Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
damit?«
    »Ich glaube, wir sind in der Zeit gelandet, in der wir damals Eysenbeiß enttarnt haben.«
    »Du bist verrückt«, entfuhr es ihr. »Eine Zeitreise in die Vergangenheit? Darf ich dich daran erinnern, daß wir Merlins Zeitringe nicht bei uns haben und auch keinen aktiven Versuch unternommen haben, auf irgendeine andere Weise durch die Zeit zu reisen?« Dabei tippte sie mit zwei Fingern gegen seine Brust, wo er unter dem Hemd das Amulett, trug. Auch damit war es ihm schon einmal gelungen, einen Vergangenheitstrip zu unternehmen, aber irgendwie funktionierte das schon lange nicht mehr.
    »Ich glaube eher«, fuhr Nicole fort, »daß wir uns durchaus in unserer Gegenwart bewegt haben. Wenn du tatsächlich so intensiv an Eysenbeiß gedacht hast, daß es uns hierher zum Kristallplaneten verschlagen hat, dann kann das nur einen Grund haben: Eysenbeiß lebt immer noch. Er ist also der alte und der neue ERHABENE.«
    »Unmöglich«, sagte Zamorra. »Die Chance hätten sie ihm nie gegeben. Um keinen Preis. Dafür hat er sie zu lange an der Nase herumgeführt. Außerdem paßt es irgendwie. Die beiden eben gestarteten Hornissen… Und jetzt die Raumschiffflotte am Nachthimmel! Damals ging hier alles drunter und drüber. Ich bin sicher, daß sie die Flotte herbeigerufen hatten. Allein schon, um die Kristallwelt vorübergehend abzuriegeln und den Palast zu schützen oder zu überwachen. Und wenn sie uns bei unserer Flucht erwischt hätten… Sieht so aus, als hätten wir es gerade noch geschafft.«
    Zwei Jahre lag das inzwischen zurück. Zwei Jahre, in denen sie von der DYNASTIE DER EWIGEN praktisch nichts mehr gehört hatten.
    Damals war es auch zu einem Zerwürfnis zwischen Tendyke und Riker gekommen. Riker ging davon aus, daß Zamorras und Tendykes Aktivitäten im Umfeld von Eysenbeißens Flucht von der Erde und der Zerstörung des Raumschiffs des Sid Amos sein Projekt 8 zum Scheitern gebracht haben mußte. Daß den Ewigen jetzt klar sei, wie erstklassig ihre von Tendyke Industries gelieferten Computersysteme per Knopfdruck von der Erde aus umgeschaltet werden konnten, um die totale Kontrolle in Rikers Hände zu legen. Sowohl Zamorra als auch Tendyke und Sid Amos waren anderer Ansicht gewesen.
    Projekt 8 - dabei stand die Zahl für ein um 90 Grad gekipptes Unendlichkeitssymbol, die liegende Acht. Unendlich, ewig.
    Projekt DYNASTIE DER EWIGEN!
    »Ich glaube, wir haben hier eine einmalige Chance bekommen«, raunte Zamorra.
    »Eine Chance, in dieser Kälte zu erfrieren«, sagte Nicole. »Ich glaube, darauf kann ich verzichten. Ich habe nicht vor, diese Chance wahrzunehmen.«
    »Die Chance, zu erfahren, was wirklich aus Eysenbeiß geworden ist«, sagte Zamorra. »Wir sind jetzt in der damaligen Zeit. Er befindet sich im Palast, ist gerade festgenommen worden. Amos und ich sind soeben mit unseren Hornissen in Richtung Erde verschwunden. Es besteht also nicht einmal die Gefahr, daß ich mir selbst über den Weg laufe.«
    »Soll das heißen, du willst da 'rein?« fragte Nicole ungläubig die Stirn runzelnd. »Hast du den Verstand verloren, Chef?«
    Wenn sie ihn Chef nannte, wurde es kritisch.
    »Da drinnen funktioniert jedenfalls die Heizung«, erklärte Zamorra trocken.
    Er starrte zum Palast hinüber, diesem funkelnden Gebilde, das aussah, als sei es aus einem einzigen gigantischen Dhyarra-Kristall herausgeschnitzt worden. Irgendwie erinnerte ihn der Anblick an den ORTHOS, den Dämonenhort in der Straße der Götter. Der hatte auch aus einem titanischen Kristall bestanden. Doch jener Kristall war längst vernichtet; der ORTHOS existierte zwar wieder, war aber völlig anders gestaltet worden.
    Die Straße der Götter lebte von der ständigen Veränderung.
    Aber das war jetzt nicht das Problem.
    Sondern das, was Nicole jetzt vorbrachte: »Chef, daß sich auf diesem Planeten Regenbogenblumen befinden, sollte uns zu denken geben. Erinnerst du dich, was wir vor einiger Zeit herausgefunden haben? Daß die Unsichtbaren überall im Universum Regenbogenblumen anpflanzen? Und die Unsichtbaren sind die Todfeinde der Ewigen!«
    »Das vermuten wir.«
    »Das steht so gut wie fest. Immerhin haben sie uns beide anfangs nur deshalb attackiert, weil sie uns unserer Dhyarra-Kristalle wegen für Ewige hielten!«
    »Was mich daran erinnert, daß wir außer dem Amulett nichts bei uns tragen. Keine anderen Waffen, keine Kristalle, nichts…« Sie hatten ja auch nicht damit rechnen können, daß sie auf eine andere Welt und in eine andere Zeit

Weitere Kostenlose Bücher