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0665 - Vampirstadt Berlin

0665 - Vampirstadt Berlin

Titel: 0665 - Vampirstadt Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rolle war ich mir noch immer nicht im klaren.
    Wer mich auch herbestellt hatte, er mußte mittlerweile wissen, daß ich seinem Ruf gefolgt war. Zu auffällig war ich durch die Lobby stolziert. Spione gab es genug. Sie hatten auch viele Chancen, sich zu verbergen, um von mir nicht gesehen zu werden.
    Leider übernahmen sie nicht die Initiative. So blieb mir nichts anderes übrig, als selbst aktiv zu werden.
    Ein verrückter Gedanke schoß mir durch den Kopf. Er drehte sich einzig und allein um Nadine Berger. Das Bild der im Sarg liegenden Frau hatte ich nicht vergessen. Meiner Ansicht nach konnte sie nicht durch das Chaos getragen werden. Sie mußte irgendeinen Platz gefunden haben, wo sie die nötige Ruhe und Übersicht besaß.
    Ich trat an die dicht besetzte Rezeption. Zahlreiche Angestellte standen hinter der Theke. Sie lächelten zwar freundlich, doch ihre Blicke glitten immer wieder nach draußen. Wahrscheinlich befürchteten sie, daß die Chaoten das Hotel stürmen würden.
    »Können wir Ihnen helfen?« fragte mich ein geschniegelter junger Mann.
    »Ja, wahrscheinlich.« Ich schoß meinen Bluff ab. »Ich bin mit einem Ihrer Gäste hier verabredet, einer Dame. Sie heißt Nadine Berger. Würden Sie bitte nachschauen, wo ich sie finden kann?«
    Er nickte, drehte sich um und schaute auf den Monitor. »Sie wohnt im 20. Stock. Zimmer 415.«
    Ich erstarrte!
    ***
    Es war das gleiche Gefühl, als hätte mir jemand gesagt, daß ein guter Freund von den Toten auferstanden war und nun auf mich wartete, um mir einiges zu erklären. Ich stand da, ohne mich zu rühren. Für einen Moment verschwamm die Welt vor meinen Augen. Ich dachte an einen Käfig, in dem ich klemmte und der so eng war, daß ich es kaum schaffte, Luft zu holen. Über meinen Nacken rann der Schweiß. Ich hielt mich am Holz des Rezeptionstresens fest und hörte die besorgte Stimme des Angestellten, der sich bei mir erkundigte, ob auch alles in Ordnung war.
    »Ja, natürlich, es ist schon okay. Danke der Nachfrage.« Ich nickte ihm zu, drehte mich um und ging weg.
    Ging oder schwebte ich?
    Ich wußte es selbst nicht. Die Antwort hatte mich geschockt und sich gleichzeitig in mein Gehirn eingebrannt. Über meinen Rücken rann ein kalter Schauer. Ich versuchte mir vorzustellen, daß sich Nadine tatsächlich in diesem Hotel befand. Die, eine Vampirin, eine Person auf der Suche nach Blut. Dazu in einem Hotel, wo zahlreiche Gäste wohnten, die nichts ahnten. Im Gegensatz zu draußen fühlten sie sich in einer gewissen Sicherheit, doch sie ahnten nicht, wie trügerisch diese war.
    In der Nähe des Lifts stellte ich mich hin und zündete mir eine Zigarette an. Es war nicht einmal zwanzig Uhr, der Abend hatte gerade begonnen. Eine lange Nacht lag vor mir, wo die Blutsauger aus ihren Höhlen krochen, um sich auf die Jagd zu machen. Da würde das Grauen im Grand-Hotel Gestalt annehmen.
    Außerdem stand ich allein auf weiter Flur. Suko und Harry suchten in Wittenberg, möglicherweise ganz falsch.
    Nadine wohnte also hier.
    Mallmann auch?
    Äußerlich war er als Vampir nicht zu erkennen. Durch die Kraft des Blutsteins schaffte er es, sich tagsüber bewegen zu können. Seine Pläne waren schlimm, und er besaß bereits jede Menge Helfer, die er sich damals aus Marokko mitgebracht hatte, als wir den Horror im Harem erlebten und ihn leider hatten fliehen lassen müssen.
    20. Stock, Zimmer 415!
    Mir kamen diese beiden Begriffe vor, als würde ich direkt dem Tor der Hölle entgegengehen.
    Ich warf die Zigarette in den hohen Ascher neben mir und gab mir einen innerlichen Ruck.
    Mein Finger berührte die Sensortaste, eine kleine Glocke erklang, dann öffnete sich die Tür. Ich betrat den Lift und tippte den 20. Stock ein.
    Der Expreß-Lift setzte sich in Bewegung und schoß seinem Ziel entgegen.
    Man bekam das Gefühl, direkt in den Himmel zu fahren, wobei zuvor noch das Dach des Hotels durchbrochen werden mußte.
    Sehr schnell hatte ich das Ziel erreicht. Die Tür öffnete sich, ich war gespannt und rechnete schon damit, in die Fratze eines Blutsaugers zu schauen, deshalb streichelte ich auch den Griff der Beretta, aber niemand schien mich zu erwarten.
    Ich konnte hineintreten in den leeren, stillen Flur, ging drei Schritte, bis zu einer, Kreuzung und sah den Gang, der sich zu beiden Seiten ausbreitete.
    Sehr lang, ziemlich eng, mit einem beigefarbenen Teppichboden belegt, auf den das Licht der Deckenleuchten fiel. Niemand war zu sehen, kein Zimmermädchen, kein Kellner..
    Um

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