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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zugeständnisse konnte er ihm nicht machen, sonst stand am Ende nicht er, Atax, an der Spitze der schwarzen Macht, sondern Höllenfaust.
    Sie durften in der Burg der Grausamen 5 übernachten.
    Was für eine Ehre.
    Und sie hatten Pferde bekommen. Herrliche schwarze Tiere. Feurige Rappen. Kraftstrotzend und ausdauernd. Pferde - ein Geschenk der Grausamen 5. Zur Hölle damit. Atax hätte die Magier-Dämonen als Verbündete gebraucht, doch dazu waren sie nicht zu bewegen. Er hatte sich seine Enttäuschung nicht anmerken lassen und die Tür nicht wütend zugeschlagen, obwohl ihm danach gewesen war. Er hatte sich beherrscht, denn es wäre ein sträflicher Leichtsinn gewesen, sich die Grausamen 5 zu Feinden zu machen. Da war es doch besser, sie hielten sich aus seinen Angelegenheiten heraus.
    Atax' transparenter Körper, der von violett schillernden Adern durchzogen war, spiegelte im Licht der schräg einfallenden Sonne. Er war nun mit einem Speer und einem Schwert bewaffnet. Genau wie Roxane und Cuca. Auch die Waffen hatten ihnen die Grausamen 5 zur Verfügung gestellt.
    Höllenfaust hatte gemeint, der Weg zum Todessee wäre mit Gefahren gespickt, und in manchen Situationen wäre ein blitzschneller Schwertstreich effektiver als eine Abwehr mit Magie.
    Sie ritten durch eine winkelige Schlucht, in der nur Platz für einen flachen Bach war. Die Pferdehufe stampften in das silbrig glitzernde Wasser und stießen helle Tropfen hoch.
    Roxane ritt hinter dem Dämon.
    Seit sie auf Coor war, bekam sie nichts anderes zu essen als die Wurzeln des Teufelskrauts, und sie spürte deutlich, wie sehr sie sich innerlich veränderte.
    Sie lachte manchmal nicht mehr so wie früher, sah viele Dinge mit anderen Augen, näherte sich mehr und mehr dem bösen Standpunkt. Das bedeutete, daß Arma in ihr immer fördernder Platz griff.
    Bald würde sie in ihrem eigenen Körper kaum noch existieren können. Genau das wollten Cuca und Atax erreichen. Arma sollte ihren Körper beherrschen, und während eines Bades im Todessee, zu dem sie unterwegs waren, würde Roxane sterben, und Arma, die gefährliche Zauberin, würde den Fluten entsteigen.
    Langes schwarzes Haar und grüne Augen hatte Roxane. Äußerlichkeiten, die sich im Todessee auflösen und verlieren würden.
    Ein neues Gesicht, ein neuer Name, ein neues Leben… All das wartete am Ziel auf Roxane.
    Sie hatte Angst vor dieser Zukunft, doch es war ihr nicht mehr möglich, sie von sich abzuwenden.
    Die Giftstoffe der Teufelskrautwurzeln schnürten sie ein, ließen sie kaum noch aufkommen.
    Wie leicht wäre es gewesen, Atax den Speer in den Rücken zu stoßen. Vielleicht war die Spitze der Waffe von den Grausamen 5 magisch gehärtet.
    Aber was nützte es.
    Roxane hatte zwar den Dämon vor sich, aber Arma ließ es nicht zu, daß sie ihm in den ungedeckten Rücken fiel.
    Cuca ritt hinter Roxane.
    Sie paßte auf die weiße Hexe auf, denn sie wußte, daß weder ihr noch Atax Gefahr drohte. Arma hatte den Körper schon sehr gut unter Kontrolle. Roxane durfte nur noch tun, was Arma guthieß.
    Langsam, aber sicher wirkte die Wurzel des Teufelskrauts. Der Körper der weißen Hexe war nun schon zu drei Viertel von Arma besetzt, und diese Entwicklung hielt an.
    Bis sie den Todessee erreicht hatten, würde Arma vom gesamten Körper Besitz ergriffen haben.
    Cuca blickte sich mißtrauisch um.
    Das Abenteuer mit dem steinernen Wurm, der sie verschlungen hatte, hallte noch unangenehm in ihr nach. [5]
    Seither betrachtete sie selbst die Felsen mit anderen Augen.
    Auf dieser Welt schien nichts unmöglich zu sein. Hier konnten sogar Steine zum Leben erwachen und Unbekümmerten gefährlich werden.
    Seit sie sich in dieser tiefen Schlucht befanden, hatte Cuca ein merkwürdiges Gefühl.
    Sie wurde den Eindruck nicht los, daß sie ständig beobachtet wurden, aber sie konnte nicht sehen, von wem.
    Sie hatte Atax darauf noch nicht aufmerksam gemacht, zögerte noch, es zu tun, weil sie sich ihrer Sache nicht sicher war. Vielleicht war es nur diese steinerne Enge, die sie so empfinden ließ.
    Manchmal spritzte das Wasser so hoch, daß die Tropfen Cucas Gesicht trafen. Sie hatte eine glatte Haut und goldgesprenkelte Augen. Niemand sah ihr ihre Gefährlichkeit an. Böse, grausam und gemein war sie. Eine fanatische Teufelsbraut. Rücksichtslos verfolgte sie ihre Ziele. Sie war so durchtrieben, daß es selbst für schwarze Wesen nicht ratsam war, ihr zu vertrauen.
    Nur Atax, die Seele des Teufels, wagte sie nicht zu

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