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0659 - Die indische Rache

0659 - Die indische Rache

Titel: 0659 - Die indische Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Kollege und ich haben nicht zu den Leuten gehört, die für die Sicherheit des Predigers verantwortlich waren. Wir sind gekommen, um mit ihm zu reden. Wir erfuhren von seinem großen Wissen, das auch uns helfen würde, aber er wurde getötet. Und der Grund dafür ist, das sage ich ganz ehrlich, unser Erscheinen. Human Lohare wurde allein wegen uns getötet, damit er uns nicht mit gewissen Informationen versorgen konnte. So und nicht anders muß man diese abscheuliche Tat betrachten.«
    Da hatte Suko etwas gesagt, was den Jüngern unglaublich erschien. Sie blickten ihn an. Diesmal blieben ihre Gesichter nicht glatt. Überraschung zeichnete sich in ihnen ab. Der Anführer gestattete sich ein Räuspern. »Darf ich mehr darüber erfahren, denn Human Lohare hat mit mir über ein Gespräch nicht…«
    »Natürlich dürfen Sie. Er wußte auch nicht Bescheid. Wir wollten ihn erst nach der Veranstaltung ansprechen. Doch die andere Seite war einfach schneller.«
    »Es war ein Mordgeist.«
    »Genau, Siras Totengeist!«
    Mit dieser Antwort hatte Suko einiges preisgegeben, was die Jünger überraschte. Auch Singk drehte sein Gesicht dem Nebenmann zu, der flüsternd auf ihn einsprach.
    Suko kam es so vor, als wäre diese Sira den Männern nicht unbekannt, er hakte nach. »Daß ihr sie kennt, ist mir klar. Ich kann euch auch verraten, daß ihr Körper nicht mehr existiert. Er wurde von meinem Kollegen John Sinclair vernichtet. Leider war es ihm nicht möglich, den Geist zu töten. Er ist nach wie vor frei, und er hat auch diesen scheußlichen Mord begangen.«
    »Fühlt ihr euch nicht schuldig?« fragte Singk.
    Suko nickte. »In gewisser Weise schon. Deshalb möchte ich auch alles tun, um den Geist zu stellen. Ich allein bin zu schwach und deshalb auf eure Hilfe angewiesen. Darf ich darauf hoffen, daß wir gemeinsam den Weg suchen?«
    Singk überlegte. Sein Gesicht zeigte einen runden Schnitt. Er war zwar Inder, an seinen Augen jedoch deutete sich bereits die Mongolenfalte ab. Demnach stammte er aus dem Norden des Landes, wo der Himalaya eine natürliche Grenze bildete.
    »Wenn es eine Möglichkeit ist, seinen Tod aufzuklären, stimme ich dafür. Aber du mußt uns auch berichten, was ihr von ihm gewollt habt.«
    »Das werde ich ganz sicher. Nur möchte ich es nicht gerade hier. Können wir vielleicht zu euch fahren?«
    »Ja, unser Wagen steht draußen.«
    »Und wo wohnt ihr?«
    »Wir haben von Freunden ein Haus bekommen.« Singk nickte. »Ich darf dich bitten, dort unser Gast zu sein.«
    »Sehr gern«, erwiderte Suko. Er atmete auf, daß es so gut gelaufen war…
    ***
    Ein Krankenhaus ohne Hektik gibt es wohl nirgendwo auf der gesamten Welt. Da bildet auch London keine Ausnahme. Genau in dem Krankenhaus, in dem Glenda Perkins nach der schweren Messerverletzung operiert worden war, ging es zu wie in einem Taubenschlag. Ärzte und Schwestern waren überfordert, und manch roten Augen war anzusehen, wie müde die Menschen letztendlich waren.
    Überall aber gibt es Ausnahmen. So auch in den Krankenhäusern. Eine Insel existierte. Sie besaß einen Namen. Es war die sogenannte Intensivstation.
    Dort liegen die Patienten, die unter ständiger Beobachtung und Bewachung sein mußten. Die frisch operierten Menschen, zu denen auch Glenda Perkins gehörte.
    Man hatte sie auf ein Einzelzimmer gelegt. Angeschlossen war sie an verschiedene Geräte, die wiederum durch Monitore verbunden waren. Die kleinen Schirme standen im Überwachungszimmer des Stationsarztes und wurden auch von den Krankenschwestern kontrolliert.
    Eine von ihnen war Schwester Betty. Seit dreißig Jahren arbeitete sie in diesem Beruf, war vor drei Monaten fünfzig geworden und kannte sich besser aus als mancher Arzt.
    Schwester Betty war eine Institution auf der Intensivstation. Sie hatte viel Leid gesehen, viele Tränen, aber auch Freude, wenn es darum ging, daß Patienten es geschafft hatten.
    Die langen dreißig Jahre waren ihr vorgekommen wie zehn. Es lag vielleicht daran, daß es Wochen gab, wo sie kaum zum Nachdenken kam. Sie hatte auch nie heiraten können, es war einfach zu wenig Zeit gewesen, um sich um einen Mann zu kümmern.
    Wenn jemand mit seinem Beruf verheiratet war, dann Schwester Betty, die eigentlich den Rang der Oberschwester trug, doch auf Titel legte sie keinen Wert.
    An diesem Morgen hatte sie nach zwei freien Tagen ihren Dienst wieder aufgenommen und sich sofort nach den einzelnen Patienten erkundigt. Sie lagen noch alle in ihren Zimmern, keiner hatte

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