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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vor einer Woche
gehörte der Kiosk noch einer alten, Dame. Hier ist die Gegend abends ziemlich
einsam, und wenn man als alleinstehende, gutaussehende Zwanzigjährige auch noch
einen Nachhauseweg von fast zwei Meilen hat und den zu Fuß geht, dann ist das
doch ein Köder, der sich sehen lassen kann.«
    Kunaritschew riß die Augen auf. »In den Köder möchte ich
auch mal beißen«, sagte er.
    »Sie ist Scotland-Yard-Beamtin. Wir hoffen, daß der
Phantom-Würger auf den Köder 'reinfällt. Insgesamt haben wir an acht
verschiedenen Stellen in London ähnliche Fallen aufgestellt. Die Mädchen, die
sich für diese nicht ungefährliche Aufgabe zur Verfügung gestellt haben, sind
alle nicht älter als einundzwanzig und nicht jünger als neunzehn. Die
bisherigen Opfer hatten das gleiche Alter.«
    Higgins forderte den Fahrer auf, jetzt in die Sevenoaks
zu fahren.
    Seit einer knappen Stunde waren sie unterwegs.
    Der Chauffeur hielt auf Higgins' Geheiß in der Sevenoaks
Road an der Stelle, wo auch letzte Nacht Brains und Frencly geparkt hatten.
    Der Chiefinspektor und der PSA-Agent stiegen aus. Auch
der Chauffeur folgte ihrem Beispiel. Er zündete sich eine Zigarette an und
vertrat sich die Beine, während Kunaritschew und Higgins die Stelle
betrachteten, wo angeblich Larry Brent gesehen worden war.
    Higgins ging den Pfad zwischen den Bäumen weiter und
berichtete von dem Verdacht seiner beiden Inspektoren Brains und Frencly, die
glaubten, daß der Verdächtige unter Umständen im Landhaus Lord Bramhills
Unterschlupf fand.
    Der Name Bramhill und die Tatsache, daß der Lord hier zu
Hause war, weckten Iwan Kunaritschews Interesse. Er erinnerte sich sofort an
die Episode im Flugzeug, als es Bramhills Frau übel wurde, an die rätselhaften
Krankheitssymptome, die der Lord angab und die selbst ein Mediziner in keine
ihm bekannte Kategorie hatte einstufen können.
    »Bramhill war lange Zeit außerhalb Englands«, erklärte
Edward Higgins bereitwillig auf eine diesbezügliche Frage des PSA-Agenten. Die
beiden Männer gingen den Weg durch den Wald. Die Luft war mild und würzig.
Angenehme Stille umgab sie. »Ich glaube, rund vier Monate war er weg«, fuhr
Higgins fort. »Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Fotografen, der auch andere
Bildbände mit ihm herausgab, ist er geflogen.«
    »Aber er kam nur mit seiner Frau zurück«, entgegnete
Kunaritschew nachdenklich. »Jedenfalls ist mir während des Fluges und auch
nachher nicht aufgefallen, daß sich eine dritte Person in ihrer Nähe
aufgehalten hätte.«
    Der Russe sah nachdenklich aus. Hatte die Südamerikareise
Bramhills zufällig mehr Bedeutung, als es auf den ersten Blick aussah?
    »Was wollte er in Peru?« fragte Iwan.
    »Soviel mir bekannt ist, beabsichtigte er, der alten
Inka-Residenz Machu Picchu einen Besuch abzustatten. Er wollte ein Rätsel dort
lösen.«
    »Hm.« Kunaritschew preßte die Lippen zusammen und fuhr
sich durch seinen roten, struppigen Bart. »Das ist alles sehr interessant,
Chiefinspektor. Auch Larry sollte die Wahrheit über ein Rätsel ans Tageslicht
bringen. Sein Weg begann in Mexico City. Inzwischen aber gibt es
Verdachtsmomente, welche die Annahme rechtfertigen, daß Brent unter Umständen
nach Peru verschleppt wurde. Da wird der Hund in der Pfanne verrückt, wie,
Chiefanspektor? Peru und London scheinen doch engere Beziehungen zu haben, als
uns beiden bekannt ist.
    Gesetzt den Fall, Larry war tatsächlich hier, und er
wußte auch zufällig oder bewußt von Bramhills Forschungen in Peru, dann muß es
doch irgendeine Erklärung dafür geben, warum er vierundzwanzig Stunden vor
Bramhills Auftauchen ausgerechnet in dieser Gegend gesehen wurde.«
    Higgins sah seinen Begleiter entgeistert an. »Ich kann
Ihnen nicht folgen, Mister Kunaritschew«, antwortete der Engländer ehrlich.
    Er wollte noch etwas hinzufügen. Aber seine Worte wurden
ihm förmlich von den Lippen abgeschnitten.
    Zwei Schüsse, so dicht hintereinander abgegeben, daß sie
sich wie einer anhörten, zerrissen die Luft und die Stille des Waldes.
    Kunaritschew und Higgins sahen sich an.
    »Es scheint Wilderer in Ihren Wäldern zu geben,
Chiefinspektor.«
    »Dann werden wir mal einem solchen Burschen auf die
Finger schauen, Mister Kunaritschew.«
    Wie auf eine stille Absprache hin fingen beide an zu
rennen.
    Sie erreichten die Lichtung, wo hinter dem runden
Blumenbett das verträumt liegende Haus Lord Bramhills begann.
    Aber Kunaritschew und Higgins rannten weiter, in den
schmalen Weg hinein,

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