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0667 - Das Horrorhaus von Pratau

0667 - Das Horrorhaus von Pratau

Titel: 0667 - Das Horrorhaus von Pratau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überzeugen, aber auch ich habe unzählige Versuche unternommen, um ihn vernichten zu können. Leider ist mir keiner richtig gelungen. Aber er hat es auch nicht geschafft.«
    »Deshalb müssen wir beide es ja versuchen.«
    »Bitte sehr.«
    Will Mallmann hatte sich die Begegnung mit dem Höllenherrscher anders vorgestellt. Ihm war bekannt, dass der Teufel in Verkleidungen auftrat. Er konnte als Jüngling erscheinen, als Greis oder als Monster, von der Kraft her blieb er eigentlich der Gleiche. Jetzt wunderte sich Mallmann darüber, welch einen Rückzieher das Geschöpf aus der Hölle tat.
    »Bist du feige?«
    Asmodis stand starr. Plötzlich umtanzten ihn wieder die blauen Funken. Mallmann rechnete damit, dass er verschwinden würde, doch er blieb, schickte nur das magische Feuer auf ihn zu, und der Vampir merkte, wie mächtig Asmodis war.
    Er riss sich zusammen, denn normalerweise hätte er schreien müssen, als ihn die Funken umsprühten und den harten Schmerz wie eine Decke über seinem Körper ausbreitete. Da nutzte ihm selbst die Kraft eines Untoten nichts mehr. Wenn Asmodis wollte, würde er innerhalb des magischen Feuers zu Staub zerfallen.
    Grauenhaftes musste mit ihm passieren. Wurde da die Haut von seinen Gesicht gelöst, als hätte man sie abgespalten und mit Pinzetten nach unten gezerrt?
    Er brachte einen Arm hoch, führte die Hand zu seinem glühenden Gesicht.
    Und Asmodis fragte: »Wie feige bin ich?«
    »Nein - nein!«, ächzte der Blutsauger. »Ich - ich habe es nicht so gemeint. Du - du bist stärker. Du bist mir überlegen. Ich habe mich geirrt, Asmodis. Ja, ich habe mich geirrt.«
    Der Höllenherrscher nahm die Entschuldigung des Vampirs an. So schnell, wie das kalte Höllenfeuer aufgeflackert war, brach es auch wieder zusammen, und die schon unerträglichen Schmerzen verschwanden.
    Ein Mensch hätte nach Luft geschnappt, ein Vampir brauchte so etwas nicht. Er drehte sich auf der Stelle und taumelte zur Seite, schon mit weichen Knien. An einer Tischkante stützte er sich ab und stierte mit nach unten hängendem Kopf gegen die Platte.
    Er hörte ihn nicht, er spürte nur, wie Asmodis auf ihn zukam und dicht hinter seinem Rücken anhielt.
    »Willst du noch immer mit mir zusammenarbeiten?«
    »Ja!«, ächzte Mallmann.
    »Und wer hat das Sagen?«
    »Du, Asmodis!«
    »Das ist richtig.«
    Der Blutsauger richtete sich auf. »Aber ich habe den Plan«, sagte er beim Umdrehen. »Ich habe die Saat bereits gelegt. Sie braucht nur noch aufzugehen.«
    »Wieso?«
    »Die Menschen werden Furcht bekommen. Ich habe mich bewusst gezeigt. Zunächst als Fledermaus, dann als Vampir. Ein Zeuge nur, aber es wird reichen. Es wird sich herumsprechen, dass ich nach Wittenberg gekommen bin. Man wird handeln müssen.«
    »Sind wir denn in Wittenberg?«
    »Nein.« Der Vampir grinste breit. »Aber es ist doch keine Entfernung für uns - oder?«
    Asmodis stand da und nickte. »Du hast Recht, es ist keine Entfernung.«
    Mallmann sah wieder Land. »Ich will Nadine Berger zurück, und du willst Sinclair vernichten. Sollen wir uns darauf einigen? Keiner wird dem anderen in die Quere kommen. Du fängst mit Vampiren nicht viel an, ich nicht mit der Hölle.«
    Asmodis war einverstanden und unterstrich dies auch mit einer Geste. Seine Klaue und die kalte Totenhand des Blutsaugers fanden sich, um den Pakt zu besiegeln…
    ***
    Es war ein Tag zum Wegwerfen!
    Grau, düster, nebelverhangen, es wollte einfach nicht hell werden. Aus Berlin waren wir gut hinausgekommen, aber in der Umgebung von Wittenberg hatte sich der Nebel festgesetzt.
    Schließlich krochen wir nur dahin, und selbst Suko, der gern hinter dem Steuer saß, konnte so manchen Fluch nicht unterdrücken, als er den roten Augen nachstierte, die vor uns in der grauen Nebelsuppe schwammen, als würden Wolken über sie hinwegstreichen.
    Das Fahren machte einfach keinen Spaß. Besonders dann nicht, wenn man sehr müde war wie wir.
    Ich hatte es nicht vermeiden können und war einige Male eingenickt. Dabei konnte ich Suko nur bewundern, der eisern durchhielt und mir im Laufe der Zeit sogar immer wacher vorkam, was er auch begründete.
    »Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass wir dicht vor einer Entscheidung stehen.«
    »Hoffentlich«, erwiderte ich gähnend.
    »Reiß dich mal zusammen!«
    »Später.«
    Wittenberg war in Watte gepackt. Ich konnte von der Stadt nicht viel sehen. Der Verkehr war mäßig, aber zahlreiche Trabis schlichen wie Geisterwagen an uns vorbei.
    Wir hatten

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