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0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf schütteln.
    Sie hatten vereinbart, dass einer den anderen informieren sollte, wenn Kontakt aufgenommen würde.
    Und so wartete Suko in seinem Zimmer, hatte eine Dusche genommen und es sich auf dem Bett bequem gemacht. Es war still im Raum. Die Tür zum Balkon stand offen. Dass er von Insekten geplagt werden würde, war nicht möglich, da ein im Rahmen eingebautes, dichtes Gitter die Quälgeister abhielt, in den Raum zu fliegen.
    Selbstverständlich dachte er über Nando Morcote nach und auch über dessen Einfluss.
    Dass er nicht direkt in Lissabon wohnte, wusste er bereits. Der Mann lebte etwa zehn Meilen von der Stadt entfernt. Sein Anwesen stand auf einem Hügel, von wo er einen einmaligen Blick über die Bucht hatte.
    Mehr wusste Suko auch nicht und eigentlich nur so viel, dass es nicht einfach war, den Kontakt zu diesem mächtigen Mann herzustellen. Wenn es nach ihm ging, brauchte niemand anzurufen, denn es würde ihm gut tun, die Nacht durchzuschlafen.
    Zwar hatte sich die Dunkelheit über das Land gelegt, aber es war noch die Zeit des Dinners, also der späte Abend, und das Hotel steckte voller Leben, von dem Suko nichts hörte, weil die dicken Mauern sehr gut isolierten.
    Beim Zimmerservice hatte er sich eine Flasche Wasser bringen lassen, die er in kleinen Schlucken leerte. Dabei hatte er Zeit, über diesen Nando Morcote nachzudenken. Von den Offiziellen hatte niemand so recht mit der Sprache herausrücken wollen, was und wer dieser Mann eigentlich war. Jedenfalls musste er großen Einfluss besitzen, was gewissen Leuten wohl unangenehm war.
    Etwas hatte Suko schon herausbekommen. Dieser Mensch besaß außergewöhnliche Fähigkeiten, die er aus der ehemaligen portugiesischen Kolonie mit in das Mutterland gebracht hatte. Angeblich sollte er sehr gut mit Tieren umgehen können und auch ein Meister des Macumba sein, dieses geheimnisvollen Zaubers aus Religion und Mystik, der wie ein Tuch den südamerikanischen Kontinent bedeckte.
    Fotos gab es von ihm nicht. Möglicherweise hatten auch die Kollegen keines rausrücken wollen. Sie hatten sich jedenfalls sehr verschlossen gegeben und waren kaum zu Auskünften bereit.
    Durch ein Summen meldete sich das Telefon. Suko hob ab und meldete sich mit einem unverfänglichen: »Bitte sehr?«
    »Ich bin es, Ricardo.«
    Es war der Verbindungsmann zur Polizei. Ob er selbst dazugehörte, war selbst Suko nicht klar.
    »Ah, Sie. Es scheint sich etwas zu tun.«
    »Vielleicht. Wo ist ihr Kollege?«
    »Sorry, das weiß ich nicht.«
    »Er war jedenfalls nicht in seinem Zimmer.« Ricardo räusperte sich, bevor er weitersprach. »Dann werde ich es Ihnen sagen.« Er senkte die Stimme. »Senhor Morcote weiß Bescheid.«
    »Ach ja?«
    »Über Sie. Ich hörte es. Und er zeigte sich verwundert darüber, dass Sie ihn sprechen wollten.«
    »Ist das denn so ungewöhnlich?«
    »Er lebt ziemlich einsam, müssen Sie wissen. Er gibt keine Feste, er frönt eben seinen Hobbys. Das kann er sich leisten.«
    »Ist ja nichts dagegen einzuwenden, falls er nicht gewisse Dinge sammelt, der seltsame Hobbyist.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Schon gut, Ricardo. Kommen Sie zur Sache. Ich möchte wissen, ob und wann wir zu ihm können.«
    »Das ist natürlich schwer zu beantworten. Er wird es bestimmen. Das kann in der nächsten halben Stunde sein, Sie müssen sich aber auch auf einen Aufenthalt von mehreren Tagen einrichten.«
    »Nein.«
    Ricardo lachte. »Hören Sie, Inspektor, Sie sind hier nicht in London.«
    »Aber auch nicht im Orient.«
    »Das stimmt, obwohl die Mauren einiges hinterlassen haben, als sie unser Land besetzten. Ich würde sagen, in der Mitte. Man hat hier noch etwas mehr Zeit. Besonders die Leute mit einem gewissen Einfluss. Den kann ich Senhor Morcote nicht absprechen.«
    »Kennen Sie ihn überhaupt?«, fragte Suko und setzte sich hin, mit dem Rücken gegen das Kopfende gelehnt.
    »Nein, natürlich nicht. Ich bin ein viel zu kleines Licht. Wir führten mal einen Briefwechsel mit ihm. Er empfängt nur Menschen, die er auch um sich haben will. Das müssen Sie verstehen.«
    »Das habe ich bereits.«
    »Gut, Inspektor, warten Sie. Es ist schon ein Erfolg, dass er nicht radikal ablehnte.«
    Suko wurde sauer. »Hören Sie, Ricardo, ich finde es ja toll, dass Sie sich für uns einsetzen, aber diese Geheimniskrämerei geht mir schon auf die Nerven.«
    Sein Gesprächspartner schnaufte in die Muschel. »Sie kennen die Verhältnisse hier nicht. Nando Morcote gehört zu den Mächtigen im Lande.

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