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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie.
    Ihre Verfolger hatten jetzt ein nicht gerade kleines Problem. Zumal der Alligator sich in dem Schacht kaum umdrehen und wieder zurückkehren konnte.
    Für einen Moment betrachtete sie die Schachtöffnung. »Früher, in der Schule, war ich wohl fitter«, stellte sie fest. »Da bin ich bei den Sportveranstaltungen doch noch einen halben Meter weiter gekommen.«
    »Schule? Sportveranstaltungen?« fragte Tellux.
    »Erzähle ich dir später«, versprach sie. »Jetzt sollten wir erst mal von hier verschwinden. Ich könnte mir lebhaft vorstellen, daß Zamorra sich für diese unterirdische Anlage interessiert.«
    »Warte einen Moment.« Tellux schien etwas zu suchen. Dann berührte er das, was er gefunden hatte, mit dem Fuß, und der Zugang zur Tiefe schloß sich wieder.
    »Findest du nicht, daß das irgendwie fies ist?« meinte Monica.
    Der Mann aus der Straße der Götter zuckte mit den Schultern.
    »Es war auch fies, auf uns zu schießen oder uns fressen zu wollen«, sagte er. »Wenn unsere Verfolger überleben, kommen sie auch wieder heraus; sie hatten ja den Zugang hinter sich geschlossen, also wissen sie auch, wie man ihn wieder öffnet. Wenn der Kralligadil überlebt, kann er wenigstens nicht wieder nach oben und andere Menschen fressen.«
    Sie gingen wieder zurück. Als sie den 300 G erreichten, blieb Monica nachdenklich stehen. »Der muß doch stillzulegen sein«, sagte sie. »Für den Fall, daß der Alligator den kürzeren zieht…«
    Sie öffnete die Motorhaube des Wagens und baute den Zündverteilerfinger aus. Wohin damit? Ins Handschuhfach. Da suchte garantiert kein Mensch. Fröhlich rieb sie sich die Hände und zog Tellux mit sich weiter zurück zu den Propellerbooten, wo die anderen bereits auf sie warteten.
    Natürlich mit völlig falschen Vorstellungen über das, was sich abgespielt haben mußte…
    Sollten sie denken, was sie wollten. Ein Grund mehr, später nachzuholen, was jetzt versäumt worden war…
    Und Monica nahm erst einmal in Ruhe telepathischen Kontakt mit ihrer Schwester auf.
    ***
    Etwas riß das Heck des Wagens auseinander. Eine Feuerwalze jagte in den Innenraum. Irgendwie schaffte Nicole es, blitzschnell das Gurtschloß zu lösen, gleichzeitig die Tür aufzureißen und sich nach draußen zu werfen. Zum Glück bewegte sich der Wagen nur langsam. Glühend heiß jagte etwas haarscharf an ihr vorbei, leckte züngelnd über sie hinweg. Sie krümmte sich auf dem Asphaltboden zusammen, hörte Bremsen und Reifen kreischen, schrille Huptöne - andere Verkehrsteilnehmer bekamen mit diesem Inferno natürlich auch zu tun.
    Vorsichtig richtete sie sich wieder auf. Sie hörte das Prasseln von Flammen und eine Serie wüster Verwünschungen.
    Ein Schatten fiel über sie. Jemand half ihr, aufzustehen.
    Bancroft.
    Er sah ziemlich rußgeschwärzt aus, und Nicole war sicher, daß sie selbst keinen sehr viel besseren Anblick bot.
    »Der Tank ist explodiert«, sagte Bancroft. »Wir haben unglaubliches Glück gehabt, daß er fast voll war.«
    »Bitte?« stieß sie hervor.
    »Benzindämpfe«, sagte der Sheriff. »Benzin selbst explodiert nicht, aber die Dämpfe. Je leerer der Tank, desto mehr Gas befindet sich darin. So konnte nur wenig explodieren. Dafür wirkt das Benzin jetzt natürlich als Brandbeschleuniger… kommen Sie!« Er zog Nicole ein paar Meter zur Seite, weg von dem ausbrennenden Wagen, aus dem die Flammen meterhoch emporschlugen.
    »Etwas mehr Benzingas, und uns wäre alles um die Ohren geflogen, noch ehe wir… hm… aussteigen konnten«, brummte er. »Wer könnte uns umbringen wollen, Nicole? Dieser Franco?«
    »Welchen Grund sollte er haben?« fragte sie zurück.
    »Vielleicht mag eres nicht, daß wir ihm ein wenig auf den Pelz gerückt sind. Vielleicht arbeitet er mit diesen Leuten vom Pickup zusammen. Wie auch immer, wir wissen noch sehr wenig, haben dafür aber schon eine Menge Ärger am Hals und…«
    »Und leben immerhin noch«, erwiderte Nicole.
    »Wie wäre es - könnten Sie mit Ihrem Zaubertrick herausfinden, wer an dem Wagen herumgewurstelt hat?« wollte Bancroft wissen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Höchstens dort, wo es passiert ist. Sagen Sie, Jeronimo, könnte es nicht sein, daß der Tank von selbst in die Luft geflogen ist?«
    »Nein.«
    »Oder daß jemand darauf geschossen hat, ohne daß wir es bemerkten, weil wir den Schuß gar nicht mehr hören konnten?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Der ganze Schrott wird untersucht werden«, sagte er. »Danach wissen wir mehr, oder auch

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