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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mrowskys
Wissen ins Haus gekommen?
    Auch an eine solche Möglichkeit mußte sie denken.
    Aber dann hätten sicher die Bewacher etwas bemerkt. Das
eingezäunte Farmgelände lag wie das Spielzeug eines Riesen inmitten eines
kleinen Tales. Von den Hügeln ringsum war das Gelände lückenlos und ohne
Schwierigkeiten zu überwachen.
    Mehrere bewaffnete Soldaten waren mit dieser Aufgabe
betraut.
    Das anhaltende Schweigen und die eingetretene Stille
beunruhigten sie.
    Plötzlich vernahm sie Schritte hinter der Tür.
    »Mrs. Wells?« fragte eine schläfrige, müde Stimme.
    Clementine Wells zuckte zusammen. »Professor Mrowsky?!
    Was haben Sie denn? Mein Gott, haben Sie mich
erschreckt.«
    »Erschreckt? Weshalb?« Er lachte leise. »Sie haben mich
erschreckt, wissen Sie das? Sie haben mich aufgeweckt. Ich habe gedacht, ich
höre nicht recht, als ich Ihre Stimme vernahm.«
    »Haben Sie denn geschlafen?« wunderte Clementine Wells
sich.
    »Tief und fest, Mrs. Wells.« Ignaz Mrowskys Stimme klang
fester und klarer.
    »Aber Sie haben gerufen, gestöhnt, geklopft«, kam es
unsicher über Clementine Wells' Lippen.
    »Vielleicht im Traum, das ist möglich«, erklärte Mrowsky,
ohne die Tür zu öffnen. »Es tut mir leid, wenn ich Sie dadurch gestört und
aufgeweckt habe, Mrs. Wells. Ich benehme mich manchmal im Schlaf unmöglich, ich
weiß. Vielleicht ist das mit ein Grund, weshalb ich nie geheiratet habe. Als
Student habe ich im Wohnheim schon immer Schwierigkeiten mit meinen
Zimmerkollegen gehabt. Ich redete im Schlaf, ich schnarchte, ich schlug um
mich.«
    Daß es so etwas gab, davon hatte Clementine Wells schon
gehört, aber in dieser drastischen Form hatte sie das nie für möglich gehalten.
    »Entschuldigen Sie, wenn mein Krach Sie aufgeweckt hat.«
    Ignaz Mrowskys Stimme klang dumpf hinter der Tür. »Es ist
noch keine fünf Uhr, Mrs. Wells. Legen Sie sich noch mal ins Bett. Das
Frühstück können Sie mir bringen, wann es Ihnen paßt. Ich lege mich auch noch
zwei Stunden hin. Und wenn Sie mich wieder im Schlaf reden hören, denken Sie
daran, was ich Ihnen gesagt habe und lassen Sie sich nicht aus der Fassung
bringen.«
    »Schon gut, Mister Mrowsky«, murmelte Clementine Wells.
    Sie zuckte die Achseln, griff nach dem Geschirr auf dem
Schemel und brachte es in die Küche.
     
    ●
     
    Nach dem Frühstück verließ Iwan Kunaritschew alias
X-RAY-7 sein Hotel.
    Er fuhr zu Eduard Higgins. Die beiden Männer besprachen
sich eine halbe Stunde lang unter vier Augen, und dem PSA-Agenten wurde
Einblick in die Sonderakte Phantom-Würger gestattet.
    Kunaritschew erörterte mit Higgins auch den Verdacht von
X-RAY-1, daß es sich bei dem Phantom-Würger und der Gestalt, die Ellen Mummert
in der Sevenoaks Road nachts gesehen hatte, um einunddieselbe Person und
eventuell um Larry Brent handeln könne.
    Edward Higgins, Chiefinspektor bei Scotland Yard, war wie
vor den Kopf geschlagen.
    »Wie kommt man bei der PSA auf einen solchen Verdacht?«
    wollte er wiesen.
    »Über Einzelheiten kann ich nicht reden«, murmelte
Kunaritschew. Der bärenstarke Russe verließ mit dem Chiefinspektor das Gebäude
von New Scotland Yard und setzte sich mit Higgins in den Fond des
bereitstehenden Bentley, den ein Chauffeur steuerte. Edward Higgins wollte Iwan
Kunaritschew die verschiedenen Stellen zeigen, an denen man die Opfer des
Phantom-Würgers gefunden hatte. »Es ist auch nicht gesagt, daß es wirklich
einen Zusammenhang gibt. Eigentlich ist Larry zur Zeit der ersten Morde noch in
Mexiko gewesen. Das jedenfalls glaubt man bei uns. Aufgrund der Beschreibung
von Miß Mummert aber haben die Computer eindeutig Larry Brent erkannt. Und die
Tatsache, daß er angeblich vor sechsunddreißig Stunden an der Peripherie von
London gesehen wurde, erscheint zunächst genauso unwahrscheinlich, ist aber
überprüfenswert. Die Dinge, mit denen mein Kollege sich befaßte, können ohne
weiteres mit sich bringen, daß wir vor Probleme und Situationen gestellt
werden, mit denen wir bisher noch nie zu tun hatten und von denen wir uns nicht
mal eine Vonstellung machen können.«
    Edward Higgins fuhr auf dem Weg in die Sevenoaks Road am
Danson Park vorbei.
    Er gebot dem Chauffeur, am Kiosk neben dem Eingang etwas
langsamer zu fahren.
    »Nanu, Chiefinspektor«, wunderte Kunaritschew sich.
»Wollen Sie mir die rothaarige Schöne zeigen, die hinter dem Schalter steht und
dort Zigaretten, Bonbons, Ansichtskarten und schmutzige Bücher verkauft?«
    »Erraten, Mister Kunaritschew. Bis

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