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0662 - Jagd auf einen Toten

Titel: 0662 - Jagd auf einen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leute hatten Unmögliches vollbracht.
    Der Haupt-Gezeitenwandler, bisher nur mehr oder weniger theoretisch einsatzbereit, konnte in Betrieb genommen werden.
    Der Countdown war angelaufen.
    Noch zweiundsiebzig Minuten, dann sollte das Sonnensystem zum zweitenmal in der Geschichte der Menschheit in die Zukunft versetzt werden.
    Technisch gesehen, waren die gleichen Voraussetzungen gegeben wie vor neunundzwanzig Jahren. Und doch war es diesmal ganz anders. Im Jahre 3430 hätte man es auf einen Kampf ankommen lassen können. Diesmal jedoch wäre ein waffentechnisches Kräftemessen nicht zugunsten der Menschheit ausgefallen. Diesbezüglich gab sich niemand Illusionen hin.
    Und die Terraner waren diesmal in einem noch anderen Punkt im Nachteil: Im Gegensatz zum Jahre 3430 blieb diesmal nicht die Zeit, umfangreiche Vorbereitungen zu treffen. Die notwendigen Maßnahmen mußten schnell, um nicht zu sagen überstürzt, getroffen werden.
    Über den Terranern schwebte das Damoklesschwert der SVE-Raumer!
    Wenn überhaupt, so gab es diesmal nur einen einzigen Vorteil, der aber nur rein psychologischer Natur war und nicht wirklich ins Gewicht fiel: Die Bewohner des Solsystems waren auf den Zeitsprung in die Relativzukunft vorbereitet.
    „X minus sechzig Minuten!" verkündete die Robotstimme in der Hauptschaltzentrale des Planeten Merkur.
    Rhodan war bereits vor einer halben Stunde eingetroffen.
    Er konnte Waringer nicht unterstützen, aber er wollte zumindest hier sein und die Bedienungsmannschaft womöglich durch seine Anwesenheit moralisch aufrüsten.
    Seiner Ankunft auf Merkur waren jedoch eine Reihe turbulenter Ereignisse vorausgegangen.
    Rhodans erste Maßnahme war gewesen, durch den Pressesprecher von Imperium-Alpha eine Meldung verbreiten zu lassen. Darin versprach Rhodan, um 13 Uhr 12 via Television zu den Vorfällen auf Olymp Stellung zu nehmen. Das war nämlich der Zeitpunkt, zu dem der Zeitsprung in die Relativzukunft stattfinden sollte. Rhodan hoffte, die Laren dadurch neugierig zu machen und sie zum Abwarten zu verleiten.
    Dieser Schachzug schien Erfolg zu haben, denn bisher war noch kein einziges SVE-Schiff im Raumsektor Sol gesichtet worden.
    Danach ließ Rhodan an alle inner- und außerhalb des Solsystems stationierten Einheiten der Solaren Flotte geheime Einsatzbefehle ausgeben. Solarmarschall Julian Tifflor befehligte die fünfzehntausend Einheiten innerhalb des Solsystems persönlich. Die Raumschiffe verließen ihre Basen und verteilten sich an strategisch wichtigen Positionen im Raum zwischen der Sonne und den Trümmerstücken des ehemaligen Planeten Pluto.
    Auch für das Spezialraumschiff der „Wissenschaftler" vom Planeten Kopernikus. die 85 Meter durchmessende DORO, wurde Alarm gegeben.
    An Bord der DORO gingen die Mutanten des neuen Mutantenkorps. Gucky und Fellmer Lloyd, die zusammen mit Galbraith Deighton per Transmitter in Imperium-Alpha herauskamen, gesellten sich ebenfalls zu ihren Kameraden.
    Rhodan unterhielt sich nur kurz mit Galbraith Deighton. Aber immerhin erfuhr er vom Ersten Gefühlsmechaniker, daß Kaiser Anson Argyris' Position auf Olymp weiterhin ungefährdet war.
    Er konnte den Laren - zumindest für den Augenblick - weismachen, daß er von Atlans Existenz weder etwas wußte noch mit dessen Untergrundtätigkeit etwas zu tun hatte.
    Hinter dem Ersten Gefühlsmechaniker trat Atlan aus dem Transmitterfeld. Rhodan machte ihm keine Vorhaltungen; ein Blick in die Augen des Arkoniden ließ ihn wissen, daß dieser selbst am besten wußte, was er angerichtet hatte.
    Die beiden Freunde standen sich einige Sekunden lang schweigend gegenüber. Dann ergriff Rhodan Atlans Hand, drückte sie fest und sagte: „Ich freue mich, daß du es wohlbehalten überstanden hast. Über alles andere sollten wir keine unnötigen Worte verlieren."
    Auf Atlans Frage, wie er sich nützlich machen könne, meinte Rhodan, für einen Draufgänger wie ihn sei auf der DORO immer Platz.
    Die beiden Freunde trennten sich.
    Nun befand sich Rhodan am Nordpol des Planeten Merkur, achthundert Meter unter der Oberfläche in der Hauptschaltzentrale und wartete auf den Augenblick, da er den Befehl zum Aktivieren des Haupt-Gezeitenwandlers geben konnte.
     
    *
     
    Jetzt!
    Urplötzlich setzten die Maschinen ein. Die Tiefbunkerbauten erbebten, ein Rumoren kam aus der Tiefe und schwoll zu einem ohrenbetäubenden Kreischen an, das jegliche Unterhaltung unmöglich machte.
    Die Männer an den Bedienungsinstrumenten trugen Funkhelme und

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