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0651 - Die Rache der Wölfin

0651 - Die Rache der Wölfin

Titel: 0651 - Die Rache der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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recht, Sir, aber…«
    »Los, raus mit der Sprache!«, forderte Douglas.
    »Nun ja, als Sie im Haus verschwunden waren, habe ich mich etwas umgeschaut.«
    »Sie sind also nicht im Cockpit geblieben?«
    »Nein, weil mir etwas auffiel.«
    »Okay, was?«
    »Hören Sie, Sir. Wenn ein Hubschrauber landet, hinterlassen die Kufen Spuren. Das mal vorweggenommen. An der anderen Seite der Insel befindet sich ein kleiner, natürlicher Hafen. Und dort habe ich ein Boot gesehen, das dort dümpelt.«
    »Weiter.«
    »Es sah verlassen aus. Ich bin nicht hineingegangen, um mich zu überzeugen, aber ich habe andere Spuren entdeckt. Die von Landekufen eines zweiten Hubschraubers, und sie sahen mir verdammt frisch aus. Um das erkennen zu können, braucht man kein Trapper oder Pfadfinder zu sein.«
    Abe Douglas sagte nichts, ich aber fragte nur: »Wo?«
    »Kommen Sie mit.«
    Wir brauchten nicht sehr weit zu gehen und blieben sogar in der Nähe unserer Maschine. Der Pilot streckte beide Arme aus, um uns die gewisse Stelle zu zeigen.
    Die Insel bestand fast nur aus Steinen und wenig Gehölz, aber zwischen den Steinen wuchs Gras in einer bestimmten Fläche und Anlage. Es wucherte ziemlich hoch, deshalb war von uns genau zu erkennen, wo sich die Kufen eingedrückt hatten.
    Abe Douglas nickte und richtete sich nach einer sorgfältigen Prüfung wieder auf. »Das ist in der Tat ein Hubschrauber gewesen.«
    Ich war stumm. Meine Gedanken wirbelten. Ich dachte daran, dass wir verloren hatten, ballte vor Wut die Hand zur Faust und kam zu dem Ergebnis, dass die Layton noch weitere Helfer gehabt hatte.
    Und wieder waren sie und ihre Helfer uns um die berühmte Nasenlänge voraus gewesen.
    »Was jetzt?«, fragte der G-man.
    Ich hob die Schultern. »Hinterherfliegen können wir wohl kaum.«
    »Ich lasse trotzdem eine Fahndung anlaufen«, erklärte der G-man und tauchte in das Cockpit. Er wollte Kontakt mit der Dienststelle aufnehmen. Vielleicht war ein Hubschrauber gemeldet worden, das mussten die G-men durch die Flugüberwachung erfahren.
    Sehr schnell war er wieder bei uns.
    »Hast du gute Nachrichten?«, fragte ich ihn.
    Er winkte nur ab. »Nein, nichts, überhaupt nichts. Ich kann nur noch auf die Flugüberwachung hoffen. In einer Viertelstunde rufe ich wieder in der Zentrale an.«
    »Wir sollten uns trotzdem das Boot an sehen. Wo, sagten Sie, liegt es?«
    »Auf der anderen Seite der Insel, Sir.«
    »Gut, dann schaue ich mich dort um.« Douglas war dagegen.
    »Warte noch, bis ich…«
    »Nein, Abe, lass mal. Ich kann gut auf mich selbst Acht geben. Außerdem glaube ich nicht daran, dass sich noch irgendwelche Werwölfe unter Deck befinden.«
    »Da magst du Recht haben.«
    Nachdem ich die Hügelkuppe überwunden hatte, war es nicht schwer, den direkten Weg zum Hafen zu finden. In der Tat schaute ich auf eine kleine natürliche Bucht, gerade passend für das Boot, das dort lag und auf den Wellen dümpelte.
    Ich war schnell dort und kletterte an Bord. Nur das Rauschen der Wellen umgab mich. Ansonsten herrschte auf dem Deck das große Schweigen. Ich suchte nach Spuren, fand keine und auch unter Deck wies nichts auf Nadine Berger hin.
    Statt dessen hing noch der Geruch zwischen den Wänden der Kabinen. Dieser strenge Werwolf-Gestank, den ich ebenso wenig mochte wie den Modergeruch eines uralten Vampirs.
    Sie waren hier gewesen, dann in den Hubschrauber gestiegen und abgeflogen.
    Wohin?
    Ich wäre jetzt gern ein Hellseher gewesen.
    Ich dachte an Nadine, sah ihr Bild vor meinem geistigen Auge und auch das glückliche Gesicht, das ich bei ihr erlebt hatte, als wir uns in dem kleinen Motel liebten.
    Für einen Moment war es eine wunderbare Phase für uns beide gewesen, da war die Flamme der Hoffnung in die Höhe geschossen und nun wieder erloschen.
    Manchmal konnte des Leben grausam sein. Das hatte ich oft genug mitbekommen.
    Ich stand noch im Ruderhaus und wollte wieder gehen, als mir etwas auffiel.
    An der linken Seite, wo die Holzleiste etwas verbogen war, klemmte ein Umschlag. In einem strahlenden, unschuldigen Weiß schaute er mich an. Ich zupfte ihn hervor und las augenblicklich den Namen des Adressanten. Es war mein eigener.
    Wieder eine Nachricht und wieder zitterten meine Finger, als ich den Umschlag öffnete.
    Es war nicht die Schrift der Nadine Berger, diese Nachricht hatte mir Morgana Layton hinterlassen.
    Flüsternd sprach ich die Worte. »Pech gehabt, John. Wenn du diesen Brief liest, sind wir längst verschwunden. Dann beginnen wir damit,

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