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0662 - Jagd auf einen Toten

Titel: 0662 - Jagd auf einen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodans Aussehen angenommen. Es lief alles so schnell ab, daß Rhodan die einzelnen Phasen der Metamorphose überhaupt nicht mitbekam.
    Er sah nur das fertige Endprodukt vor sich - und das war er selbst. Nur daß sein Doppelgänger keinen Raumanzug trug.
    Als akzeptiere das Energiewesen die Existenz von toter Materie nicht und als anerkenne es nur organische, beseelte Materie, hatte es Rhodan nackt dargestellt. Rhodan wurde wütend, als er in seinem Helmempfänger ein Kichern wahrnahm.
    Aber das Lachen verging den anderen schnell. Denn schon machten auch die anderen Energiewesen eine Verwandlung durch. Sie nahmen alle menschliche Gestalt an - allerdings mit unterschiedlichem Erfolg.
    Rhodan erblickte sich selbst in einigen hundert verschiedenen Variationen, und auch von seinen Begleitern existierten bald Hunderte von Exemplaren, von denen eines dem anderen jedoch nicht hundertprozentig glich.
    Manche der Ebenbilder waren nur fußgroß, andere ragten zwanzig Meter und mehr in den atmosphärelosen Himmel von Merkur hinauf. Es gab Ebenbilder mit zu kurzen Armen oder Beinen, solche, deren Köpfe auf langen Hälsen saßen oder zwischen schiefen und ungleich breiten Schultern eingeklemmt waren; Ebenbilder ohne Hände, Ebenbilder ohne Köpfe - Zerrbilder von Menschen.
    Es war wie in einem Spiegelkabinett, in dem Zerrspiegel und anderweitig manipulierte Reflexionsflächen den Betrachter in den absurdesten Verzerrungen darstellten.
    Rhodan führte diesen Drang zum Nachäffen auf die Mentalität der Energiewesen zurück. Er sah darin sogar einen Erfolg seiner Bemühungen, den Kontakt zwischen ihren beiden so grundverschiedenen Rassen herzustellen. Die Energiewesen hatten die Menschen als Herren dieser Welt anerkannt - und vor allem, erkannt. Rhodan sah darin den ersten Schritt zur Verständigung. Doch da irrte er.
    „Sir!"
    Rhodan folgte mit den Augen dem ausgestreckten Arm eines seiner Begleiter, der auf die über die Oberfläche von Merkur hinausragenden Anlagen des Haupt-Gezeitenwandlers wies.
    Zwischen den Riesentürmen, von denen der einen Kilometer durchmessende Hypertronzapfer in den Himmel und Richtung Sonne wies, waren weitere Ungeheuer aufgetaucht, die alle menschliches Aussehen angenommen hatten.
    Es waren Riesen von durchwegs fünfzig Meter Größe; sie hatten Gesichter ohne Sinnesorgane, Arme ohne Hände, Stummel- und Stelzenbeine. Als sie sich dem Hypertronstrahl näherten, schlugen von diesem plötzlich Blitze auf die riesigen" Energiewesen über, die Zerrbilder von Menschen darstellten.
    Dann zogen sich die gespenstischen Gestalten in die Länge, strebten dem Hypertronstrahl zu - genauso, als würden sie von diesem angezogen und aufgesogen werden.
    So mußte es sich auch verhalten haben. Denn so schnell, daß das Auge nicht folgen konnte, praktisch mit Lichtgeschwindigkeit, verschwanden die Energiewesen im Hypertronzapfer, der nur für einen Sekundenbruchteil heller erstrahlte, dann jedoch wieder in sein gleichmäßiges Gleißen überging.
    „Der Hypertronstrahl vernichtet sie!" stellte Rhodan fest.
    Die Energiewesen schienen ebenfalls erkannt zu haben, daß ihnen von dieser mächtigen Energiesäule, die geradewegs zur Sonne wies, Gefahr drohte. Denn nun kam Bewegung in sie.
    Rhodan ahnte Böses und setzte sich zusammen mit seinen Begleitern per Transmitter in die Hauptschaltzentrale ab.
    Dort angekommen, entledigte sich Rhodan des Kampfanzugs.
    Er hatte kaum den Helm abgenommen, als Waringer ihm berichtete: „Die Energiewesen dringen von allen Seiten in die Anlagen ein.
    Sie bringen durch bloße Berührung Menschen zur Explosion, schleusen sich in Energieleitungen ein und zerstören diese und unersetzliche Gerätschaften."
    „Der Hypertronzapfer scheint sie zur Raserei gebracht zu haben", meinte Rhodan. „Aber wenigstens wissen wir, daß wir in ihm eine Waffe gegen diese Energiewesen haben." Und wie willst du sie dazu bringen, sich in den Hypertronstrahl zu stürzen?"
    fragte Waringer.
    „Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die Gefahr abzuwenden", erklärte Rhodan. „Die Mutanten müssen her!
    Vielleicht können die Telepathen mit den Energiewesen in Gedankenverbindung treten."
    „Ich habe Atlan über Funk verständigt", sagte Waringer. „Die DORO ist bereits auf dem Weg hierher."
    Rhodan spürte in seinem Nacken einen leichten Luftzug und vernahm gleich darauf Guckys Stimme: „Wo brennt's denn?"
    Der Mausbiber war zusammen mit Ribald Corello materialisiert.
     
    *
     
    Ribald Corello erfaßte,

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