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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht.«
    In der Zwischenzeit hatte sich eine Unmenge an Schaulustigen versammelt, andere Polizeiwagen und auch die von einem halbwegs intelligenten Mitbürger herbeigerufene Feuerwehr hatten Schwierigkeiten, heranzukommen. Irgendjemand schimpfte lautstark auf die Herstellerfirma des ausbrennenden Wagens. »Verklagen Sie sie!« empfahl er. »Ein Auto darf doch nicht einfach so explodieren! Das bringt bestimmt ein paar Millionen Dollar an Schadenersatz und Schmerzensgeld…«
    Bancroft starrte ihn an.
    »Manchmal«, grollte er, »halte ich unsere Produkthaftungsgesetze und die unverschämte Prozeßwut amerikanischer Anwälte für mehr als hirnrissig. Wenn ein Vollbluttrottel so dämlich ist, sich den Daumen am Hupknopf zu verstauchen, verklagt er die Autofirma auf ein paar Millionen Dollar, und ein noch größerer Vollbluttrottel, der aufgrund einer unglücklichen Verkettung mißlicher Umstände Richter geworden ist, sorgt dafür, daß er sie auch bekommt… Vielleicht sollte man die Eltern solcher zweibeiniger Stoffwechselendprodukte dafür verklagen, daß sie solche Giftzwerge in die Welt gesetzt haben…«
    Verständnislos sah der Mitbürger den Sheriff an. »Sorry, Sir, wie meinen…?«
    »Hauen Sie ab, Sie Mondkalb!« bölkte Bancroft zornig. »Sonst nehme ich Sie fest wegen - wie nannten Sie das noch eben, Nicole? - Wegen Mangel an Menschenähnlichkeit…«
    »Ich glaube, der wählt Sie beim nächsten Mal nicht wieder, Sheriff«, vermutete Nicole.
    »Gut!« knurrte Bancroft. »Sehr gut! Von solchen Vögeln will ich mich nämlich auch gar nicht wählen lassen! He da…!« Er winkte einem Uniformierten. »Ich brauche sofort ein neues Fahrzeug! Bin im Einsatz. Den Papierkrieg machen wir später!«
    Eine Viertelstunde später waren Nicole und er wieder auf dem Weg zum Krankenhaus.
    ***
    »Eine unterirdische Anlage?« wunderte sich Professor Zamorra. »Mitten im Sumpfgebiet?«
    Uschi Peters hatte ihm mit wenigen Worten berichtet, was ihre Schwester ihr telepathisch an Informationen zugespielt hatte. Unwillkürlich mußte er daran denken, was Nicole ihm über Michael Ullichs Traum von Salonar, dem Zauberschwert, erzählt hatte: Es steckt in einem Skelett, in einem düsteren Raum voller weiterer Skelette. Sollte es hier einen Zusammenhang geben?
    Unsinn! dachte er. Ein solcher Zufall war doch etwas zu unwahrscheinlich.
    Wie, beim Kläffdarm der Panzerhornschrexe, sollte Salonar auch ausgerechnet hierher, nach Florida, in die Everglades gelangt sein?
    Gorgran, das zweite der drei Schwerter gegen Amun-Re, war seinerzeit von Michael Ullich in einem vergessenen Tempel in der libyschen Wüste gefunden worden. [5] Zwischen Libyen und Florida lagen Tausende Kilometer Wasserwüste… Nein, Zamorra rechnete nicht damit, daß Ullichs Traum und dieser Schacht miteinander zu tun haben konnten.
    »Vielleicht ist es ein alter Militärbunker«, suchte er nach einer Lösung.
    »Im Naturschutzgebiet?«
    »Ich wüßte nicht, daß so etwas das Militär jemals gestört hätte - egal in welchem Land, in welcher Zeit. Gerade Schutzgebiete werden von den Lamettaträgern oder auch den Geheimdienst-Schlapphüten besonders gern aüsgewählt, um wichtige Dinge zu verstecken. Monica und die anderen sollen sich nicht wundern, wenn in ein paar Minuten ein Pulk von Kampfhubschraubern auftaucht und sie alle einkassiert oder ein bißchen massakriert…«
    »Die US-Army tut so etwas nicht«, widersprach Uschi.
    Sie zupfte an ihrem bereits wieder trockenen T-Shirt herum. »Zamorra, sollten wir uns die Sache nicht vielleicht ansehen? Ich könnte versuchen, Nicole eine telepathische Nachricht zu schicken, damit sie Bescheid weiß…«
    »Gute Idee«, sagte Zamorra. »Ich ziehe mir eben etwas an, und dann versuchen wir die Stelle zu finden. Wo ein Auto hinkommt, kommt auch ein zweites hin. Hast du etwas über Amun-Re herausfinden können?«
    Natürlich hatte Uschi Peters, als Nicole mit dem Sheriff in Richtung Miami verschwand, keineswegs die vorher verkündete Absicht gehegt, die Zeit zu nutzen und Zamorra zu verführen; schließlich wollte sie die Freundschaft nicht auf eine so profane und überflüssige Weise aufs Spiel setzen. Es war nur ein scherzhaftes Geplänkel gewesen. Statt dessen hatte Uschi sich bereit erklärt, an Nicoles Stelle im Internet zu forschen, ob es irgendwelche Hinweise auf das Wiederauftauchen des Schwarzzauberers gab.
    Sie war nicht fündig geworden.
    Nichts von Amun-Re, nichts über die im ewigen Eis verschüttete Blaue Stadt, in

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