Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0668 - Silva auf dem Höllenthron

0668 - Silva auf dem Höllenthron

Titel: 0668 - Silva auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bild. Sie merkten, daß sich etwas verändert hatte und daß sie sich trotz ihrer Waffen auf der Verliererstraße befanden.
    Silva streckte den Arm aus und bewegte winkend ihren rechten Zeigefinger.
    »Ich?« keuchte Luigi.
    Sie nickte.
    Er wollte nicht, aber sie schaute ihn nur an. Einen ähnlichen Blick hatte Luigi, der Killer, noch niemals zuvor erlebt. Der war wie ein Brandpfeil, der jagte in ihn hinein, der setzte sich fest, der schaltete seinen eigenen Willen aus und sorgte dafür, daß er das tat, was sie wollte.
    Luigi ging auf die junge Frau zu. Sergio wollte protestieren, dazu kam er nicht mehr, denn irgend etwas schnitt ihm einfach die Luft ab. Er wußte keinen Bescheid. Sein Denken war ausgeschaltet, da hatte jemand anderer die Kontrolle übernommen.
    Schweiß lief über sein Gesicht. Das gleiche geschah auch bei Luigi. Doch er ging, und er konnte eigentlich nur in die Augen der Frau schauen.
    Sie gaben ihm die Befehle. Klar und deutlich waren sie zu verstehen. »Komm her…!«
    Und er ging. Wieder einen Schritt, dann den nächsten. Plötzlich war ihm klar, daß er sich mit jedem Schritt dem Tod näherte. Er wartete auf ihn, um ihn mit offenen Armen zu empfangen.
    »Dein Messer, Luigi!«
    Der Killer war jetzt so weit vorgekommen, daß er nur den Arm auszustrecken brauchte, um die Waffe abzugeben. Da kam einiges zusammen, denn eine andere Macht hatte die Kontrolle übernommen.
    Silva hielt die Hand offen. Luigis schwebte mit dem Rasiermesser über der offenen Fläche. Er hätte jetzt die Klinge nach unten drücken und in die Hand hacken können.
    Der Gedanke daran kam ihm nicht einmal. Statt dessen öffnete er seine Faust, so daß die Waffe der Hand entgleiten und in die offene Fläche hineinfallen konnte.
    Die junge Frau faßte zu. Sie umschloß dabei die Klinge und nicht den Griff. Es hätte jetzt Blut hervorquellen müssen, was aber nicht geschah. Die Hand blieb unverletzt.
    Aus dem Mund des Mannes drang ein tiefes Stöhnen. Plötzlich veränderte sich die Welt. Sie wurde zu einem rasenden Inferno, in das von unten her ein Blitz hineinstach.
    Das Messer! dachte er noch.
    Danach war nur noch der wahnsinnige Schmerz da, das Brennen in seinem Gesicht, das Blut, das von der Stirn her in seine Augen rann und alles überschwemmte.
    Und wieder stieß Silva zu!
    Ein furchtbarer Schrei löste sich aus Luigis Kehle. Er taumelte wie ein Blinder durch den Raum, während Silva herumfuhr, das Rasiermesser mit der blutigen Klinge in der Hand, und sich ihrem zweiten Gegner zuwandte.
    Sergio glaubte an einen bösen Traum, aus dem er sich nur durch einen Schuß erlösen konnte.
    Er besaß die Waffe, hielt sie sogar fest, nur bekam er sie nicht in die Höhe.
    Silva kam auf ihn zu. Sie schüttelte den Kopf, und Sergio gehorchte. Er ließ von der Waffe ab.
    Inzwischen sackte Luigi zusammen. Er hatte sich nicht mehr halten können. Am Boden saß er und lehnte mit dem Rücken am Sofa, seine Hände vor das blutende Gesicht gepreßt.
    Sergio aber schaute nur in die Augen, in denen die beiden Teufelsfratzen zu sehen waren. Sie allein nahmen sein Blickfeld ein. Sie waren es, die ihn lähmten.
    »Ich bin da«, sagte sie nur.
    »Bitte, ich…«
    »Nein!«
    Sie schlug zu. Das Messer vollführte wilde, tanzende Bewegungen. Es fegte Sergio den Hut vom Kopf, und sie hörte einfach nicht auf.
    Schlimm wurde es. Schlimm und tödlich.
    Unter dem Einfluß des Satans hatte sich Silva in eine rasende Bestie verwandelt.
    Als sie dann aufhörte, lebten beide Männer nicht mehr. Und in der Wohnung breitete sich die Stille des Todes aus…
    ***
    Sheila Conolly hätte ihr Ziel eigentlich schon früher erreicht, aber ein Wasserrohrbruch hatte sie aufgehalten. Mitten in London war ein neuer See entstanden, der Verkehr mußte umgeleitet werden, es kam zu Staus, und Sheila fragte sich, ob es überhaupt Sinn hatte, zu Silva Mancini zu fahren.
    Eigentlich konnte sie mit der Person nicht viel anfangen, sie erinnerte sich nur schwach an sie. Hoffentlich waren es ihre Informationen auch wert, daß sich Sheila bei diesem miesen Spätherbstwetter durch London quälte.
    Der Stau löste sich nur zäh auf. Sheila sah neben sich einen Wagen, in dem ein Mann saß, der sie frech angrinste und entsprechende Handzeichen machte.
    Die blonde Frau schüttelte nur den Kopf, worüber sich der Knabe noch mehr amüsierte.
    Schließlich zog sie vorbei und konnte etwas mehr auf das Gaspedal drücken.
    Sie fuhr den Porsche gern. Allerdings hätte sie für die City den Golf

Weitere Kostenlose Bücher