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0662 - Sturm auf den Todestempel

0662 - Sturm auf den Todestempel

Titel: 0662 - Sturm auf den Todestempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Lippen zuckte ein genüssliches Grinsen. Er hatte gewusst, dass ihn seine Freunde nicht im Stich lassen würden, sein Plan war einfach zu perfekt gewesen. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Alles würde nach Plan laufen.
    Er lauschte der Unterhaltung, hörte die Schüsse, blieb in der Deckung, lugte durch den Spalt und bekam auch mit, wie die Auseinandersetzung eskalierte.
    Sieger blieben leider Suko und die Chinesin.
    Dann aber hatte er Glück.
    Die Maskierte trat gegen die Maschinenpistole. Durch den heftigen Tritt rutschte die Waffe über den Boden und dabei dicht an den Reihen der Gräber entlang.
    Er handelte instinktiv. Wie eine bleiche Totenklaue schoss Hiobs Hand aus dem Spalt hervor und griff zielsicher zu. Er stoppte die Rutschpartie der Maschinenpistole, hielt sie eisern fest und schaute nach links, in der Hoffnung, nicht gesehen worden zu sein.
    Er hatte Glück. Suko und Shao waren zu sehr mit den Kuttenträgern beschäftigt, als sich um ihn kümmern zu können. So nutzte Hiob die Gunst der Sekunde und kletterte aus dem Grab. Er schaffte es, sich lautlos zu bewegen.
    Eigentlich hätte er den Chinesen und seine Freundin angreifen können, doch das ließ er bleiben, denn der eigentliche Plan sah etwas ganz anderes vor: Cheng Wus Tod!
    Nur seinetwegen hatte er all die Strapazen auf sich genommen und auch deshalb, um der Totengöttin Kali zu imponieren, deren Kraft und Geist er plötzlich in sich spürte.
    Es durchrann ihn wie Strom. Er fühlte sich leicht, sicher und glaubte, Feuer in den Augen zu haben, wobei sich die Gesichtshaut schmerzhaft zusammenzog, was ihm wiederum nichts ausmachte. Er wusste jetzt, dass Kali ihn nicht verlassen hatte. Im Gegenteil, nun konnte er sich sicher fühlen, denn er stand unter dem Schutz der Totengöttin, die ihre Fühler ausgestreckt hatte.
    Zudem hatte er noch Glück, dass sein Grab nicht so stark vom Schein des Lichts umflort wurde. Es lag ziemlich versteckt in der Dunkelheit, und die anderen Personen drehten ihm den Rücken zu, auch Suko und die Maskierte.
    Er huschte weg.
    Plötzlich konnte er sich lautlos bewegen und kam sich vor wie von Flügeln getragen. Er war schnell, er wischte in die Deckung und hatte den Vorteil, sich auszukennen.
    Schon bald war die Gestalt des Veränderten mit der Dunkelheit verschmolzen.
    Wenige Schritte weiter blieb er stehen, denn er war in die Nische getaucht, die von einer Tür begrenzt wurde. Da er den Tempel kannte, wusste er auch, dass die Tür nicht aus Stein bestand und nur eine Imitation zeigte.
    Sie war zwar geschlossen, ließ sich aber leicht öffnen, was er auch sehr vorsichtig tat.
    Der Spalt blieb klein, er schaute hindurch, sah das Licht und die beiden Männer, die sich gegenübersaßen.
    Einer davon war Cheng Wu. Auf ihn kam es Hiob an. Wenn er es schaffte, ihn zu töten, stand er in der Gunst der Totengöttin Kali sehr weit oben. Dann würde er einer ihrer Herrscher werden, auf die sie sich verlassen konnte.
    Und er hatte ihr einen weiteren Gegner genommen, zudem noch einen neuen Platz verschafft, denn dieser Tempel im Dschungel würde ihren Aktivitäten entgegenkommen.
    Das alles schoss ihm durch den Kopf, als er den Spalt mit dem Lauf der MPi erweiterte.
    Nur der Tisch, an dem sich die Männer gegenübersaßen, lag im Schein der Ölleuchten. Den Rest des Zimmers bedeckte die Dunkelheit wie ein Tuch, so undurchdringlich war sie.
    Sie merkten nichts, sie waren in ihr Gespräch vertieft. Es ging um das Blatt auf dem Tisch, und dann sprach Sinclair ein anderes Thema an. Es ging um einen Stab.
    Hiob schlich näher heran. Trotz der Maschinenpistole wollte er hundertprozentig sichergehen und keinen Schuss verreißen.
    Plötzlich stand Sinclair auf.
    In diesem Moment wusste der Mann, dass es Zeit für ihn wurde. Er huschte vor und schoss…
    ***
    Hiob hatte nicht einmal gezielt. Im Licht des blassen Mündungsfeuers sah ich sein Gesicht, das zwar noch menschliche Umrisse hatte, doch einen unmenschlichen Ausdruck zeigte, weil die Haut geschwärzt war und die Augen glühten wie Kohlen.
    Ich wurde sofort an das Abbild der Göttin Kali erinnert, denn sie zeigte sich ebenfalls so.
    Das war ihr Diener!
    »Ich diene Kali!«, brüllte er und schoss.
    Okay, er hielt die Maschinenpistole bereits in der Hand, er konnte sein Ziel nicht verfehlen.
    Und das war Cheng Wu.
    Ich stand, er saß, und er wurde auch in dieser Stellung von den Geschossen getroffen.
    Mir blieb fast das Herz stehen, als ich sah, wie die Kugeln seinen

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