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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mehr bewegen und mußte still liegen, die Oberfläche des unheimlichen
Altars schien lebendig zu werden!
    Verlor er den Verstand? Narrten ihn seine Sinne?
    Er schrie aus Leibeskräften, als er an sich
herunterblickte, unfähig, den Kopf von der Oberfläche abzuheben. Er lag wie in
einer zähflüssigen, klebrigen Masse, in der er langsam versank.
    Aber dieser Eindruck täuschte. Die schwarze, unruhig
gewordene Oberfläche war hart wie Stein, und der Stein ergriff Besitz von ihm,
er wurde ein Teil dieses unfaßbaren, unheimlichen Altars aus einer Zeit, als
auf der Erde noch Götter und Dämonen hausten und es noch keine Menschen gab!
    Seine Hände wurden schwarz, wurden zu Stein.
    Kälte und Gefühllosigkeit breiteten sich in seinen
unteren Gliedmaßen aus, und eine dröhnende Leere erfüllte seinen Kopf, als
würde ihm langsam das Gehirn entfernt.
    Sein Atem wurde flacher und sein Herz schlug langsamer.
    Wie schleichendes Gift fraß sich der schwarze, lebende
Stein in seinen Leib.
    John Duffrean war tot und merkte nicht mehr, daß er
bereits zwei Zentimeter unter der Schicht des Steins lag und daß sein Körper
schrumpfte.
    Hätte John Duffrean jetzt noch gelebt, hätte er wie
Bramhill und der Dämon vor dem Stein stehen können, hätte er auch begriffen,
wie vor Urzeiten die unheimlichen, erhabenen Bilder zustande gekommen waren.
    Auf diesem Stein hatte einst Gorho geruht, der monströse,
unbeschreibliche Schwarze Sklave der Dämonengöttin, den noch keines Menschen
Auge gesehen hatte. Auf diesem Stein hatten unheimliche Zauberpriester
Jahrtausende später Menschenopfer dargebracht. Hier waren die Anhänger geheimer
Kulte zusammengekommen und hatten finstere Mächte durch neue Opfer angerufen.
Später hatten sich Druidenpriester den Stein zunutze gemacht und rätselhafte,
magische Riten vollzogen, in denen zum Teil die legendären Überlieferungen von
Rha-Ta-N'my und Gorho unbewußt Auferstehung gefeiert hatten.
    Alle schreckenerregenden, menschenähnlichen Dämonen auf
der gewaltigen Oberfläche des schwarzen Steins gingen auf lebende Opfer zurück,
die im Lauf der Jahrtausende dargebracht worden waren.
    Als würden die unsichtbaren Hände eines Künstlers das
Material formen, so entstand durch wellenförmige Bewegungen eine bizarr
gestaltete, verkleinerte Abbildung, die kaum noch etwas Gemeinsames mit einem
Menschen hatte.
    Ein flacher, breiter Kopf, ein gedrungener Körper, dünne
Arme und Beine, die Karrikatur eines Menschen, abschreckend und häßlich. Was da
neu entstand, paßte zu den schrecklichen Gestalten, die von einem fernen,
furchtbaren Gestirn auf die Erde gekommen zu sein schien.
    George P. Bramhill war weder erstaunt noch erschreckt. Das
Geschehen mit dem Stein berührte ihn ebenso wenig wie die Verwandlung seiner
Frau in einen furchteinflößenden Dämon.
    Bramhill hatte gewußt, daß mit Lady Elisabeth etwas
geschehen würde.
    In der Tiefe der geheimnisvollen Bergwelt, aus der er
zurückgekehrt war, im wahren Herzen Machu Picchus, hatte er erfahren, daß Gorho
selbst wählen würde, welche der zahlreichen Orte er aufsuchte, die in fernster
Vergangenheit von hilfreichen Geistern errichtet worden waren.
    Die Dinge nahmen ihren Lauf. Zuviel war in den
vergangenen Jahren und Monaten geschehen, als daß man es ungeschehen hätte
machen können.
    Lady Elisabeth hatte nach dem Verlassen Machu Picchus
über erste Schmerzen geklagt, über Depressionen und Angstzustände, über
Schweißausbrüche und Schwächeanfälle. Auf dem Flug nach Europa waren diese
Symptome in verstärktem Maß aufgetreten.
    Hier im Haus hatte sich die angebliche Krankheit weiter
verschlimmert.
    Nun war Lady Elisabeth kein Mensch mehr. Ihre äußere
Gestalt hatte nur noch die menschliche Form, aber ihr Kopf war zu einer
grauenhaften Maske geworden, einer Maske allerdings, die für alle Zeiten mit
ihr verwachsen war, die niemand ihr wieder abnehmen konnte.
    George P. Bramhill wußte, daß das Reich seiner Frau von
nun an hier unten sein würde, als er langsam und schwer atmend die steilen
Stufen in die Höhe stieg.
    Elisabeth Bramhill bereitete alles für Gorhos Kommen vor.
    Die Vorhut Rha-Ta-N'mys kündigte sich an.
    Eine Stunde saß Lord Bramhill in der Bibliothek, als
Butler Charles mit dem Bentley zurückkam. Er schleppte Tragetüten und Kartons
ins Haus.
    Während Charles noch die eingekauften Sachen in der Küche
und in der Kühltruhe verstaute, gab Lord Bramhill seinem Butler die »Abreise«
seiner Gattin bekannt.
    »So

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