0655 - Der Tod in Moskau
60er Jahren institutionalisiert worden, um dem UFO-Phänomen nachzugehen, wie Zamorra seit einiger Zeit wußte. Daß die Erde schon seit Jahrtausenden Besuch erhielt, war Fakt. Ebenso, daß nicht alle dieser Besucher freundlich gesonnen waren.
Es beruhigte Zamorra nicht, daß es Aurora auch jetzt noch gab.
Seit er wußte, daß Yared Salem der neue ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN war, hatte er ein seltsam ungutes Gefühl. Sicher, Salem war ein Freund. Aber vielleicht ging einiges von den geheimen Plänen der Alphas an ihm vorbei. Auch Ted Ewigk hatte nicht alles verhindern können, was die Expansionisten planten.
Die Vernunft sagte ihm, daß es unter der Herrschaft Salems keinen Angriff auf die Erde geben würde.
Aber eine leichte Unsicherheit blieb. War es vielleicht eine Falschmeldung gewesen? Ein ERHABENER legitimierte sich durch einen Machtkristall. War Salem wirklich in der Lage, einen Machtkristall zu schaffen? Er war nie im Rang eines Alpha gewesen! Und auch Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der Intrigant, dessen unheilvoller Geist sich lange Zeit in Salems Körper eingenistet und dessen Geist verdrängt hatte, hatte sich nur durch Tricks und Täuschungen an der Macht halten können. So lange, bis Zamorra und Sid Amos mit einem Raumschiff zur Zentralwelt der Ewigen geflogen waren und Eysenbeiß im Kristallpalast vor den versammelten Alphas als Betrüger entlarvt hatten… [2]
Wie auch immer: für den Fall, daß die Ewigen tatsächlich einmal mehr versuchen sollten, die Erde unter ihre Kontrolle bringen, konnte es nicht schaden, ihnen mit Para-Kräften entgegenzutreten. Immerhin benutzten sie selbst ja nicht nur Technik, sondern über ihre Dhyarra-Kristalle auch Magie.
Und doch fühlte sich Zamorra bei dem Gedanken an Aurora -Paras unwohl…
Vor allem störte ihn, daß dieser Geheimdienst sich mit dem Fall des Knochenmannes befaßte. Was versprach Aurora sich davon? Und… Gregors Saranow gegenüber geäußertes Desinteresse an Eva war doch ein wenig zu auffällig. Nicht umsonst hatte er den Begriff Gkirr erwähnt.
Aber daß Eva eine Gkirr war, glaubte Zamorra nicht. Zwar hatte auch Ted Ewigk einmal diesen Verdacht geäußert. Aber vielleicht besaßen die Gkirr ähnliche Para-Fähigkeiten wie Eva, so daß er dadurch auf diesen Gedanken gekommen war. Was andererseits Gregor darüber wußte, blieb Zamorra zunächst ein Rätsel.
Eine Gkirr…?
Und das als Merlins Tochter? Unvorstellbar. Gkirr waren kleine, grauhäutige Wesen mit sechs Fingern und Zehen und mit großen Augen. Zierliche Gestalten, die ein wenig den hochgewachsenen, dürren und silberhäutigen Chibb ähnelten. Es war nicht möglich, daß sie genetisch »kompatibel« waren.
Zumindest nach dem wenigen, was Zamorra bisher über die Gkirr erfahren hatte.
Tendyke und Hawk hatten ihm darüber berichtet. Vorher hatte er mit Ausnahme weniger eigener Erlebnisse kaum mehr über den Roswell-Zwischenfall gewußt als andere Menschen auch.
Aber der Absturz 1947 war nicht der einzige derartige Vorfall in jener Gegend gewesen. Auch später hatten sich einige spektakuläre Geschehnisse dort abgespielt, bei denen Zamorra teilweise eine Rolle gespielt hatte. Irgend etwas in jener Gegend in New Mexico schien die Außerirdischen geradezu magisch anzuziehen, unabhängig davon, welcher Spezies sie angehörten…
Ein anderer Gedanke drängte sich Zamorra auf.
Wenn Evas Para-Fähigkeit tatsächlich der der Gkirr entsprach, war es dann wirklich ein Zufall, daß sie ausgerechnet in dieser Zeit praktisch aus dem Nichts erschienen war? Und was geschah mit ihr? Warum verschwand sie immer wieder spurlos, um an einem anderen Ort wieder aufzutauchen? Und wieso lebte sie noch, obgleich sie in Lyon ermordet worden war?
Sie war keine Untote, kein Zombie! Das Leben in ihr war echt!
Zamorra schreckte auf, als Saranow ihn berührte. Da erkannte er, daß er über seine Gedanken die zweite Ebene vernachlässigt hatte, nämlich das, was Ratekin ihnen erzählte.
Aber er konnte es sich, wenn Saranow einverstanden war, telepathisch aus dessen Erinnerung holen… oder einfach nur noch einmal erzählen lassen, wenn sie unter sich waren. Telepathie indessen wäre perfekter.
»Schauen wir uns jetzt die Tatorte einmal an«, schlug Saranow vor. »Vielleicht erfahren wir wenigstens dabei etwas über unseren knöchernen Gegenspieler…«
***
Der Name Eva war so gut wie jeder andere. Tanja akzeptierte ihn. Sie trug den Namen, den Saranow ihr gegeben hatte, noch nicht lange genug, um
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