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066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Viel Zeit und Kraft hatten wir investiert, ohne daß wir weitergekommen waren.
    Jubilee meinte, vielleicht ließe sich ein anderer Flugdrache finden. Ich war nicht mehr so sicher, ob es klug war, noch einmal so ein Risiko einzugehen.
    Wir ließen die Feldwand, die mir in schlechter Erinnerung bleiben würde, hinter uns, folgten dem Lauf eines kleinen Bachs, der sich durch eine üppige Vegetation schlängelte.
    Ich hatte manchmal das Gefühl, beobachtet zu werden, doch wenn ich mich umsah, konnte ich niemanden entdecken. Jubilee ging eine Zeitlang neben mir. Wir unterhielten uns. Das Mädchen wollte viel von der Erde wissen.
    Als sie dann ein Stück Weges mit Cruv ging, fragte mich Mr. Silver: »Ist dir auch schon aufgefallen, daß unser Prä-Welt-Floh nicht viel von Sauberkeit hält, Tony? Sie ist dreckig von Kopf bis Fuß, aber das stört sie nicht. Sie tut so, als wäre das völlig normal. Das Mädchen verströmt einen Duft, der meine Nase beleidigt. Ich denke, wir sollten ihr nahelegen, sich mal ordentlich zu waschen.«
    »Kann sein, daß du dich mit ihr verfeindest, wenn du ihr diesen Vorschlag machst«, sagte ich schmunzelnd.
    »Das nehme ich auf mich«, sagte Mr. Silver.
    Der Bach mündete in einen kleinen idyllischen See.
    »Die Gelegenheit ist günstig«, sagte Mr. Silver zu mir - und zu den anderen: »Hier machen wir eine kleine Rast.«
    Jubilee schien den Braten zu riechen. »Ich bin noch nicht müde«, sagte sie.
    »Aber ich«, log der Hüne.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Jubilee. »Du willst meinetwegen rasten.«
    Der Ex-Dämon grinse. »Dir kann man nichts vormachen, was? Also gut, wenn du mich durchschaut hast, kann ich es auch zugeben. Wir werden uns hinter diese Büsche dort zurückziehen, und du nimmst in diesem See ein königliches Bad.« Jubilee starrte ihn an, als hätte er sie tödlich beleidigt.
    »Ich soll was nehmen?« fragte sie entrüstet.
    »Ein Bad.«
    »Das kommt nicht in Frage.«
    »Wir gucken auch ganz bestimmt nicht zu«, versprach Mr. Silver für uns alle.
    Jubilee schüttelte heftig den Kopf. »Ich gehe nicht in dieses Wasser. Es lauert vielleicht eine Gefahr darin.«
    »Ich werde mir das Wasser vorher genau ansehen, einverstanden?«
    »Nein. Ich will nicht baden.«
    »Das sieht man, Kleines. Aber es muß sein.«
    »Ich wußte, es hat einen Haken, wenn ich mich euch anschließe.«
    »Es soll dir nichts Schlimmes passieren«, sagte Mr. Silver amüsiert.
    »Mir ist es zu kalt zum Baden.«
    »Ich werde dort drüben in den Wald gehen und sehr viel Holz sammeln. Damit mache ich dann ein ganz großes Feuer für dich, an dem du dich wärmen kannst. Sonst noch eine Ausrede, Jubilee?«
    »Ich… will… nicht… baden! «
    Der Ex-Dämon hob die Schultern. »Tja, Mädchen. Ich glaube, daran führt kein Weg vorbei. Wir sind zu viert, und wir sind alle der Ansicht, daß du zu streng riechst. Also gehst du entweder freiwillig ins Wasser, oder wir werfen dich hinein.«
    »Das… das ist Vergewaltigung!« schrie Jubilee zornig.
    »Das Leben ist hart und ungerecht«, erwiderte der Ex-Dämon belustigt.
    Wir begaben uns an das Ufer des kleinen Sees. Mr. Silver, Cruv und Boram testeten das Wasser. Es war in Ordnung. Keine Gefahr für Jubilee.
    Aber sie machte keine Anstalten, auch nur einen Fuß ins Wasser zu tauchen.
    Da setzte sich Mr. Silver langsam in Bewegung. Breit wie ein Bulldozer kam er auf das Mädchen zu.
    »Bleib mir vom Leib!« schrie Jubilee wütend. »Faß mich nicht an, du ungehobelter Riese! Tony, sag ihm, er soll mich in Ruhe lassen!«
    »Es muß sein, Jubilee«, sagte ich, ein Grinsen unterdrückend.
    »Warum tut ihr mir das an? Ich kann Wasser nicht ausstehen!«
    »Das riecht man«, sagte Mr. Silver. »Und jetzt hinein mit dir, sonst muß ich nachhelfen. Und komm erst wieder heraus, wenn du sauber bist, verstanden?«
    Wir zogen uns hinter Büsche zurück, hörten, wie Jubilee immer lauter protestierte, und als sie schrill quiekte, mußte der Ex-Dämon sie gepackt haben.
    Im nächsten Augenblick plumpste sie ins Wasser, tauchte prustend auf und schimpfte los.
    Mr. Silver lachte darüber. Er kam zu uns und sagte, er würde Brennholz holen, wie er es Jubilee versprochen hatte. Er empfahl mir, sie noch einmal ins Wasser zu befördern, falls sie zu früh herauskommen sollte, und über die Büsche hinweg rief er: »Und vergiß nicht, dir auch die Ohren zu waschen!«
    »Der Teufel soll dich holen!« schrie Jubilee, aber sie wagte es nicht, aus dem Wasser zu kommen.
    Mr. Silver entfernte

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