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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Bramhill antwortete nicht!
    Erst jetzt fiel John Duffrean auf, daß er die letzten
zwei Minuten praktisch mit sich selbst geredet hatte.
    Er richtete sich auf, griff nach der Fackel und blickte
sich mit fiebrig glänzenden Augen um.
    »Lord Bramhill?« fragte er mit belegter Stimme.

Kein Fackelschein, kein Geräusch, keine Antwort.
    Bramhill hatte ihn eingesperrt! Aber er konnte noch nicht
weit sein.
    »Bramhill!« Schaurig hallte Duffreans Stimme durch den
schwarzen, tief in der Erde liegenden Keller. Aber nur sein eigenes, verzerrtes
Echo antwortete ihm.
    John Duffrean sprang um den Altar herum und eilte auf die
schwarze, steile Treppe zu.
    Wie von einer unsichtbaren Wand prallte er zurück.
    Von der untersten Stufe kam ihm etwas entgegen.
    John Duffrean schrie wie von Sinnen.
    Vor ihm stand kein Mensch, sondern ein leibhaftiger
Dämon.
    Alles in ihm wehrte sich, seine Nackenhaare sträubten
sich, und abwechselnd liefen kalte und heiße Schauer über seinen Rücken.
    John Duffrean glaubte, dem Wahnsinn nahe zu sein.
    Die Gestalt vor ihm war so groß wie er, trug ein rotes
Gewand und hatte die klauenartigen Hände nach ihm ausgestreckt.
    Der Kopf war eine Fratze, wie er sie furchteinflößender
und abstoßender nie in seinem Leben gesehen hatte. Er war zu Tode erschrocken
und wich zitternd zurück.
    »Lassen Sie den Unfug, Bramhill«, stieß er hervor, aber
seine Stimme klang nicht überzeugend. »Meinen Sie, mit dieser Karnevalsmaske
können Sie mir Angst einjagen?« Seine Worte standen im Widerspruch zu seinem
Verhalten. Er glaubte selbst nicht daran, daß die Gestalt vor ihm maskiert war.
    Er hatte es mit einem leibhaftigen Ungeheuer zu tun.
    »Die langen, grauweißen Haare hingen ungepflegt in die
hornige, mit braun-schwarzen Knoten besetzte, faltige Stirn. Die Augen lagen
unter dicken Wülsten, die Nase war breit und verschwand fast in diesem
aufgeworfenen, bösartigen Gesicht.
    Ein unangenehmer, ätzender Geruch schlug John Duffrean
entgegen.
    »Zum Teufel, Bramhill, was soll der Unfug, ich …!«
    Es blieb für ewig ein Rätsel, was John Duffrean noch
hinzufügen wollte.
    Aus der nachtschwarzen Ecke neben dem steilen
Treppenaufgang tauchte George P. Bramhill auf. In der Rechten hielt er die
erloschene Fackel und schlug mit dem umgedrehten Griff zu.
    Duffrean bekam den Schlag quer über den Kopf. Der Ire
taumelte zurück, schlug mit der Hüfte gegen den steinernen Altar, warf die Arme
hoch und wollte sich gleich wieder abstoßen und zwischen den beiden sich ihm
nähernden Gestalten zur Treppe eilen.
    Aber da war die unheimliche Dämonenfratze schon vor ihm,
die klauenartige Hand stieß gegen seine Brust, und Bramhill warf sich von der
Seite her auf Duffrean, drehte ihm den Arm herum, daß er schreiend die
brennende Fackel fallen ließ.
    Die schwere Ledertasche, in die John Duffrean seinen
Fotoapparat gesteckt hatte, lag quer über seiner Brust und wurde ihm jetzt zum
Hindernis, als er sich verteidigen mußte.
    Doch selbst ohne diese Tasche wäre seine Gegenwehr im
Keim erstickt worden.
    Bramhill und seine zum Dämon gewordene Frau waren
schneller und flinker als er.
    John Duffrean wurde von einer Seite herumgerissen und von
der anderen gestoßen.
    Er unternahm noch einen letzten Versuch, von dem
Altarstein herunterzukommen, ehe Bramhill und seine Helferin in ihrem Wahn ihn
vielleicht noch dieser schrecklichen, grausamen Gottheit opferten, die sie als
Gorho bezeichneten und unter der er, Duffrean, sich nichts vorstellen konnte.
    Verzweifelt riß er sich herum, bekam den Arm frei, den
Bramhill die ganze Zeit festgehalten hatte, und vermochte den Oberkörper wieder
etwas aufzurichten.
    Mit beiden Händen versuchte er das unheimliche,
abstoßende Gesicht Lady Elisabeths zurückzustoßen, das dicht vor ihm war.
    Seine Fingerspitzen berührten schon die hornige,
schuppige Haut, die harten, breiten Lippen, die wie schwammartige Wülste
aussahen, aber trocken unter seinen Fingern knirschten und sich wie abstoßende
Schalentiere bewegten, als er darüber hinwegrutschte.
    Die Hand des Dämons wischte durch die Luft, und Duffrean
glaubte, der Kopf würde ihm von den Schultern fliegen, als die harte Hand sein
Gesicht traf.
    Er berührte mit den Schultern den schwarzen Altarstein
und spürte durch die Kleidung die erhabenen Stellen, die von den
Dämonenabbildungen und Symbolen herrührten.
    Plötzlich geschah etwas, was ihm den Schweiß aus allen
Poren trieb.
    Wie ein Sog wirkte es auf ihn. Der Reporter konnte sich
nicht

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