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0650 - Seelenfeuer

0650 - Seelenfeuer

Titel: 0650 - Seelenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit aufgestickten bunten Blumenmotiven. »Wieso Wintermantel?«
    »So dick hast du dich zu Hause doch schon seit Jahren nicht mehr angezogen«, erinnerte Uschi.
    Auch Nicole empfand Kleidung oft als störend auf der Haut; hier trafen sich verwandte Geister mit Freude am eigenen Körper und einem ungezwungenen Verhältnis zur Nacktheit; zudem machte es Spaß, bewundernde oder neidvolle Blicke anderer zu genießen!
    Und hier Professor Zamorra und dort Robert Tendyke hatten gegen diese ausgeprägte Textil-Allergie ihrer Lebensgefährtinnen aus recht eigennützigen Gründen herzlich wenig einzuwenden…
    »Was heißt hier übrigens Telefon-Ersatz?« wollte Monica jetzt wissen.
    »Eben brach die Visofon-Verbindung zusammen, jetzt taucht ihr zwei hier auf - also scheint es doch recht dringend zu sein, wenn Rob euch als Kuriere schickt. Aber wär's nicht besser gewesen, wenn nur eine von euch hierher gekommen wäre, damit sie mit der anderen telepathische Verbindung halten kann?«
    »Über den Atlantik ist das für uns zwei vermutlich schon zu weit, um eine Verbindung halten zu können«, sagte Uschi. »Wird wohl nicht funktionieren.«
    »Habe ich irgendwas verpaßt?« erkundigte sich Nicole. »Wovon ist überhaupt die Rede?«
    »Von dem neuen ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN«, sagte Monica.
    »Deshalb hatte Rob mich wohl angerufen«, ergänzte Zamorra, an Nicole gewandt. »Angeblich hat er… quatsch, hat jemand, den er kennt, zusammen mit Hawk herausgefunden, wer der neue ERHABENE ist.«
    »Und wer ist es?«
    »Öh«, murmelte Monica.
    »Sagt mal, liebe Leute«, brummte Zamorra stirnrunzelnd, »wollt ihr mich vergackeiern, oder was ist hier los? Erst spielt Rob das Orakel von Delphi und ergeht sich in Andeutungen, und jetzt ihr…«
    »Moni hat Rob leider nicht gefragt, und er hat es uns wohl auch nicht gesagt«, wehrte Uschi ab. »Wir können doch nichts dazu. Wir sind doch hauptsächlich nur hier, weil…«
    »… wir Eva einen Freundschaftsbesuch abstatten wollten. Sie ist doch hier, oder?« ergänzte Monica.
    »Sie ist hier. Irgendwo im Gästetrakt«, sagte Nicole. »Ist mit einem Computerspiel beschäftigt, glaube ich.«
    »Computerspiel«, sagte Zamorra. »Rob behauptet, der Name des ERHABENEN sei in einem Computerspiel verschlüsselt…«
    Nicole verdrehte die Augen.
    »Sicher. Wo sonst? Die Ewigen sind ja die totalen Computer-Genies«, ironisierte sie. »Und der Osterhase legt likörgefüllte Schokoladeneier. Aber wenigstens gibt es den Weihnachtsmann nicht, weil der bei dem Tempo, das er vorlegen muß, um Millionen von Kindern in aller Welt innerhalb von nur 24 Stunden Geschenke zu bringen, allein durch den Luftwiderstand und die Luftreibung längst in der Atmosphäre verglüht ist, was jeder Physiker anhand einer simplen Dreisatzrechnung beweisen kann.«
    »Gibt es einen Grund, weshalb du ausgerechnet jetzt auf ausgerechnet den Weihnachtsmann kommst?« wunderte sich Zamorra. »Es ist Anfang Mai…«
    »Weihnachten steht schon in gut siebeneinhalb Monaten vor der Tür«, widersprach Nicole. »Zeit für die Geschäftsleute, jetzt schon mal die Weihnachtsdekoration in die Schaufenster zu bringen. Warum die ersten Weihnachtsartikel erst ab Anfang Oktober in die Regale, wenn man das Geschäft schon jetzt ankurbeln kann? Cheri, es ist an der Zeit, Geschenke zu kaufen. Und ich habe nichts anzuziehen…«
    »Bist du sicher?« ächzte Zamorra und zupfte an ihrem Shirt. »Ist das hier nichts?«
    »Eigentlich nicht, und kalt ist es eigentlich auch nur draußen. Monica hat recht, weg mit dem Wintermantel.« Spitzbübisch machte Nicole Anstalten, das Shirt abzustreifen.
    »Schluß mit dem Geplänkel, bleib ruhig angezogen«, stoppte Zamorra sie. »Denn du kommst mit hinüber nach Tendyke's Home.«
    »Sicher doch. Äh, ist es da denn so winterkalt?«
    »Momentan nicht«, sagte Uschi.
    »Es reicht«, sagte Zamorra. »Zumal es weiter nach El Paso geht. Also solltest du ruhig sogar noch ein wenig mehr anziehen. Ich bin mir nicht sicher, ob man im T.I.-Building in El Paso über deinen aktuellen Aufzug nicht etwas irritiert wäre…«
    »Schlipsträger, Schreibtischtäter, Spießer«, murmelte Nicole mit vergnügt funkelnden Augen. »Wer kann die schon ernst nehmen?«
    »Der Verein sittsamer Landfrauen und die City Police«, sagte Zamorra trocken.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Na schön, ich packe ein paar Sachen ein. Brauchen wir auch den Einsatzkoffer ?«
    »Vermutlich nicht. Wenn ich Rob am Telefon richtig verstanden

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