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066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Hemmschuhe. Sollte er sich von ihnen trennen?
    Atax entschloß sich, den steinernen Wurm anzugreifen, denn dieser hatte es gewagt, ihn zu attackieren, und dafür wollte er das Ungeheuer bestrafen.
    Sobald die Seele des Teufels nicht mehr unter dem Felsen lag, war es ihm wieder möglich, seine Höllenkraft einzusetzen. Cuca und Roxane waren verschwunden, aber Atax sah die Öffnung, in die sich der steinerne Wurm zurückgezogen hatte.
    Der Felsen, der vor kurzem aufgebrochen war, schloß sich langsam wieder, doch Atax griff ein. Er konzentrierte sich auf den Stein, legte die Hände ineinander und klemmte einen magischen Keil in die Öffnung, wodurch sie sich nicht weiter schließen konnte. Die steinernen Ränder begannen zu glühen.
    Unvorstellbare Kräfte rieben sich aneinander und erzeugten dabei eine enorme Hitze. Hitze, die Atax in sich aufnahm und vorerst speicherte.
    Die Seele des Teufels eilte auf den offenen Felsen zu und stieg durch die Öffnung in das Labyrinth des steinernen Wurms hinab. Im Augenblick konnte Atax den Feind nirgendwo sehen, aber er war sicher, daß das Biest irgendwo auf der Lauer lag.
    Der Wurm sollte sterben. Das hatte Atax beschlossen. Düster war es in den hohen, runden Gängen. Atax sandte magische Impulse aus. Er versuchte den Wurm damit zu orten, doch er hatte damit keinen Erfolg.
    Die Gänge waren weit verzweigt, gabelten sich ständig, und es gab zahlreiche Querverbindungen. Ohne seine dämonischen Fähigkeiten hätte sich Atax hier unten rettungslos verirrt.
    Überall lagen bleiche Knochen. An dem steinernen Wurm schien bisher noch niemand vorbeigekommen zu sein. Jedes Wesen - ob es sich auf zwei oder auf vier Beinen fortbewegte - war des Todes, wenn es in die Zone des steinernen Wurms geriet.
    Doch heute sollte das Untier zum letztenmal gemordet haben, dafür wollte Atax sorgen.
    Er vernahm hinter sich ein feindseliges Fauchen, wirbelte herum - und sah sich dem steinernen Wurm gegenüber.
    ***
    Dreck knirschte zwischen meinen Zähnen. Ich richtete mich auf. Boram kam.
    »Was ist mit Jubilee?« fragte ich ihn krächzend.
    Ich hörte das Stampfen von Pferdehufen, und eigentlich brauchte der Nessel-Vampir kein Wort mehr zu sagen. Da Jubilee nicht bei ihm war, mußten Cantaccas Sklaven sie mitgenommen haben.
    »Ich kam zu spät«, sagte Boram hohl und rasselnd. »Jubilee saß bereits beim Anführer auf dem Pferd.«
    Der weiße Vampir hatte den Namen des Anführers gehört: Ommyr. Aber was nützte uns das? Wir hatten Jubilee unter unseren Schutz gestellt und waren nicht einmal einen Tag lang fähig gewesen, auf sie aufzupassen.
    »Verfluchter Mist!« machte ich mir Luft.
    »Befrei uns von den Fesseln, Boram!« verlangte Cruv.
    Der weiße Vampir verstärkte die Wirkung seines Nesselgifts. Wie Salzsäure fraß es sich durch die Lederriemen.
    Kaum waren wir frei und standen wieder auf den Beinen, da trat Mr. Silver aus dem Wald. Langsam, ahnungslos, mit Brennholz beladen. Er hatte es nicht eilig.
    Das änderte sich allerdings in dem Augenblick, als er den von Boram getöteten Sklaven erblickte. Auf einmal war ihm das Brennholz nicht mehr wichtig. Er ließ es fallen und kam angerannt.
    »Was ist passiert?«
    Ich berichtete es ihm.
    Cruv hob seinen Ebenholzstock und Jubilees Gabelstab auf. Er betrachtete diesen traurig.
    »Armes Mädchen«, sagte er leise. »Nun geht das Martyrium für sie weiter. Es wird sogar noch schlimmer werden. Und sie muß Cantacca heiraten.«
    »O nein, das wird sie nicht!« dröhnte Mr. Silver grimmig. »Ich denke, da haben wir noch ein gewichtiges Wort mitzureden.«
    »Aber sie ist nicht mehr da. Ommyr und seine Männer haben sie entführt. Auf Pferden. Und wir sind zu Fuß.«
    »Wir werden ihnen folgen«, knirschte der Ex-Dämon. »Wenn es sein muß, bis ans Ende dieser verdammten Welt.«
    Er sprach aus, was auch ich dachte.
    ***
    Roxane kam zu sich. Benommen öffnete sie die Augen. Erde bedeckte sie. Mit strampelnden Bewegungen befreite sie sich davon.
    Sie hatte Angst, denn sie war schwach. Das kam erstens daher, daß sie nichts anderes zu essen bekam als die Wurzeln des Teufelskrauts. Das kam aber auch daher, daß sie Arma in sich tragen mußte.
    Sie behinderten sich gegenseitig. Dadurch konnte weder Arma noch Roxane ihre übernatürlichen Fähigkeiten aktivieren. Gerade jetzt wäre es wichtig gewesen, darauf zurückgreifen zu können, denn der steinerne Wurm war eine tödliche Gefahr, der man nur mit Hexenkraft oder Zauberei begegnen konnte.
    Die Hexe aus dem

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