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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurückkehren!
    Die Chancen dafür standen nicht schlecht. Daß sich die Zwillinge im Château befanden, Zamorra und Nicole aber nicht, gehörte zu den großen Seltenheiten und war ein recht guter Anhaltspunkt. Darauf konzentrierte Zamorra sich.
    Der Transport erfolgte!
    Aber im gleichen Moment auch der Schuß!
    Das Raumschiff der Ewigen eröffnete das Feuer. Blaßrote Blitze zuckten aus der Höhe herab, eine ganze Salve von vernichtenden Strahlen.
    Die Ewigen dachten gar nicht daran, sich mit Gefangenen abzugeben.
    Sie vernichteten!
    Vielleicht hatte die Entlarvung des ERHABENEN sie dermaßen aufgeregt, daß sie kein Risiko eingehen und ihre Zentralwelt von allen Fremden säubern wollten. Vielleicht steckte auch etwas anderes dahinter. Jedenfalls schlugen sie gnadenlos und mörderisch zu.
    Rings um die Regenbogenblumen verwandelte sich die Landschaft in einen glühenden Lavastrom. Der kristallische Boden zerschmolz. Feuer sprang auf, loderte hoch empor und verwandelte die Regenbogenblumen noch im gleichen Moment zu Asche, in welchem Zamorra und Nicole die ungastliche Welt verließen.
    Sie wurden noch transportiert.
    Aber Feuerwolken schlugen hinter ihnen her, versengten sie beinahe. Die Regenbogenblumen, zwischen denen sie wieder herauskamen, glühten sekundenlang auf. Es schien, als würden auch sie von den Flammen erfaßt und verbrannt.
    Aber dann war es vorbei.
    Erleichtert atmete Zamorra auf und zog Nicole hinter sich her unter freien Himmel.
    Er erstarrte.
    Unter freien Himmel?
    Die Blumen im Château Montagne befanden sich im Kellerdom unter einer künstlichen Sonne!
    Sie hatten ihr Ziel nicht erreicht!
    Der Transport war abgefälscht worden. Ob es an mangelnder Konzentrationsfähigkeit lag - immerhin waren Zamorra nur ein paar Sekunden geblieben, um sich mental auf das Ziel einzustellen - oder an dem Strahlbeschuß, wer konnte es sagen?
    Fest stand, daß sie zum zweiten Mal innerhalb einer Viertelstunde ihr eigentliches Ziel verfehlt hatten.
    »Verdammt«, murmelte Zamorra. »Wo sind wir denn diesmal gelandet?«
    Und jetzt war es Nicole, die fragte: »Wann sind wir denn diesmal gelandet?«
    ***
    Immer noch loderte eine verlorene Seele in verzehrendem Feuer. Doch plötzlich spürte sie eine andere Flamme.
    Feuer orientierte sich an Feuer, aber diese fremde Glut brachte Leben mit sich. Spie es aus. Ganz in der Nähe.
    Nicht mehr lange, und die Bestimmung der brennenden Seele konnte sich erfüllen.
    Aber das erzeugte keine Hoffnung.
    Denn Erlösung würde es trotzdem nicht geben.
    Nur der Tod hätte sie noch bringen können. Doch zum Sterben war es längst zu spät. Der Tod war bereits endlos weit zurückliegende Vergangenheit.
    Die Ewigkeit war das Feuer.
    Und das Feuer wartete auf das Opfer. So, wie Stygia es einst geplant hatte.
    ***
    Die Kontrollen ergaben, daß kein Fremder das Bürohochhaus im Zentrum El Pasos betreten haben konnte. Niemand, der nicht gleich am Tor schon eingehend kontrolliert worden wäre. Und von den wenigen Besuchern des heutigen Tages kam keiner als Mörder und Einbrecher in Frage. Keiner von ihnen war im Gebäude auch nur für eine halbe Minute unbeobachtet gewesen.
    Shackleton verstand das nicht.
    Die einzige Lösung dieses Rätsels bestand darin, daß jemand sich auf magischem Weg Zutritt verschafft hatte. Aber wer war dazu in der Lage? Und welchen Grund gab es für diesen Jemand, Jane Taylor zu ermorden?
    In Shackletons Büro fehlte nichts. Nichts war durchsucht worden, und plötzlich schalt der Sicherheitsmanager sich einen Narren, weil er nicht an das Nächstliegende gedacht hatte. Er fuhr den Computer aus dem Stand-by-Modus hoch und prüfte, welche Dateien zuletzt aufgerufen worden waren.
    »Verdammt«, murmelte er.
    Jemand hatte sich für Stefan Kreis interessiert.
    Als der junge Student und Händler von Informationen aus Germany herübergeholt worden war, hatte man ihn natürlich in einer Firmenwohnung der Tendyke Industries einquartiert. Das war bequemer und einfacher, als ein Hotelzimmer zu buchen. Der Tendyke Industries standen in mehreren überall in der Stadt verteilten Häusern jeweils mehrere Apartments für spezielle Gäste zur Verfügung. Von dieser Möglichkeit wußten nur sehr wenige Firmenangehörige. Der Chef natürlich, Riker, der für die Finanzen zuständige Roger Brack und Shackleton mit ein paar handverlesenen Leuten seiner Security.
    Riker und Shackleton hatten beschlossen, den jungen Hacker in einem dieser Apartments unterzubringen und bewachen zu lassen.

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