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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich.«
    Yora nickte zufrieden.
    »Wann wirst du mir deinen Freund bringen?« wollte Sastra wissen.
    »Er steht bereits draußen.«
    »Ruf ihn herein.«
    »Komm herein!« rief Yora, und zur Tür kam ein hagerer blonder Mann herein. Er war Anfang dreißig, sah gut aus, wirkte kalt und unerschrocken. Sastra erkannte auf den ersten Blick, daß dieser Mann sehr schnell lernen und begreifen würde.
    Yora nannte den Namen ihres Schützlings.
    Es war Frank Esslin, der Söldner der Hölle!
    ***
    Mr. Silver hob langsam die Hand. Hyxten blieb außer Reichweite, damit ihn der Ex-Dämon mit dem Schwert nicht attackieren konnte.
    Aber das hatte der Hüne mit den Silberhaaren ohnedies nicht vor. Er wollte Jubilee unter gar keinen Umständen gefährden. Das Mädchen machte Entsetzliches mit. Nach wie vor war der Schlangenkörper um ihren schlanken Hals geschlungen, und sie hatte ihren giftigen Tod ganz deutlich vor Augen.
    Es hätte mich nicht gewundert, wenn Jubilee ohnmächtig zu Boden gegangen wäre. Es gehörte unglaublich viel Kraft dazu, diesen Horror auszuhalten. Ich fragte mich, woher Jubilee diese Kraft nahm.
    »Keine Tricks«, warnte der Mord-Magier.
    Mr. Silver zog das Schwert aus der Scheide und stieß es vor sich in den Boden. Hyxten befahl ihm, zurückzutreten.
    Der Ex-Dämon gehorchte. Drei Schritte trat er zurück. Nun stand er neben mir. Ich schwitzte. Mr. Silver warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. Ich wußte, was er meinte.
    Wir hofften beide dasselbe.
    Ich glaubte, in meinem Innern eine Uhr ticken zu hören. Die Uhr eines Zeitzünders. Hör nicht auf zu ticken, dachte ich gespannt. Lauf weiter! Lauf ab!
    Hyxten grinste breit. »Ein herrliches Schwert«, sagte er, und Gier funkelte in seinen Augen. »Eine großartige Waffe. Viel zu schade für dich, Silbermann. Vor allem deshalb, weil du keine Verwendung mehr dafür haben wirst, wenn ich weiterziehe.«
    Das bedeutete eindeutig, daß Hyxten die Absicht hatte, keinen von uns am Leben zu lassen.
    Langsam setzte sich der Mord-Magier in Bewegung. Mein Herz schlug wie eine Dampframme, und meine Handflächen waren so feucht, als hätte ich sie soeben unter einen Wasserstrahl gehalten.
    Jetzt stand Hyxten vor dem Schwert.
    »Hervorragend, diese Arbeit«, lobte der Mord-Magier. »Ich weiß noch nicht, ob ich die Waffe behalten oder eintauschen werde. Man bekommt dafür bestimmt sehr viel.«
    »Meinetwegen nimm sie und werde glücklich damit«, knurrte Mr. Silver.
    Hyxten lachte. »Ja, Silver, ich werde sie nehmen - und dich damit töten!«
    Seine Stimme wurde laut. Blitzschnell packte der Bucklige zu. Mit beiden Händen ergriff er das Höllenschwert, die Waffe mit dem starken, gefährlichen Eigenleben. Hyxtens Gier sollte ihm nun zum Verhängnis werden.
    Das Höllenschwert ließ sich nicht von jedem führen.
    Es akzeptierte nicht jeden als Besitzer. Man mußte einen stärkeren Willen haben als die Waffe, sonst war man verloren.
    Mr. Silver hatte dem Mord-Magier eine Falle gestellt, und Hyxten war ahnungslos hineingetappt.
    Wir hatten beide gehofft, daß es dazu kommen würde.
    Es war geschehen!
    Ich triumphierte innerlich jetzt schon.
    Vielleicht hätte Hyxten die Kraft besessen, sich das Höllenschwert Untertan zu machen, wenn er dessen Geheimnis gekannt hätte. So aber überraschte ihn die Kraft der Waffe.
    Sie überrumpelte den Buckligen. Kaum hatten sich seine Hände um den Griff gelegt, kaum hatte er das Schwert aus dem Boden gezogen, da wandte sich die Waffe auch schon gegen ihn.
    Er riß entsetzt die Augen auf, wollte das Höllenschwert fallenlassen, doch das war ihm nicht möglich. Der Griff schien an seinen Händen zu kleben.
    Die Spitze des Höllenschwertes wies auf seine Brust, und in der nächsten Sekunde drang sie ein. Es sah aus, als würde sich der Mord-Magier selbst das Leben nehmen. Dumpf röchelnd brach er zusammen. Ungläubigkeit, Fassungslosigkeit war in seinem Blick kurz zu erkennen, bevor er brach.
    Das Höllenschwert hatte uns gerettet!
    Jubilee! schoß es mir durch den Kopf. Ich riß meinen Blick von Hyxten los und schaute auf das Mädchen. Die Schlange des Mord-Magiers war erstarrt, lebte nicht mehr. Aber sie befand sich immer noch an Jubilees Hals. Ich eilte zu ihr und schlug nach dem starren Reptil. Es war weich wie Zigarettenasche. Ich fegte die Schlange von Jubilees Hals, und jetzt erst klappte das tapfere Mädchen zusammen.
    »Tony«, seufzte sie und sank gegen mich.
    Ihre Lider flatterten, und ich merkte, daß ihre Knie nachgeben

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