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0662 - Jagd auf einen Toten

Titel: 0662 - Jagd auf einen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Existenzebene zu schaffen, die zudem noch temporal versetzt war.
    Im Jahre 3430 hatte das ATG-Feld das Solsystem um fünf Minuten in die Relativzukunft versetzt, bei dem bevorstehenden Einsatz waren bloß 1,183 Minuten geplant. Einen beliebig anderen Versetzungszeitraum zu programmieren, war keine Schwierigkeit. Die wirklichen Komplikationen lagen darin, den Vorgang der Zeitversetzung, der von unzähligen Komponenten abhing, mit all den vielen Stationen, die über das ganze Sonnensystem verteilt waren, zu koordinieren und eine Verteilung der Energien des ATG-Feldes zu erreichen, die das System im Gleichgewicht hielt. Und zwar im temporalen Gleichgewicht ebenso wie im hyperenergetischen.
    Schon der kleinste Fehler in der Kräfteverteilung konnte zu ungeahnten Katastrophen führen. Ein grober Schnitzer konnte das Sonnensystem auseinanderfallen lassen.
    Wenn man sich diese Schwierigkeiten vor Augen hielt, dann konnte man sich vorstellen, daß neben dem ungeheuren technischen Aufwand auch umfangreiche Vorbereitungen erforderlich waren.
    Rhodan hoffte, daß ihm die Laren noch vier bis sechs Wochen Zeit ließen. Bis dahin würde sich Waringers Team soweit eingespielt haben, daß sie den Zeitsprung riskieren konnten.
    Danach würde das Solsystem immer noch an seinem Platz stehen, nur konnte es von den Bewohnern der Realzeit nicht mehr gesichtet oder geortet werden.
    Darauf war Waringers Ausspruch „Die Zukunft wartet!" zurückzuführen. Alle Bewohner des Solsystems sollten mitsamt ihren Planeten dem Zugriff der Laren in die Zukunft entfliehen.
    Rhodan und Waringer waren allerdings Realisten genug, um den Laren mit ihrer überragenden Technik zuzutrauen, daß sie das Sonnensystem auch in einer feststehenden Relativzukunft aufspüren konnten. Deshalb war der Zeitmodulator entwickelt worden...
    „Versuch abgeschlossen!" meldete Waringer mit einem Lächeln. „Die Generalprobe hätten wir bestanden. Hoffen wir, daß es im Ernstfall ebenso glattgeht."
    Rhodan war beeindruckt.
    „Mir wäre trotzdem wohler, wenn wir diese Maßnahme nie ergreifen müßten", sagte er seufzend.
    Waringer blickte ihn ernst an.
    „Du weißt so gut wie ich, daß wir darum nicht herumkommen, wenn wir nicht die Sklaven des Hetos der Sieben werden wollen."
    Es waren bittere Worte, deprimierend und niederschmetternd - aber es war die Wahrheit.
    „Ein Hypergramm für den Großadministrator!"
    Rhodan fuhr herum.
    „Was steht darin?" wollte er wissen.
    „Es ist chiffriert."
    „Dann entschlüsseln Sie es."
    Rhodan ahnte, daß die Meldung nichts Gutes verhieß. Aber als er dann den Wortlaut erfuhr, traf es ihn doch wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    Die Nachricht lautete: „Atlan lebt - und die Laren wissen es."
    Gezeichnet: Roi Danton, Imperium-Alpha.
     
    11.
     
    „Dieser Narr! Dieser hirnverbrannte Narr!"
    Das waren noch die harmlosesten Bezeichnungen, die Rhodan für Atlan fand. Rhodan war so wütend wie selten zuvor.
    Er konnte an den Tatsachen natürlich nichts mehr ändern, aber dieser Wutausbruch verschaffte ihm zumindest Erleichterung. .„Atlan wußte, welches Risiko er einging, als er die Untergrundtätigkeit auf Olymp aufnahm. Ich habe ihn gewarnt, alle haben ihn auf die möglichen Folgen aufmerksam gemacht.
    Aber er wollte nicht hören. Er blieb stur, und jetzt haben wir die Bescherung!"
    „Atlan ist kein Vorwurf zu machen", warf Roi Danton ein. „Er hat alle nur möglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Es war ein verdammt unglücklicher Zufall, der ihn zu Fall gebracht hat."
    „Er ist eben ein Mann der Tat", meldete sich Solarmarschall Julian Tifflor. „Man kann ihn nicht auf Eis legen. Er ist sogar als Toter sehr aktiv."
    Rhodan hatte sich wieder einigermaßen beruhigt.
    „Ich will dazu nichts mehr sagen", meinte er. Gleich darauf flammte seine Erregung noch einmal auf. „Aber, zum Teufel, warum mußte Atlan ausgerechnet vor der Nase der Laren herausspazieren! Er wußte doch, was auf dem Spiel stand.
    Es ist nicht das ärgste, daß die Laren herausgefunden haben, daß er noch am Leben ist. Es freut mich, daß Atlan ihnen entkommen ist. Aber sein Tod wäre nicht so schlimm gewesen als das, was jetzt auf die Menschheit wartet."
    Rhodan hatte jetzt endgültig die Fassung wiedergewonnen.
    Als er die Nachricht von Atlans Entlarvung erhalten hatte, war er sofort per Transmitter vom Merkur zur Erde zurückgekehrt.
    In Imperium-Alpha berief er eine Konferenz in engstem Kreis ein: Nur Roi Danton, sein Sohn, Solarmarschall Julian Tifflor

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