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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Frau an, die jetzt das kleine Apartment betrat. Der Fremde, der sich im Schlafzimmer befunden hatte, war spurlos verschwunden. Und was war das für ein silbernes Licht gewesen, diese Blitze, die die Frau im roten Overall geschleudert hatte?
    Wie in einem Comic, oder in einem Computerspiel…
    Langsam richtete er die Waffe auf sie. Shackleton hatte ihn damit ausstatten lassen. »Nur zur Vorsicht«, hatte er gesagt. »Steve, ich will, daß Sie sich verteidigen können, falls Sie angegriffen werden. Wenn Sie etwas Ungewöhnliches feststellen, schießen Sie sofort. Fragen stellen hinterher wir.«
    »Ich kann doch nicht einfach losballern«, hatte Stefan Kreis erwidert. »Das hier ist doch ein Rechtsstaat, in dem die Polizei für den Schutz der Bürger zuständig ist, oder? Und überhaupt, weshalb sollte jemand mich angreifen? Wer denn?«
    »Die Leute, deren Geheimnis Sie und Hawk auf die Spur gekommen sind«, sagte Shackleton. »Vermutlich ahnen Sie nicht einmal, in welches Wespennest Sie möglicherweise gestoßen haben. Die Polizei? Vergessen Sie's, Sir. Die anderen vergessen das nämlich auch. Sie können nicht nur, Sie sollen sofort losballern, wenn Sie sich bedroht fühlen. Wie gesagt - was danach passiert, regeln wir.«
    »Das ist doch völlig verrückt!« protestierte Kreis. »Mister Shackleton…«
    »Sagen Sie einfach Shack, das tun hier alle«, brummte der Sicherheitschef der Tendyke Industries. »Sie können doch mit der Waffe umgehen?«
    »Denke schon.«
    »Sie denken, oder Sie können?«
    »Ich denke, und ich kann.« Drei Dinge gab es, für die der Student aus Germany sich stets lebhaft interessierte - Frauen, Spiele und Waffen. Vom römischen Kurzschwert bis zur Stinger-Rakete. Nur kam man als Informatiker - und Informationsbeschaffer - an diese beiden Extreme nicht so leicht heran. Er war mehr als verblüfft, daß man ihm hier einfach so eine SIG Sauer aushändigte; sogar ohne Quittung. Eine Pistole, wie sie ihrer Zuverlässigkeit wegen sowohl von der deutschen Polizei als auch dem FBI verwendet wurde, wie Shackleton erklärte - und von der T.I.-Security, »solange wir nicht in bestimmten Fällen auf noch effektivere Handwaffen zurückgreifen müssen. Und seien Sie sicher, Steve: Die anderen verwenden diese effektiveren Handwaffen ebenfalls…«
    Mehr hatte der Sicherheitsmanager dazu nicht mehr gesagt.
    Wenn Sie etwas Ungewöhnliches feststellen, schießen Sie sofort. Fragen stellen hinterher wir.
    Wenn das hier nichts Ungewöhnliches war, was dann?
    Trotzdem schoß Kreis nicht. Er fühlte sich äußerst unbehaglich dabei, die Pistole auf einen Menschen zu richten. Immerhin war ihm bewußt, daß die Waffe scharf geladen war. Er war doch kein Killer! Trotz Shackletons Warnung konnte er nicht einfach feuern.
    Shack hat mich geschickt, hatte sie gesagt.
    So, als gehöre sie dazu. Vielleicht stimmte das sogar. Aber er war nicht sicher.
    »Hören Sie, Shy«, sagte er. »Bleiben Sie ganz ruhig da stehen. Ich werde jetzt Shack anrufen und mir von ihm persönlich bestätigen lassen, daß er Sie wirklich geschickt hat. Ich…«
    Hinter der Frau tauchten zwei Männer in der Wohnungstür auf. Kreis kannte sie. Sie gehörten zur Security. Also hatte Shackleton tatsächlich Aufpasser in seiner Nähe einquartiert. Waren sie durch den Lärm alarmiert worden, oder gab es Abhöranlagen im Apartment?
    Lautlos hatten sie sich genähert, aber die blonde Frau hatte sie trotzdem bemerkt. Blitzschnell fuhr sie herum. Wieder flirrte etwas Silbernes aus ihrer Hand. Einer der Sicherheitsmänner schrie gellend auf und flog gegenüber gegen die Korridorwand. Der andere federte in den Knien abwärts, riß eine Waffe hoch. Er kam nicht mehr zum Schuß. Shy erwischte auch ihn mit einem silbernen Lichtblitz. Der Mann kippte rückwärts weg, die Waffe entfiel seiner Hand. Kreis sah, daß sie etwas eigenartig geformt war; so eine Pistole hatte er noch nie gesehen. Außer vielleicht in Science Fiction-Filmen.
    Die Blonde fuhr wieder zu ihm herum.
    Plötzlich war sie gar nicht mehr höflich und zuvorkommend.
    »Mitkommen, sofort«, herrschte sie Kreis an und bewegte sich auf ihn zu.
    Da jagte er einen Warnschuß über ihr in die Zimmerdecke. Kalk und Putz bröckelten herab.
    »Stehenbleiben«, verlangte er und senkte die Pistole etwas. »Sofort!«
    Im nächsten Moment schwanden ihm die Sinne.
    Den silbernen Blitz, der ihn erfaßte, hatte er nicht einmal mehr gesehen.
    ***
    »Was soll das heißen?« stieß Nicole hervor. »Wann? Was meinst du

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