0668 - Silva auf dem Höllenthron
klang die Stimme des Teufels auf. Wo er stand und redete, konnte Silva nicht herausfinden. Seine Stimme drang von allen Seiten auf sie ein. »Er ist ein besonderer Sessel, weich und anschmiegsam. Was wie Leder aussieht, das ist auch Leder. Nur nicht von Rindern oder Schweinen. Ich habe die Polster mit der Haut meiner Feinde überziehen lassen. Menschenhaut!« rief der Teufel und fügte ein lautes, brüllendes Lachen hinzu.
Silva Mancini erschrak nicht vor diesem scheußlichen Geständnis. Sie nahm es hin, und sie achtete besonders auf den psychischen Magnetismus des Throns, denn sie wurde von ihm angezogen wie das Metall von einem Magneten.
Automatisch schritt sie auf ihn zu.
Und wieder waren die nicht sichtbaren Gestalten bei ihr. Sie zerrten an ihrer Kleidung, hoben die Bluse an, die bald über ihrem Kopf schwebte und als Fetzen in das Dunkel hineinjagte.
Auch die Hose zerrte man ihr vom Körper. Bis auf den winzigen Slip stand sie nackt in der Schwärze und, bot ihren Körper der Finsternis und dem im Hintergrund lauernden Teufel dar, denn er hielt sie unter Beobachtung.
Sein glühendes Augenpaar stand wie gemalt in der Finsternis. Es wirkte größer als normal und besaß noch so viel Leuchtkraft, daß Silva das Gesicht erahnen konnte.
Gier stand darin…
»Ja!« flüsterte ihr der Teufel sehr deutlich zu. »Ja, ich habe mich in dir nicht getäuscht. Du bist schön, du bist perfekt. Die Menschen wußten schon, weshalb sie deinen Körper anschauten. Ich aber mache dich unsterblich. Du wirst meine Prinzessin sein; du wirst mich vertreten und die Menschen zu mir bringen. Ich brauche wieder einen Erfolg, der mir in Deutschland nicht vergönnt gewesen ist, als ich meine alte Wirkungsstätte besuchte und dafür sorgen mußte, daß Dracula II, der Vampir, in Sicherheit gebracht werden mußte. Ich werde den Erfolg haben, denn du schaffst es, die Menschen zu locken.«
»Nur die Menschen?« rief sie dem Höllenherrscher entgegen.
»Was meinst du damit?«
»Ich will dich, Satan. Ja, ich will dich. Ich habe oft genug gelesen, wie die Hexen der Vergangenheit mit dir buhlten. Da spürte ich das Kribbeln in mir. Es war wie Strom, der mich durchfloß, und ich wünschte mir, daß auch ich dazu gehörte.«
Der Teufel freute sich. »So muß es sein!« rief er. »So wird es auch sein. Ich habe dich bei den Schwarzen Messen erlebt, aber ich hielt mich zurück. Ich wollte nicht die anderen, ich wollte dich, und ich werde dir sehr bald meine Gunst bezeugen. Erst aber wirst du deine Aufgabe erledigen. Setz dich auf den Thron.«
»Ja, Meister, ich werde ihn einnehmen.« Aus ihrer Stimme klang die satte Zufriedenheit, und sie nickte sich selbst zu. Sie war so froh, sie liebte dieses neue Leben, das mit der Thronbesteigung seinen Abschluß finden sollte.
Aus dem Nichts wehte etwas auf sie zu. Zuerst dachte sie an einen Schatten, der sich gelöst hatte, sie wollte ihm schon ausweichen, als sie den weichen, schmeichelnden Stoff auf ihrer nackten Haut spürte. Er war so sanft, als er sich noch einmal in die Höhe wellte, über ihr schwebte und mit dem Ausschnitt zuerst über ihren Kopf hinwegglitt.
Silva Mancini genoß es, von unsichtbaren Händen eingekleidet zu werden. Das Kleidungsstück rann wie ein warmer Regen an ihrer nackten Haut entlang und endete mit seinem weit geschwungenen Saum in Höhe der Oberschenkel.
Ein Cape war über sie gestreift worden, und als sie den Kopf hob, da schälten sich für einen Moment die unsichtbaren Helfer aus der schwarzen Finsternis.
Es waren geflügelte Wesen mit grellen Köpfen. Dämonen, fliegende Monstren, ein furchtbares Etwas und mit dem menschlichen Verstand nicht zu erklären.
Die Helfer des Satans standen auch ihr zur Seite…
Silva lächelte ihnen entgegen. Dann strich sie mit beiden Händen über den Stoff ihres neuen Kleidungsstücks und bügelte somit die Falten aus, die es geworfen hatte.
Jetzt konnte sie auch die letzten Schritte gehen, um das große Ziel zu erreichen.
Von den Knöcheln bis zu den Oberschenkeln war sie nackt. Da lag ihre Haut frei. Auf ihr spürte sie die Wärme des Throns zuerst, als sie sich auf ihm niederließ.
Wie hatte der Satan gesagt?
Aus Menschenhaut war das Leder gefertigt, und Silva sank darin ein wie in einem Daunenkissen.
Sie überkam ein unbeschreibliches Gefühl. Automatisch nahm sie ihre Lieblingsstellung ein, indem sie die Beine anzog und sie ebenfalls auf die Sitzfläche legte.
Nur so konnte sie die Haut richtig genießen, die nicht
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