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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht, was hinterr dem Zugang ist.«
    »Da wäre ich mir an deiner Stelle gar nicht so sicher«, gab Monica zurück. »Wenn wir sie nicht unschädlich machen, werden sie mit Verstärkung zurückkehren.«
    »Und wenn wirr machen sie unschädelig, anderre kommen hierrherr fürr Rrache und zum Finden von allem, was wirr suchen.«
    »Narr«, murmelte Su.
    Sie hatte ihre Pistolen wieder aufgeladen, sprang auf und lief weiter nach oben. Sie achtete nicht darauf, ob Esteban ihr folgte.
    Aber noch ehe sie das Ende dieses Schachtes und damit die Außenwelt wieder erreichte, fragte sie sich unvermittelt, was sie hier eigentlich tat.
    Esteban hatte sich diese Frage schon etwas früher gestellt.
    Francos Einfluß ließ nach.
    ***
    Bancroft lenkte den Dienstwagen in Richtung Krankenhaus. »Warum tue ich mir das alles eigentlich immer wieder an?« brummte er. »Ich könnte so wunderschön an meinem Schreibtisch sitzen, die Füße hochlegen, ein paar Berichte studieren und die ganze Arbeit von den Cops oder von den Vice-Leuten erledigen lassen.«
    »Vielleicht, weil Sie nicht der Typ für die reine Schreibtischarbeit sind«, schmunzelte Nicole.
    »Hm«, machte der Sheriff. »Das hat mir vor ein paar Monaten schon mal einer gesagt, bei meiner Wiederwahl. Damals bei der Army nannte man so was wie mich ›Frontschwein‹.«
    »Das sind aber eher die Leute, die nach vorn geschickt werden, nicht die, die sich immer freiwillig melden«, korrigierte Nicole ihn.
    »Was wissen Sie schon von der Army?« brummte er.
    »Wenn Sie jetzt behaupten, schon in Vietnam dabeigewesen zu sein, nehme ich Sie fest wegen Mangel an Menschenähnlichkeit«, erwiderte Nicole.
    Der Sheriff lachte leise.
    »Ich wäre beinahe dabeigewesen«, sagte er. »Aber mich hat die ›Gnade der späten Geburt‹ gerettet. Gerade, als ich eingezogen wurde, war der Krieg vorbei. Ich durfte meinen Militärdienst in heimischen Kasernen ableisten. Nicht, daß ich was dagegen gehabt hätte… aber es war stinklangweilig. Ich wollte immer zu Einsätzen 'raus, aber man hat mich nie genommen. Tja, und dann war meine Dienstzeit vorbei, ich bin in die Politik gegangen, und jetzt wählt man mich immer wieder zum Sheriff dieses wunderschön scheußlichen Countys. Und jeder Wirbelsturm, der Stadt und Land trifft, läßt meine Haare etwas grauer werden.«
    »Sie Ärmster«, seufzte Nicole mitfühlend. »Ich werde Sie wohl ein wenig bedauern müssen, wenn ich ein paar Minuten Zeit habe. Sind Wirbelstürme nicht eher Probleme für Bürgermeister und den Gouverneur?«
    »Der Gouverneur sitzt weit weg von hier in Tallahassee. Und die Bürgermeister… okay, Lady, die kümmern sich darum, daß der Gouverneur hin und wieder mal den Notstand ausruft, die Nationalgarde alarmiert und im TV um Spenden für die betroffene Bevölkerung bittet. Aber zuerst mal hat der Sheriff als Polizeichef mit Plünderungen, Straßensperren und dergleichen zu tun.«
    An einer Kreuzung bog er in eine Seitenstraße ab. »Abkürzung«, brummte er.
    Im nächsten Moment explodierte der Dienstwagen.
    ***
    Blitzschnell versetzte Monica Peters Tellux einen kräftigen Stoß zur Seite. Er taumelte und stürzte. Gleichzeitig sprang sie in die andere Richtung. Das Alligatormaul schnappte zu, aber dort, wo sie beide gerade noch gewesen waren.
    Die Panzerechse, die ebenfalls einen Satz nach vorn gemacht hatte, stoppte.
    Das Tier war verwirrt. Daß zwei Menschen so unvermittelt vor ihm auftauchten, erschreckte es. Sie paßten nicht in sein Weltbild. Deshalb hatte es eher einen Panikangriff gestartet als eine direkte Freß-Attacke.
    Jetzt versuchte es sich zu orientieren.
    Monica lief wieder ins Blickfeld des Alligators. »Na komm schon, du Mistvieh!« schrie sie. »Hierher! Fang mich doch!« Als wär’s ein Spiel unter Kindern…
    Zögernd setzte der Alligator sich in Bewegung.
    »Bist Du wahnsinnig?« schrie Tellux auf.
    »Ja!« rief Monica heiter und spurtete los.
    Das löste den Beutereflex in der Echse aus. Auch der Alligator lief los. Er war schnell, verdammt schnell -aber nicht so rasch und wendig, wie er es im Wasser gewesen wäre.
    Dennoch hätte er die Telepathin beinahe noch erwischt - wenn sie nicht einen weiten Sprung über den Schachteingang gemacht hätte.
    Diesen Sprung konnte der Gator nicht nachmachen. Er sauste in den schräg nach unten führenden Schacht hinein, während Monica sich auf der anderen Seite im Schilfgras abrollte und wieder auf die Beine kam. Sie lachte auf.
    »Viel Vergnügen da unten!« rief

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