Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0664 - Der Vampir von Denver

0664 - Der Vampir von Denver

Titel: 0664 - Der Vampir von Denver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
wenig bei mir bedient«, schätzte er. »Ein paar Stunden Schlaf, und ich bin wieder fit. Am besten…«
    Er unterbrach sich, als er ein kratzendes Geräusch hörte.
    »Oh nein«, murmelte Nicole und hob den Kristall. »Nicht noch einmal!«
    Zamorra schluckte, als er sah, wie sich die zweite Angriffswelle der Ratten in die Gasse schob.
    Er wußte, daß er mit dem Amulett nichts mehr ausrichten konnte.
    Den Machtspruch ein weiteres Mal anzuwenden, würde ihn töten. Die Kraft, die ihm das mittlerweile erschöpfte Amulett dafür entzog, besaß er selbst nicht mehr. Daß es eben noch funktioniert hatte, war Glück, und was seinen eigenen Zustand anging, hatte er Nicole gegenüber gewaltig untertrieben, damit sie sich nicht zuviel Sorgen um ihn machte.
    Unsicher trat einen Schritt vor und sah im gleichen Moment, wie sich neben ihm eine schwere Eisentür einen Spalt weit öffnete.
    Zamorra zögerte keine Sekunde!
    Er faßte Nicole am Arm und warf sich in den offenen Spalt. Mit der Schulter prallte er dabei gegen die Tür, stieß sie vollständig auf und ließ sie laut gegen die Wand krachen. Er hatte keine Gelegenheit mehr, sich auf den Aufprall vorzubereiten, und schlug heftig auf dem Boden auf.
    Neben ihm rollte sich Nicole ab und kam auf die Beine. Sie packte die zurückschwingende Tür und schleuderte sie heftig den heranstürmenden Ratten entgegen. Die wurden von dem schweren Metall in die Gasse zurückgeworfen. Im letzten Augenblick zwängte sich eine der Kreaturen noch durch den Spalt. Entsetzt sah Nicole, wie sie sich vom Boden abstieß und Zamorra in den Nacken sprang.
    Die Ratte biß sofort zu!
    ***
    Der Geist des Vampirkillers schwebte über der Gasse.
    Seit einigen Tagen wartete er darauf, daß Fu Long ihn endlich zu seiner neu gegründeten Familie führte, von der Mors wußte, daß sie existieren mußte. Nur leider hatte er keine Ahnung, wo, und der Chinese machte ihm auch nie die Freude, sich mit seinen neuen Vampiren in dem kleinen Geschäft zu zeigen.
    Statt dessen waren die Dämonenjäger aufgetaucht!
    Mors war ihnen gefolgt, um festzustellen, ob sie ebenfalls hinter diesem Vampir her waren. Das hatte ihm zumindest einige interessante Minuten verschafft. Mors lächelte überlegen. Wie mächtig konnten diese Menschen sein, wenn sie schon mit ein paar tausend Ratten solche Probleme hatten? Sie wurden wohl doch ziemlich überschätzt. Der Vampir bedauerte, daß sein Kampf gegen sie keine große Herausforderung sein würde.
    Auf einer anderen Ebene seiner Gedanken beschäftigte ihn jedoch eine ganz andere Frage: Wer hatte gerade versucht, die beiden zu töten? Welcher Vampir gab seinen Keim an so niedere Kreaturen wie Ratten weiter? Das machte keinen Sinn und war fast schon eine Beleidigung für jedes Wesen seiner Art.
    Außer, meldete sich eine kleine böse Stimme in seinem Kopf, wenn er zurückgekehrt ist.
    Mors schüttelte über sich selbst den Kopf. Es stimmte zwar, daß er, den damals jeder gefürchtet hatte, eine Armee von Ratten kommandierte, aber das lag viele Jahrhunderte zurück. Wenn er sich richtig erinnerte, hatte es damals einen Ritus der Verbannung gegeben, bei dem ein buddhistischer Mönch seine Terrorherrschaft beendete.
    Der Vampirkiller sah zu den Berggipfeln, die in den letzten Strahlen der Sonne golden leuchteten. Die Zeit war gekommen, seinen Körper zu holen und Fu Long weiter zu beobachten. Er konnte ihn nicht töten, ohne zu wissen, ob es eine Familie gab, die ihn rächen würde.
    An die Vergangenheit verschwendete er keinen Gedanken mehr. Sie hatte nichts mit dem zu tun, was sich in dieser Stadt abspielte.
    Egal, wie mächtig Kuang-shi, der Herr aller chinesischer Familien, vor langer Zeit gewesen war, heute war er nur noch eine Legende, die langsam in. Vergessenheit geriet.
    Und das war auch gut so.
    Plötzlich zuckte Mors zusammen. Er hatte etwas Wesentliches übersehen!
    Fu Long hielt sich momentan im gleichen Gebäude auf Wie die Dämonenjäger. Wenn dem Vampir nicht die Flucht gelang, war ein Kampf unvermeidlich. Aber das konnte Mors nicht riskieren, denn dann hätte er seinen Auftrag nicht erfüllt. Und, was noch wichtiger war: Er hätte keine Möglichkeit, Fu Longs Blut zu trinken. Mors konnte nicht zulassen, daß ihm jemand, noch dazu ein Sterblicher, dieses Vergnügen nahm.
    Blitzschnell verband er seinen Geist mit seinem Körper. Er war bereit zum Kampf.
    ***
    Instinktiv warf Zamorra sich auf den Rücken, um die Ratte unter sich zu zerquetschen. Er hörte sie unter sich

Weitere Kostenlose Bücher