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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gleichmachen. Das könnte über Riker laufen. Der hat ja so gute Verbindungen zur Dynastie.«
    »Vielleicht wissen die Ewigen aber längst von diesen Blumen«, überlegte Zamorra. »Und sie tun absichtlich nichts dagegen.«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    Zamorra wandte sich um und betrachtete die Blumen mit ihren mannsgroßen Blütenkelchen. Deren Blätter schillerten in allen Farben des Regenbogenspektrums, je nach Perspektive des Betrachters. Und sie kannten keine Jahreszeiten. Sie blühten ständig.
    »Wir könnten ein Feuer legen«, hörte er Nicole sagen. »So, daß es diese Blumen abfackelt, sobald wir transportiert wurden.«
    »Und die Unsichtbaren werden bald neue Blumen hier anpflanzen«, murmelte er.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil sie es bei uns doch auch schon einmal versucht haben. Sie geben ihre leichten Fernstraßen durchs Universum nicht so einfach verloren. Ich frage mich nur, wie sie es geschafft haben, unbemerkt hierher zu gelangen, um diese Blumen anzupflanzen. Überhaupt - wie bewegen sie sich von Stern zu Stern, wenn es auf dem Zielplaneten noch keine Blumen gibt? Um sie dort anzupflanzen, müssen sie ja zunächst mal dorthin gelangen. Haben sie Raumschiffe? Oder gibt es da noch einen anderen Trick, von dem wir nichts wissen?«
    »Das sollte jetzt nicht unsere primäre Sorge sein«, winkte Nicole ab. »Wir müssen zu einer Entscheidung kommen.«
    »Bin ich schon«, erklärte Zamorra und deutete nach oben. »Nichts wie weg hier! Sofort!«
    Eines der Raumschiffe, das die Sterne verdunkelte, senkte sich zu ihnen herab.
    Und ganz bestimmt nicht, um Weihnachtsgeschenke zu verteilen…
    Die Ewigen hatten die beiden Fremden entdeckt und kamen, um sie gefangenzunehmen oder zu töten!
    ***
    Will Shackleton betrat sein Vorzimmer. Er hatte ein paar Schokoriegel aus der Kantine mitgebracht, um Jane Taylor zu necken. Ihre Schlankheitskur hielt er für übertrieben; ihr Körper wies seiner Ansicht nach kein Gramm Fett zuviel auf. Also mit freundlichem Lächeln die Schokoriegel auf ihren Schreibtisch legen und sich über ihren vorwurfsvollen Protestblick amüsieren… immerhin wußte er, wie gern sie eigentlich Schokolade naschte. Und die hatte ihrer Figur noch nie geschadet, nur schien sie das selbst nicht wahrhaben zu wollen.
    Und nun lag sie vor ihm auf dem Boden!
    Shackleton reagierte blitzschnell. Die Waffe flog ihm förmlich in die Hand. Mit einem Sprung war er an der Tür zu seinem Büro, lauschte kurz, stieß sie dann so schwungvoll auf, daß sie gegen die Wand krachte. Für den Fall, daß jemand dahinter lauerte, hätte er sie vor die Nase bekommen!
    Die Waffe vorgestreckt, trat Shackleton ein, sicherte sorgfältig. Aber das Büro war leer. Niemand lauerte ihm auf. Wer auch immer hier gewesen war und Taylor niedergestreckt hatte, war bereits wieder verschwunden.
    Der Sicherheitsbeauftragte ließ die Waffe wieder im Holster verschwinden. Er kehrte ins Vorzimmer zurück und kümmerte sich um Jane Taylor.
    Sie brauchte keine Schokoriegel mehr.
    Jemand hatte ihr mit einem präzisen Hieb das Genick gebrochen.
    Will Shackleton gab Alarm.
    Sekunden später befand sich das gesamte Bürohochhaus im Verschlußzustand. Niemand konnte mehr herein, niemand hinaus.
    Aber Shackleton ahnte, daß diese Absicherung zu spät kam. Wer auch immer in sein Büro eingedrungen war und Jane Taylor getötet hatte, war sicher längst wieder verschwunden…
    ***
    Zamorra zog Nicole einfach mit sich, wieder zwischen die Regenbogenblumen. Er bedauerte ein wenig, daß sie jetzt keine Gelegenheit hatten, herauszufinden, was wirklich mit Eysenbeiß geschehen war. Je länger er jetzt darüber nachdachte, um so unsicherer wurde er. Magnus Friedensreich Eysenbeiß hatte schon so oft seinen eigenen Tod »überlebt« und alle anderen ausgetrickst, vielleicht war es ihm auch in diesem Fall noch einmal gelungen?
    Auch wenn das schwer vorstellbar war…
    Aber das wie ein Habicht herabstoßende Raumschiff flößte ihm Furcht ein. Er kannte die Bordwaffen der Ewigen nur zu gut, und selbst wenn sie nicht schossen, sondern die beiden Menschen gefangennahmen, konnte er sich lebhaft vorstellen, was ihnen blühte, wenn sie hier erwischt wurden.
    Im günstigsten Fall landeten sie in der Arena, um zum Ergötzen dekadenter Ewiger im Kampf gegen wilde Bestien zu sterben.
    Zamorra konzentrierte sich auf Château Montagne. Dort waren sie auf jeden Fall am sichersten.
    Es mußte nur mit der Zeit klappen!
    Sie mußten wieder in genau ihre eigene Zeit

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