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0668 - Silva auf dem Höllenthron

0668 - Silva auf dem Höllenthron

Titel: 0668 - Silva auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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irgendwann das Handtuch schmiß und uns erklärte, daß er sich um andere Dinge zu kümmern habe.
    »Wir bleiben am Ball«, versprach ich.
    »Hoffentlich.«
    Am dritten Tag standen nur mehr wenige Besuche auf unserem Programm. Die Bekannten, die in anderen Ländern lebten, hatten wir abtelefoniert. Einige waren nicht zu erreichen gewesen, andere wiederum hatten wir beim zweitenmal erwischt.
    Mittags trafen wir zusammen, um zu berichten. Da hob Suko die Schultern, und ich pflichtete ihm bei. Auch Jane Collins schien erfolglos gewesen zu sein.
    Beim Löffeln einer dicken Minestronesuppe erkundigte ich mich bei der ehemaligen Hexe, welche Namen noch auf ihrer Liste standen.
    Jane pustete eine blonde Haarsträhne zur Seite und legte die Salatgabel neben den Teller.
    »Nur noch einer.«
    »Wer denn?«
    »Ein Agent. Er heißt Eddy de Soto.«
    Ich hob die Schultern und mußte laut sprechen, weil hinter uns neue Gäste eingetroffen waren und palaverten. »Den kenne ich nicht. Wohnt der Knabe hier in London?«
    »Ja, im Yuppie-Milieu.«
    »Was heißt das?« fragte Suko und schob einen letzten Bissen Thunfisch in den Mund.
    »Du weißt schon. Ein bißchen Eastside, wo man renoviert hat und wo sich die Möchtegern-Typen herumtreiben. Die Schickis, die Mickis und die, die es gerne wären.«
    Ich lächelte Jane zu. »Gut, fahr hin. Du bist genau die richtige Person.«
    »Wie meinst du das denn?«
    Ich grinste breit. »Ein bißchen schicki, ein bißchen micki…«
    »Hör auf, sonst werde ich zur Raubkatze.« Sie funkelte mich an. Dann wurde sie sachlich. »Kleine Frage nebenbei. Was habt ihr denn so vor?«
    »Noch drei Namen auf der Liste.«
    »Seid ihr bis zum Abend durch?«
    »Das hoffe ich stark.«
    Suko, der seinen gewaltigen Salat verputzt hatte, nickte im Takt dazu.
    Jane tupfte ihre Lippen ab. »Wo sehen wir uns?«
    »Bei dir?«
    »Gut, ich sage Sarah Bescheid.« Sie stand auf und schnappte ihren Mantel. Uns zuwinkend, verließ sie das Lokal. »Bis später dann.«
    »Okay.«
    Wir blieben zurück. Beide verspürten wir keine große Lust, aufzustehen, es hing uns zum Halse raus, immer nur Adressen abzuklappern und erfolglos zu sein.
    »Dieser Fall ist wie ein Kreis, aus dem du nicht herauskommst«, erklärte Suko.
    »Richtig.« Ich brannte mir eine Verdauungszigarette an. »Dabei habe ich das Gefühl, daß er sich trotzdem voranbewegt. Nur sitzen wir außen. Es geschehen Dinge, über die wir nicht informiert sind.«
    »Mit Silva Mancini?«
    »Mit wem sonst?«
    »Hoffentlich endet das nicht in einer weiteren Katastrophe.« Suko fuhr über seinen Hals, als glitte dort bereits die scharfe Schneide des Rasiermessers entlang.
    Ich sagte nichts, denn meine Gedanken drehten sich einzig und allein um den Höllenthron.
    Wir waren schon mit dem Teufel aneinandergeraten, aber von einem Höllenthron war nie die Rede gewesen.
    Ein Zeichen dafür, daß ein Wesen wie Asmodis für Überraschungen immer gut war.
    Leider nur für böse…
    ***
    Jane Collins hatte so ihre Erfahrungen gesammelt und versuchte es zunächst mit einem Anruf. Sie stand in der Zelle, lauschte dem Freizeichen und schaute gegen eine beschlagene Scheibe. Es dauerte ziemlich lange, bis sich eine etwas atemlos und piepsige Frauenstimme meldete. »Büro Eddy de Soto. Wer spricht bitte?«
    »Ich heiße Jane Collins.«
    »Oh!« Nach diesem Ausruf erfolgte eine kleine Pause. Jane wollte schon nachhaken, als sie die Frage hörte. »Müßte ich Sie kennen, Miß?«
    »Im Prinzip nicht. Was nicht ist, kann noch werden. Bitte verbinden Sie mich mit Mr. de Soto.«
    »Das ist nicht so einfach. Eddy ist ein vielbeschäftigter Mann. Er steckt gerade in Verhandlungen. Kann ich Ihnen vielleicht helfen, Miß? Ich schaue mal im Terminkalender meines Chefs nach. Der ist elektronisch, wissen Sie, wir…«
    »Hören Sie zu!« rief. Jane in den Hörer. »Ich will Eddy de Soto sprechen, und es ist verdammt dringend.«
    »Das sagen sie alle. Tut mir leid, Miß Collins, ich muß…«
    »Es geht um Silva Mancini.« Jane spielte ihren letzten Trumpf aus, und der stach.
    »Ach ja!«
    »Kann ich jetzt Eddy sprechen?«
    »Moment, ich versuche es.«
    Der Name des Models hatte Jane die Türen geöffnet. Das war fast wie im richtigen Leben. Man mußte nur wissen, wie man seinen Fuß in die Tür zu stellen hatte.
    Zweimal knackte es, dann hörte Jane eine Stimme, deren Klang ihr nicht gefiel. Es war ihr, als hätte der Agent seine Stimmbänder mit Öl beschmiert.
    »Ja - Eddy de Soto gier.«
    »Mein Name

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