrupt.
    »Was?« stieß Nicole hervor. »Was willst du damit sagen? Damals ?«
    »Es ist verrückt«, sagte er. »Es muß völlig verrückt sein, und wir sollten ganz schnell wieder verschwinden.«
    »Sag mir, was du vermutest«, drängte Nicole.
    »Ich glaube, die Frage ist nicht, wo wir sind, sondern wann…«
    ***
    Verblüfft starrte Kreis die

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