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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verzog spöttisch die Lippen. Sein
Gesicht wirkte in dem Wechselspiel von Licht und Schatten wie ein Totenschädel,
in dem die tiefliegenden, dunkelumränderten Augen wie Kohlen glühten.
    »Die Sache ist doch eine Nummer zu groß für Sie,
Duffrean, he?« Seine Stimme war kalt und gefühllos und paßte zu dieser
fremdartigen, bedrückenden Umgebung.
    Duffrean warf einen Blick zurück. Die steilen Stufen
waren halsbrecherisch. Ein falscher Schritt, und alles war zu Ende.
    Der Reporter graute sich schon vor dem Rückweg.
    »Zehn Schritte nach links – und Sie haben Ihren Wunsch
erfüllt«, tönte die Stimme Bramhills wieder auf.
    Wieder ging der Lord voran.
    Die Dunkelheit vor ihnen entpuppte sich als eine
felsenartige Kammer, in deren Mitte sich ein blauschwarzer Felsblock erhob.
    Dieser Block war vollkommen glatt und quadratisch. Eine
Seite war rund zehn Meter lang. Der Brocken war nicht sehr hoch. Er reichte den
beiden Männern etwa bis zum Nabel, so daß sie bequem die merkwürdig verzierte
Platte überblicken konnten.
    George P. Bramhill senkte seine Fackel. Auf der
mattschimmernden Oberfläche des steinernen Altars waren die erhabenen,
schlangenähnlichen Gebilde zu sehen, die den Mittelpunkt kreisförmig umgaben.
    Der breite Außenrand war überzogen mit zahlreichen
Symbolen und Zeichnungen, die aussahen, als wären sie mit einem unbekannten,
zähflüssigen Metall aufgegossen.
    Unheimliche Masken, seltsame Fabelwesen, drachenähnliche
Gebilde und bizarre, entfernt menschlichen Körpern ähnliche Gestalten belebten
das verworrene, unübersichtliche Bild, in dem jedoch eine geheimnisvolle
Symmetrie herrschte, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen war.
    In der Mitte ein runder Kreis, mit etwas Phantasie konnte
man die Erde darin sehen.
    Aber auch dieser Kreis hatte ein schwächeres Pendant. Vom
Mittelpunkt des ersten Kreises aus ging ein Strahlenkranz zum zweiten hinüber.
    Bramhill fuhr andächtig, beinahe furchtsam mit dem Finger
über die erhabenen Streifen, welche den Strahlenkranz darstellten.
    »Es handelte sich um Zeit- und Winkelangaben.« Obwohl
Bramhill leise sprach, hallten die Worte dumpf durch die unterirdische,
geheimnisvolle Kammer. »Ich habe Archäologie studiert, ich kenne fast alle
Bücher auf diesem Gebiet und habe die Universitätsbibliotheken in aller Welt
besucht, um mein Wissen zu vervollständigen. Es gibt nichts Gleichwertiges,
womit man die Zeichen und Symbole hier hätte vergleichen können. Mein Vater,
selbst ein ausgezeichneter und international bekannter Archäologe, hatte damit
begonnen, ein System für die Strahlen und Knoten zu suchen. Aber alle Systeme
erwiesen sich bei eingehender Überprüfung als falsch und führten zu nichts.
Seit fünfundzwanzig Jahren bin ich dabei, das Geheimnis dieser Bilder zu
enträtseln. Und dann fand ich ein System! Vor fünf Jahren entdeckte ich die
Zusammenhänge. Jetzt, wo ich es weiß, ist die Lösung einfach. Der Strahlenkranz
stellt verschiedene Winkel des Sonnenstandes dar. Dann machte ich die
entscheidende Entdeckung. Kommen Sie um den Stein herum. Er beugte sich weit
darüber hinweg und hielt die Fackel fast senkrecht.
    »Und nun passen Sie auf, Duffrean«, fuhr der Lord fort.
Auf seinem bleichen. Gesicht zeigten sich hektische rote Flecken:
    »Hier, sehen Sie, beobachten Sie den Einfall des Lichts!«
    John Duffrean war ebenso erregt wie Bramhill.
    Seine Augen glühten wie im Fieber. Er sah, daß einer der
erhabenen Strahlen wie ein Seidenfaden im einfallenden Licht glitzerte und
schimmerte.
    »Die Spitze dieses Strahls zeigte auf einen winzigen
Punkt.
    Es galt, diesen Punkt zu errechnen. Ich fand heraus, daß
dieser Punkt genau der Stelle auf der Erde entspricht, wo dieses Landhaus
steht, vielmehr, wo Gorhos Bett steht!«
    »Wer ist Gorho?«
    »Ein Diener Rha-Ta-N'mys«, entgegnete Bramhill auf
Duffreans Frage.
    »Und welche Verbindung besteht zu Peru?«
    Bramhill lachte leise. »Hier, der glitzernde Strahl ist
ein Symbol für diesen Punkt. Das Pendant dazu finden wir auf der anderen Seite
der Kugel. Auch dort dieses glitzernde Metall, wenn Licht darauffällt. Dieser
Punkt entspricht dem Stand der Sonne über Machu Picchu morgens um acht. Zur
gleichen Zeit haben wir hier über London den Sonnenstand, wie er sich mittags
darstellt Als ich das begriff, war die Hauptarbeit geleistet. Das dachte ich
mir so. Meine erste Südamerikareise wurde geplant. Ich suchte Machu Picchu auf.
Wochenlang studierte ich die dem Dschungel entrissenen

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