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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschlagen wurden. Es hatte nach nichts anderem ausgesehen als nach einem Trip nach Florida und dann weiter nach Texas - und anschließend gleich wieder retour nach Frankreich.
    Warum hätten sie sich da mit ihrer magischen Ausrüstung belasten sollen? Es ging ja nicht um eine Aktion gegen dämonische Gegner, sondern nur um ein wenig Information.
    »Chef«, fuhr Nicole fort. »Wenn es hier Regenbogenblumen gibt, bedeutet das, daß die Unsichtbaren einen Brückenkopf auf der Kristallwelt haben! Hier im Zentrum des Ewigen-Imperiums! Sie können Dhyarra-Kristalle manipulieren und die Ewigen damit in den Wahnsinn treiben. Sie können mit einem Schlag die gesamte Führungsspitze der Dynastie auslöschen.«
    »Das würde vielleicht eines unserer Probleme lösen«, erwiderte Zamorra. »Wo es keine Ewigen mehr gibt, droht auch keine Invasion der Erde mehr… aber ich weiß, was du meinst. Auch wenn die Ewigen unsere Gegner sind, können wir eine solche Aktion nicht zulassen. Wir sollten diese Blumen also zerstören.«
    »Und uns damit selbst den Rückweg abschneiden.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das würde ich gern vermeiden.«
    Er traute den Unsichtbaren nicht über den Weg. Diese seltsamen Geschöpfe, die nur sichtbar wurden, wenn es eine direkte körperliche Berührung gab, und die auch dann nur von demjenigen gesehen werden konnten, der sie berührte, von anderen aber nicht - diese Wesen hatten sich bisher stets nur von der bösartigen Seite gezeigt. Begegnungen mit ihnen endeten immer in gewaltsamen Auseinandersetzungen.
    Mit leichtem Schaudern erinnerte Zamorra sich an die letzte dieser Begegnungen. Ein Wesen, das eine Kreuzung aus Unsichtbarem und Werwolf gewesen war, hatte in England ein ganzes Rudel von Werwölfen angeführt. Bis heute wußte Zamorra nicht, ob es sich bei diesem Anführer um eine Zufallsentwicklung handelte, oder ob das Mischwesen gezielt gezüchtet worden war.
    Wie auch immer: die Ewigen waren ihm als Gegner lieber, weil durchschaubarer. Sie waren machtsüchtig und arrogant, aber in ihrer Arroganz auch berechenbar. Und sie waren ehrlich und geradlinig in ihrem Vorgehen. Die Unsichtbaren zeigten sich eher heimtückisch. Hinzu kam, daß sie sich unbemerkt überall bewegen konnten. Lediglich weißmagische Abschirmungen hielten sie fern.
    »Wir könnten diese Regenbogenblumen mit einer magischen Sperre versehen, wie die im Château oder bei Tendyke's Home«, schlug Nicole vor. »Dann können wir selbst trotzdem zurückkehren und diese Blumen auch künftig benutzen. Wir hätten damit eine direkte Verbindung zur Kristallwelt! Wir könnten unsererseits unbemerkt hier agieren und…«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Die Unsichtbaren würden es bemerken und darauf schließen, daß wir hier waren«, sagte er. »Wenn sie zurückgeworfen werden, wissen sie sofort, daß es magische Sperren gibt. Von deren Existenz auf uns zu schließen, dürfte keine besondere Intelligenzleistung sein. Denn nur wir legen diese speziellen Sperren an, die nicht nur gegen Schwarze Magie, sondern auch gegen die Unsichtbaren selbst wirken. Ich könnte mir vorstellen, daß sie den Ewigen einen Tip geben, auch wenn die ihre Feinde sind. Was ist schöner, als zwei Gegner aufeinander zu hetzen? Nein, wenn, dann müssen wir die Blumen zerstören.«
    »Aber dann sitzen wir hier fest.«
    »Wir könnten ein Raumschiff oder ein Beiboot zu stehlen versuchen«, überlegte Zamorra. »Die Zielflug-Koordinaten zur Erde sind uns bekannt. Wir würden sie rasch wieder erreichen.«
    »Zwei Jahre in der Vergangenheit, im April oder Mai 1997«, erinnerte Nicole. »Was hilft uns das? Wir hätten prompt wieder mit einem Riß im Raum-Zeitgefüge zu tun. Davon hatten wir in den letzten Jahren aber schon genug.«
    »Eva könnte es vielleicht kitten. Sie hat ja auch die offenen Zeitkreise um Don Cristofero schließen können.«
    »Bau nicht zu sehr auf Eva«, warnte Nicole. »Sie ist kein Allheilmittel gegen Zeitphänomene. Wir können sie nicht einfach mißbrauchen, nur weil wir zu bequem oder zu dumm sind, eine eigene Lösung zu entwickeln.«
    »Dann schlag mal etwas vor.«
    Nicole lächelte.
    »Wir sollten genau das tun, was wir den Unsichtbaren Zutrauen. Nämlich, unseren Gegnern einen Tip geben.«
    »Den Ewigen?«
    »Wir kehren jetzt in die Gegenwart und zur Erde zurück. Von dort aus sorgen wir dafür, daß die Ewigen von diesen Blumen erfahren. Dann können sie sich in unserer Gegenwart selbst darum kümmern und sie dem Kristallboden

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