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0668 - Silva auf dem Höllenthron

0668 - Silva auf dem Höllenthron

Titel: 0668 - Silva auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Person, die auf ihr stand.
    Es war Silva.
    Sie grinste mit breitem Mund wie ein Dämon. Und sie hielt in ihrer rechten Hand ein Rasiermesser mit blutiger Klinge…
    ***
    Ein Bild wie aus einem Alptraum!
    Furchtbar, kaum faßbar, wie nachgezeichnet oder nachgestellt, aber leider real.
    Silva trug Hosen und eine in der Mitte zerschnittene Leinenbluse. Erst jetzt entdeckte Sheila das rote Muster, das fremdes Blut auf dem Stoff der Bluse hinterlassen hatte.
    Die Punkte hatten sich verteilt. Sie lagen sogar noch wie Kleckse auf den Schultern.
    Silva sprach nicht, sie stand nur da und grinste. Den rechten Arm hielt sie halbhoch, das verfluchte Rasiermesser war einfach nicht zu übersehen. Als sie mit der Zungenspitze die Konturen ihrer Lippen nachzeichnete, sah das für Sheila mehr als widerlich aus.
    Jetzt wußte sie, wer die beiden Männer getötet hatte. Eine Frau, fast noch ein Mädchen mit seinen zwanzig Jahren. Wie kam so etwas zustande? Wie schaffte es eine derartig harmlose Person, zwei Männer auf brutalste Art und Weise zu killen.
    Plötzlich tummelten sich Kreissägen und Schmetterlinge in ihrem Magen. Angst überflutete Sheila, und sie fand auch die Lösung des Problems. In den Augen des Models zeichnete sie sich ab.
    Zweimal die Teufelsfratze!
    Grauenhaft anzusehen, überhaupt nicht passend, aber trotzdem alles beherrschend.
    Zwei Männer hatte sie getötet, und sie würde auf eine dritte Person auch keine Rücksicht nehmen.
    Davon ging Sheila aus. Sie machte sich nichts vor, denn sie befand sich jetzt in akuter Lebensgefahr.
    Noch immer regte sich Silva nicht. Sie stand wie eine Säule auf der Schwelle, als würde sie auf einen bestimmten Befehl warten. Ihre Augen bewegten sich nicht. Kein Glitzern lag über den Pupillen, nur eben die beiden leuchtenden Teufelsfratzen.
    Sheila holte zischend Luft. Erst das gab ihr den Mut, eine Frage zu stellen, doch dazu kam sie nicht mehr, denn die andere Person war schneller als sie.
    »Ich werde ihn erringen! Ich werde es schaffen, mich auf den Höllenthron zu setzen!«
    Sheila hatte die Sätze verstanden und glaubte trotzdem, sich verhört zu haben. Was faselte die Person da von einem Höllenthron, auf den sie sich setzen wollte? War das Unsinn? Wurden die Worte nur geboren, weil sie unter Schock stand?
    Plötzlich kreiste der Boden. Sie dachte an nichts mehr, merkte aber, wie ein Ruck durch die Gestalt der Mörderin ging und sie sich in Bewegung setzte.
    Sie hatte es besser, denn Silva würde, wenn nötig, die Wohnungstür als erste erreichen.
    Also mußte Sheila schneller sein.
    Sie rannte wie ein Kurzstreckenläufer, der die Pistole des Starters gehört hatte. Die Tür war nicht weit entfernt. Nur aufreißen mußte Sheila sie.
    Der Schrei aus dem Mund der Mörderin hörte sich an wie das Fauchen eines Vampirs. Auch sie rannte zur Tür, sie wollte es einfach schaffen, und sie wollte zuvor noch Sheila an den Kragen.
    Wer war schneller?
    Silva schlug zu. Im Bogen und von oben nach unten jagte das Rasiermesser durch die Luft. Zudem hielt sie es schräg, so hätte sie Sheila Conollys Hals treffen können.
    Sie traf ihn nicht.
    Der Grund bestand darin, daß die Tür zu einer bestimmten Seite hin aufflog. Sie wirbelte Silva Mancini entgegen, die ihren Schlag nicht mehr abstoppen konnte und deshalb mit der scharfen Klinge in das Holz der Tür rammte.
    Ihr Fluch war schlimm, doch er nutzte nichts mehr, denn Sheila hatte es geschafft, in den Flur zu springen. Doch sie war noch längst nicht in Sicherheit. Silva würde nicht aufgeben.
    Sheila rannte um ihr Leben. Sie flog der Treppe entgegen, wäre beinahe die Stufen hinabgefallen, konnte sich am Geländer festhalten und polterte in Richtung nächster Etage.
    Über sich hörte sie keine Schritte, dafür begleitete sie ein schrilles Lachen wie eine tödliche Melodie. Es endete, als Sheila fast die Haustür erreicht hatte. In dem Flur konnte sie die Abschlußworte gut verstehen.
    »Der Höllenthron! Der Höllenthron wartet auf mich! Ich werde ihn besetzen! Ich allein…«
    ***
    Wir standen da und waren entsetzt!
    Sheila Conolly hatte uns alarmiert. Sie war nicht nach Hause gefahren, wir hatten uns praktisch in der Nähe des Tatortes getroffen, und auch die Mordkommission war bereits da.
    Geleitet wurde sie glücklicherweise von unserem alten Freund Chiefinspector Tanner, dem Mann mit dem Filzhut, den er auch jetzt trug und einige Male mit dem rechten Mittelfinger von unten her gegen die Krempe schnippte.
    Bill war bei seiner

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