0662 - Sturm auf den Todestempel
den Stab zurückgab. »Er ist wieder in Ordnung, Alter.«
»Danke.«
Shao hielt derweil die Diener der Göttin Kali in Schach. Sie hatte zudem den toten Hiob aus dem Versteck geschleift und ihn vor die Füße der anderen gelegt.
Die Warnung half. Keiner von ihnen traute sich, etwas zu unternehmen. Der Anführer hatte sich selbst den Pfeil aus der Schulter gezerrt und die Wunde verbunden.
Sie wollten gehen, wogegen wir etwas hatten. Erst mussten wir Cheng Wu eine letzte Ruhestätte geben.
Er bekam sie in dem Tempel, denn Gräber waren dort genug vorhanden. Diese Arbeit verrichteten wir im Licht unserer Lampen, denn die andere Beleuchtung gab es nicht mehr. Sie schien in das Gestein zurückgekrochen zu sein, war genau in dem Moment verschwunden, als Cheng Wu sein Leben ausgehaucht hatte.
Wir opferten unsere Handschellen und banden einige Kali-Diener damit zusammen. Dann verließen wir den Tempel. Sie würden uns bestimmt folgen, aber nie einholen.
Ihre Flüche begleiteten uns.
Zu dritt standen wir vor dem Tempel, umgeben von der Schwüle und der tropischen Finsternis.
»Darf ich dich etwas fragen, John?«
Ich lachte Suko an. »Ich weiß schon, was du wissen willst, und habe mich gewundert, dass du nicht schon früher darauf gekommen bist.«
»Gibt es für Nadine eine Chance?«
Ich nickte sehr bedächtig und schaute in die Dunkelheit. »Es ist möglich. Wir müssen nur die Spur des flüssigen Lebens finden.«
Suko war geschockt. »Wieso? Was bedeutet das?«
Die Antwort gab Shao. »Ich für meinen Teil schätze, dass es sich dabei um Blut handelt.«
»Richtig.« Ich nickte. »Und das genau müssen wir finden. Wobei ich davon ausgehe, dass es sich dabei um kein normales Blut handelt.«
Suko schüttelte den Kopf. »Weißt du schon, wo wir suchen sollen?«
»Nein.«
»Okay, dann steht uns einiges bevor.«
»Darauf kannst du deinen Stab verwetten, Alter…«
ENDE des Zweiteilers
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