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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bist, ahnte ich immer schon«, seufzte Ben. »Daß du ein mad girl bist, nicht…«
    Es sollte halbwegs freundlich klingen - aber das schaffte der Sergeant nicht.
    »He, wieso bist du so sauer? Ihr alle?« Renate sah in die Runde. »Was sollte ich denn machen? Gerade ihr Jungs kriegt doch den meisten Ärger ab! Für Gaby und mich gibt's höchstens eine gebührenpflichtige Verwarnung oder ein Bußgeld, aber ihr zwei…«
    »Trotzdem kannst du den Mann doch nicht einfach niederschlagen!« protestierte Ben. »Jetzt wird der Ärger nur noch viel größer!«
    »Kannst du mir dann sagen, was das hier für eine Waffe ist?« fragte Renate und hielt das etwas seltsam geformte Stück hoch. »Und eine eigenartige Befestigung an seinem Gürtel, nicht? Wer hängt sich eine Pistole an eine Metallplatte? Wie soll das halten? Selbst wenn sie magnetisch ist - die rutscht doch bei der ersten Bewegung weg und geht verloren.«
    »Hier offenbar nicht«, erwiderte der Sergeant und wand dem Mädchen den Blàster aus der Hand. Er drückte ihn an die metallische Platte am Gürtel des Bewußtlosen. »Verdammt starker Magnet«, stellte er fest. »Da rutscht so leicht nichts weg.«
    »Aber was ist das für ein Ding?«
    »Eine normale Pistole jedenfalls nicht«, sagte Ben Rowland. »Und ich bin auch nicht sicher, ob ich herausfinden möchte, was es wirklich ist. Für ein Spielzeug zu schwer…«
    »Vielleicht etwas Außerirdisches?« warf Gaby ein. »Ich meine, man hört und liest doch ständig von UFOs und so…«
    Renate tippte sich gegen die Stirn.
    »Könnte irgendwas anderes sein«, murmelte Rowland. Er begann die Taschen des Bewußtlosen zu durchsuchen. »Zwei Pässe«, stellte er fest. »Ein französischer und ein amerikanischer, beide auf den Namen Zamorra. Sehen echt aus, soweit ich das beurteilen kann - Bullshit«
    »Wieso?«
    »Die Dinger sind mir zu echt! In Verbindung mit dieser seltsamen Waffe stinkt mir das nach irgendeinem Geheimdienst. O verdammt, jetzt geht der Ärger erst richtig los!«
    Womit er entschieden recht hatte -weil er ein paar Sekunden später tot war.
    ***
    Die drei anderen sahen es noch vor ihm. Plötzlich tauchte aus dem Nichts ein Feuerball auf, hell wie die Sonne am schon fast nachtdunklen Abendhimmel. Renate schrie auf. Aber für eine Reaktion war es bereits zu spät.
    Achmed riß sie zur Seite und versetzte auch Gaby einen kräftigen Stoß, der sie stürzen ließ. Aber für Ben konnte er nichts mehr tun.
    Der Feuerball erfaßte den Sergeant.
    Es ging alles blitzschnell.
    Rowland konnte nicht einmal mehr schreien. Innerhalb eines Lidschlags verwandelte er sich in eine Fackel -und im nächsten Moment war bereits alles wieder vorbei.
    Ein verkohlter Leichnam stürzte ins Gras, das kein Feuer fing.
    Das Licht, das Feuer, waren verloschen. Wie ausgeblasen.
    Achmed starrte die sterblichen Überreste des Freundes an.
    »Bei Allah«, stammelte er. »So stirbt doch kein Mensch!«
    ***
    Nicole achtete nicht darauf, ob Dr. Elkmeyer ihr folgte. Sie hörte seine Schritte nicht, aber das anerkennende Pfeifen der Motorrad-Jungs, die ein paar Fackeln in Brand gesetzt hatten und sich nicht von der hereinbrechenden Dunkelheit stören ließen. Kurz lachte sie die jungen Leder- und Nietenmänner an, drehte ihre schlanke Gestalt einmal um die eigene Achse.
    Beifallklatschen war die Folge.
    »Komm zu uns ’rüber«, rief einer der Burschen ihr zu und winkte mit einer Cola-Flasche. Nicole winkte fröhlich zurück, setzte ihren Weg aber unbeirrt fort.
    Augenblicke später war sie außer Sichtweite.
    Sie nahm die Taschenlampe aus einer der Taschen, knipste sie aber noch nicht an. Der Weg war fest und recht eben, und noch war es dämmerig genug, daß sie sah, wohin sie trat. Sie hoffte, durch das Gespräch mit dem Archäologen nicht zu viel Zeit verloren zu haben.
    Der Weg außen herum, obgleich er gar nicht so besonders tief unter dem Plateau verlief, kam ihr entschieden länger vor als zuvor ihre Wanderung oben über die Wildwuchsfläche. Aber das war eine Täuschung; es konnte sich nur um ein paar Dutzend Meter handeln. Wahrscheinlich lag es daran, daß sie in Gedanken den Aufstieg zur Hochfläche nicht mitrechnete.
    Als sie schon ungeduldig wurde, kam sie endlich zur »Stockheimer Pforte«, wie der Zugang im Nordosten benannt war. Jetzt brauchte sie die Taschenlampe doch; hier unter dem Laubdach der hochragenden Bäume war es inzwischen stockfinster.
    Immerhin brauchte sie hier nicht so steil bergauf zu steigen wie auf der

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