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0668 - Silva auf dem Höllenthron

0668 - Silva auf dem Höllenthron

Titel: 0668 - Silva auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chef?« fragte einer der Männer, der uns zugehört hatte.
    »Selten.«
    »Silva war bekannt oder ist bekannt. Ein Top-Model, das viel mehr verdient hat als wir alle zusammen.«
    Der Chiefinspector winkte ab. »Stimmt das, was der Knabe gesagt hat?«
    »Ja.«
    Tanner winkte jetzt mit beiden Händen ab. »Das ist natürlich nicht gut. In diesem Metier zu ermitteln, macht mir keinen Spaß.«
    »Laß mal gut sein, Tanner, das übernehmen wir.«
    »Und dabei findet ihr den Höllenthron.«
    Ich grinste. »Wenn wir ihn haben, lassen wir dich darauf sitzen, Tanner.«
    »Vielen Dank, aber ich verbrenne mir nicht so gern meinen Allerwertesten.«
    »Gut«, sagte Suko. »Wir lassen dich jetzt allein und reden noch mit Sheila Conolly.«
    »Okay, nichts dagegen.«
    Wir fanden Sheila zusammen mit Bill neben dem Porsche stehend. Beide hatten die Krägen ihrer Mäntel hochgeschlagen. Sheila saß blaß aus, und Bill hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt.
    »Was Neues?« fragte er.
    Ich schaute meinen Atemwolken nach, die wie Dampf aus dem Mund quollen und sich mit dem Dunst über London vermischten. »Wie man's nimmt. Die Toten gehören wahrscheinlich der Mafia an.«
    »Nein!«
    »Doch.«
    »Aber was hat denn Silva mit der Mafia zu tun gehabt?«
    Suko gab die Antwort. »Wir nehmen an, daß man versuchte, sie zu erpressen. Du weißt doch, daß die Ehrenwerte Gesellschaft überall abkassiert. Auch neue Märkte müssen erschlossen werden. Dazu kann die Mode gehören, die ja zum Großteil auch in Italien kreiert wird. Das sind Milliardenumsätze«, Suko winkte ab. »Was erzähle ich euch das. Sheila weiß es viel besser.«
    Sie hatte zugehört und nickte mit bleichen Zitterlippen. Die Kälte kam bei ihr auch von innen, kein Wunder nach diesem Erlebnis.
    »Hat Tanner eine Fahndung eingeleitet?« wollte Bill wissen.
    »Das versteht sich.« Suko runzelte die Stirn. »Eigentlich müßte sie auffallen. Sie trug nur die Bluse und die Hose, wie Sheila sagte. Bei diesen Temperaturen läuft kein Mensch in einem derartigen Aufzug über die Straße.«
    »Ja, nur kann ich mir vorstellen, daß sie Hilfe bekommt.«
    »Vom Teufel, John?«
    »Richtig.«
    »Und dann wäre da noch der Höllenthron.«
    Bill lachte auf, als er die Worte, hörte. »Das ist gut. Wo willst du ihn finden, Suko? Wenn du über den Begriff nachdenkst, müßten wir in die Hölle, um an den Thron zu gelangen. Oder sehe ich das falsch?«
    »Keine Ahnung.«
    Auch ich hielt mich da raus. »Wir sollten wirklich ihr Umfeld unter die Lupe nehmen«, schlug ich vor. »Etwas anderes wüßte ich bisher nicht. Was meint ihr?«
    Suko winkte ab. »Das wird langweilig werden. Herumrennen und so tun, als würden wir etwas erreichen, das ist nicht mein Fall.«
    Meiner war es auch nicht, doch eine bessere Lösung fiel mir nicht ein. »Außerdem ist nicht gesagt, daß der Thron unbedingt in der Hölle stehen muß. Er kann auch sinnbildlich gemeint sein. Ich möchte mich da nicht festlegen.«
    »Gut, dann suchen wir querbeet.«
    Sheila hatte einen Einspruch. »Bitte, Bill, ich möchte nach Hause. Fährst du mich?«
    »Klar doch.« Er wandte sich an uns. »Wenn ihr eine Spur habt, laßt es mich wissen.«
    »Ehrensache.«
    Wir verabschiedeten uns von Sheila, die dabei zuckend lächelte. Dann dampften die beiden ab.
    »Und wir?« fragte Suko.
    »Gehen hoch und helfen mit, die Wohnung zu durchsuchen. Vielleicht finden wir einen Hinweis darauf, wo sie stecken könnte.«
    »Optimist.«
    Ich hob nur die Schultern…
    ***
    Silva hatte ihren linken Arm ausgestreckt und die Hand so weit geöffnet, daß ihr Begleiter es schaffen konnte, eine Klaue in die Handfläche zu legen.
    Es war tatsächlich eine Klaue. Schwarzhaarig. Sie fühlte sich fettig an, und auch die Gestalt, die zu dieser Klaue gehörte, sah so widerlich aus.
    Es war kein Mensch, es war ein Monstrum!
    Ein dreieckiges Gesicht, ein breiter Mund, beinahe schon ein Maul; die langen Stiftzähne blinkten metallisch. Dazu der schwarze Körper, aus dessen Poren ein widerlicher Schwefelgeruch drang, der Silva allerdings nichts ausmachte.
    Sie fühlte sich sicher in der Hand und unter dem Schutz des Höllenfürsten. Er, der für eine gewisse Zeit in ihr gewesen war, hatte sich ihr nun offenbart und sie unter seine Fittiche genommen, um sie zum Höllenthron zu führen.
    Sie gingen nicht, sie schwebten. Silva konnte beim besten Willen nicht sagen, wo sie sich befand.
    Um sie herum lag die Finsternis so dicht wie schwarze Schmiere. Sie bewegten sich durch

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