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0651 - Die Rache der Wölfin

0651 - Die Rache der Wölfin

Titel: 0651 - Die Rache der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lichter verschwanden, ein großer, wogender Teppich breitete sich aus. Er lag unter uns wie ein Schatten, der von verschiedenen Seiten angefasst und ständig zurechtgezupft wurde. Dazwischen malten sich die Inseln ab.
    Douglas hatte nicht übertrieben. Die Jamaica Bay war tatsächlich reich an kleinen und größeren Inseln. Die Brandungswellen zeichneten ihre Umrisse nach, wenn die Wogen gegen den Strand liefen und ihren hellen Bart hinterließen.
    Ich tippte Abe auf die Schulter. »Wie weit ist es noch?«
    »Leider liegt sie ziemlich weit südlich.«
    »Auch das noch.«
    »Keine Sorge, wir packen es.«
    Ich gab keine Antwort. Zwar bin ich von Natur aus ein Optimist, aber ich kannte meine Pappenheimer. Wenn gewisse Dämonen etwas vorbereiteten, dann taten sie es richtig. Dann schlugen sie eiskalt zu, da hatten sie nichts dem Zufall überlassen.
    Morgana Layton gehörte zu der oberen Kaste der intelligenten Schwarzblüter. Was sie anpackte, das gelang zumeist. Gerade bei Nadine Berger würde sie sich einen Plan ausgedacht haben, der nicht so leicht zu durchkreuzen war. Wie sicher sie sich fühlte, war allein daran zu erkennen, dass sie uns sogar ein Foto von Nadine hatte zukommen lassen. Ich war davon überzeugt, dass wir eine böse Überraschung erleben würden.
    Wir verloren an Höhe. Für mich ein Beweis, dass wir uns dem Ziel näherten.
    Die Insel sahen wir bereits. Sehr weich und schleierhaft fielen die Sonnenstrahlen über das Meer und das kleine Eiland kam mir vor, als hätte eine große Hand einen Haufen Dreck voller Wut in das Meer geschleudert und noch einmal daraufgeklopft, wobei ein kleiner Hügel allerdings ausgelassen worden war.
    Abe hatte einen Feldstecher genommen. Er konnte so besser sehen und erstattete mir Meldung.
    »Auf der Insel steht ein Haus oder so etwas Ähnliches, John.«
    »Siehst du eine Bewegung?«
    »Nein, scheint alles ruhig zu sein. Aber wir müssen näher heran, dann ist es…«
    »Da ist die kleine Insel, auf der Nadine gelegen hat.« Ich hatte sie gesehen, weil wir mittlerweile so tief flogen, dass man das Gefühl haben konnte, hineinzugreifen.
    Der Pilot hatte begriffen, was ich wollte. Er legte den Hubschrauber in eine Kurve und umkreiste das winzige Eiland. Der von den Rotorblättern erzeugte Wind wühlte das Wasser auf und ließ peitschende Wellen entstehen.
    »Wir müssen auf der großen endlich landen!«
    »Geht in Ordnung.«
    Ich hatte mich aus dem Gespräch zwischen Abe und dem Piloten herausgehalten. Mein Blick galt der großen Insel. Noch immer lag sie wie ausgestorben im ersten Licht der aufgehenden Sonne, die ihre Strahlen über sie und das Meer hinwegschickte, sodass die Wellen einen rötlichen Schein annahmen.
    Als wir noch tiefer sanken, sah es so aus, als würde uns der Boden der Insel entgegenkommen. Aber wir waren es, die auf ihn zu schwebten. Nicht mehr so gerade und direkt flog der Hubschrauber. Er schaukelte etwas, als er für einen Moment in der Luft stehen blieb. Dann senkte er sich und sehr sanft sorgte der Pilot dafür, dass er trotz des abfallenden Geländes mit beiden Kufen gleichzeitig aufsetzen konnte.
    Das war geschafft!
    Mir ging alles nicht schnell genug. Zuerst stiegen der Pilot und Abe Douglas aus, doch Abe schickte den Piloten wieder zurück in das Cockpit.
    Was wir hier vorhatten, ging nur uns an. Wir wollten den Mann keinesfalls in Gefahr bringen. Trotz der Ruhe glaubte ich nicht daran, dass diese Insel so leer war.
    »Wenn überhaupt«, sagte Abe Douglas, »dann müssen sich Nadine und die Layton im Haus befinden.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Der G-man schaute mich skeptisch an. »Überzeugt hast du dich nicht angehört, John.«
    »Stimmt. Ich kann dir den Grund auch sagen. Mir gefällt einfach nicht, was ich hier sehe.«
    »Eine Falle«
    Ich hob die Schultern. »Davon müssten wir eigentlich ausgehen, aber ich bin sicher, dass sich Nadine nicht mehr auf dieser Insel befindet. Das habe ich einfach im Gefühl.«
    »Dann sind wir zum Narren gehalten worden.« Abe drehte sich auf der Stelle. Der Wind fuhr unter die Schöße seines Jacketts und hob sie an. Ein ungewöhnliches Licht umgab uns. Nicht hell und auch nicht dunkel. Die Schatten wirkten in der Mischung zwischen dem dunklen Grau und den ersten bleichen Strahlen der Sonne noch schärfer konturiert. Und das Haus stand vor uns, als hätte man es gebaut, um es danach kurzerhand zu vergessen. Es hatte zudem dem Zahn der Zeit Tribut zollen müssen. Seine Grundmauern bestanden aus Stein, der

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