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0659 - Die indische Rache

0659 - Die indische Rache

Titel: 0659 - Die indische Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufzog.
    Er selbst blieb auf der Stelle stehen, Suko schob ihn zur Seite, um in den Raum schauen zu können.
    Es war nur mehr eine Kammer, ziemlich schmal, ohne Waschgelegenheit. Dafür gab es eine harte Pritsche, einen Stuhl und einen Tisch. Auf ihm stand eine brennende Kerze, geschützt durch einen Glasbehälter.
    Das Licht fiel auch auf die Pritsche und auf die Gestalt, die dort rücklings lag.
    Suko wußte sofort, daß dieser Mann tot war. Und er war auf eine furchtbare Art und Weise gestorben, als hätte ihn jemand kurzerhand zerrissen. Eine Tat der Maske!
    Suko drehte sich um. Selbst Singk, der sich bisher immer beherrscht hatte, stand da und begann zu zittern. »Das ist der Beweis«, flüsterte er, »das ist der Beweis. Die Legende erzählte, daß Jama, der Totengott, seine Opfer zerreißt. Wenn er sich in der Maske verborgen hält, kann nur er es getan haben.«
    Suko nickte. »Das sehe ich mittlerweile auch so«, sagte er mit kratziger Stimme und schloß die Tür von außen. »Wir haben einen Toten und einen Verletzten. Was ist mit den anderen? Müssen wir ebenfalls mit dem Schlimmsten rechnen?«
    Der Inder nickte und sagte gleichzeitig: »Wir haben ihr einfach zuviel Zeit gelassen.«
    »Es war nicht unsere Schuld.«
    »Das weiß ich.«
    Suko stand bereits an der Nebentür und öffnete sie. Dieser Raum war leer. Als er weiterging und dabei seine Lampe einschaltete, sah er den Beginn der Treppe.
    »Was ist dort im Keller?«
    »Auch Räume.«
    »Habt ihr sie benutzt?«
    »Nur wenn wir die Vorräte holten. Es ist eines der wenigen Häuser hier, die einen Keller besitzen, das stimmt. Er kann auch als Versteck dienen. Die Maske wird…«
    »Weg!« brüllte Suko.
    Singk erschrak so sehr, daß er zurücksprang, blieb jedoch im Gang und konnte, da Suko die Lampe eingeschaltet hatte erkennen, wie über die Stufen hinweg und aus dem Keller kommend ein schrecklicher Gegenstand in die Höhe schwebte.
    Ein braunes, kantiges Etwas mit wirren schwarzen Haaren auf dem Kopf. Furchteinflößend, die Reinkarnation des Bösen, mit schockgrünen Augen, durch deren Ovale sich dünne, zittrige, rote Fäden zogen und ein makabres Muster zeichneten.
    Aber das allein erschreckte nicht. Viel schlimmer war das ungeheuer breite Maul mit den gewaltigen Zähnen, zwischen denen dick wie Sirup eine rote Flüssigkeit schimmerte.
    Das Blut der Opfer!
    ***
    Glücklicherweise war es auf der Station ruhig geblieben. So lief mir keiner in den Weg, als ich auf das kleine Pausenzimmer der Schwester und Ärzte zuhetzte.
    Natürlich fühlte ich mich ohne Kreuz »nackt«. Das Risiko hatte ich einfach eingehen müssen.
    Heftig stieß ich die Tür auf, rechnete auch mit einem Angriff der Gestalt und sah den Raum leer, bis auf den Arzt.
    Dicht neben dem Tisch lag er auf der Seite. Seine Nase, sein Mund, auch die Augen waren blutüberströmt. Es bildete einen scharfen Kontrast zum hellen Kittel. Und noch etwas mußte ich an ihm sehen. Die Haut war an vielen Stellen aufgeplatzt, als wäre in ihm eine mächtige Kraft explodiert.
    Ich konnte es nicht fassen. Es schoß siedendheiß in mir hoch, ich stand da, ohne mich zu rühren und spürte den Schweiß als kalte Flecken auf meinem Körper.
    Gleichzeitig wurde mir klar, daß ich Siras Rache unterschätzt hatte. Der Arzt hätte noch leben können, wäre ich möglicherweise in seiner Nähe gewesen.
    Sira räumte auf, sie rächte sich furchtbar. Ich mußte einfach davon ausgehen, daß sich auch Betty und Helen in größter Gefahr befanden. Diese Rache war schon in einem Blutbad geendet. Ich wollte nicht, daß es noch größer wurde.
    Dem Arzt konnte niemand mehr helfen. Über seine Todesursache konnte ich nur spekulieren. Möglicherweise war es dem Geist gelungen, in seinen Körper zu dringen. Dort hatte er sich dann so stark und heftig ausgebreitet, daß die Haut keinen Widerstand mehr leisten konnte, ebenso wie die Gesichtsmerkmale.
    Ich drehte mich wieder um.
    An der Tür stand Schwester Betty und weinte. Es war ein schlimmes Weinen, denn ich hörte keinen Laut. Der stumme Gefühlsausbruch drang mir durch Mark und Bein, ich selbst mußte schlucken und hatte zudem Mühe, meine eigenen Tränen zu unterdrücken.
    »Er ist tot, nicht wahr?«
    »Ja, Schwester. Und ich möchte, daß Sie die Station verlassen. Sorgen Sie dafür, daß keine Kollegin sie betritt. Halten Sie alle zurück, und dann beten Sie, daß sich Sira nicht auch noch an den Schwerkranken vergreift. Ich traue ihr alles zu.«
    »Gut, ich

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