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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollten, deshalb hielt ich sie fest.
    »Es ist überstanden, Jubilee«, sagte ich zu dem zitternden Mädchen. »Es ist vorbei. Du brauchst keine Angst mehr zu haben.«
    »Die Schlange!« schluchzte das Mädchen. »Diese ekelige Schlange!«
    »Es gibt sie nicht mehr. Sie ist zu Asche zerfallen, hat sich mit Hyxtens Tod aufgelöst«, redete ich auf das Mädchen ein.
    »Ich dachte, ich müsse sterben. Es war so schrecklich, Tony.«
    »Versuch es zu vergessen. Denk nicht mehr daran.«
    Allmählich hörte sie auf zu zittern, und ich konnte es riskieren, sie loszulassen. Sie schwankte zwar noch ein bißchen, aber sie fiel nicht um. Sie war wirklich ein sehr tapferes Mädchen. Ich hatte sie in der kurzen Zeit, die wir uns kannten, in mein Herz geschlossen. Mir kam es vor, als würde ich sie schon viel länger kennen. Irgendwie weckte dieser Prä-Welt-Floh in mir väterliche Gefühle.
    Ich holte mir meine Waffen wieder.
    Mr. Silver schob das Höllenschwert in die Scheide.
    »Silver! Cruv! Helft mir!« rief ich und eilte zu Parthos. »Wir müssen ihm helfen, müssen ihn retten!«
    »Wie?« fragte der Gnom.
    »Er darf den Trank nicht im Magen behalten. Er muß ihn erbrechen.«
    Wir drehten den Zauberer um. Cruv und ich hielten ihn fest. Parthos' Kopf hing nach unten. Mr. Silver steckte ihm den Finger in den Hals, und Augenblicke später übergab sich Parthos.
    Die gesamte Flüssigkeit konnten wir nicht aus ihm herausholen, aber das war auch nicht nötig. Wenn er die Hälfte bei sich behielt, würde ihm das nur guttun.
    Der Mord-Magier hatte ihm ja einen Heiltrank gebraut. Er hatte ihm lediglich zuviel davon eingeflößt, um ihn umzubringen. Was jetzt noch in Parthos war, würde den Zauberer hoffentlich bald wieder auf die Beine bringen.
    ***
    »Woher kommt er?« fragte Sastra die Dämonin.
    »Von der Erde«, erklärte Yora. »Er hat ein bewegtes Leben hinter sich, war einst der Freund eines gefährlichen Dämonenjägers. Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, holte ihn schließlich auf die schwarze Seite und machte ihn zum Söldner der Hölle. Solange Rufus lebte, stand er unter dessen Schutz. Nach Rufus' Ende nahm ich mich seiner an. Er ist gelehrig und wißbegierig. Was du ihn lehrst, wird er in sich aufsaugen wie ein trockener Schwamm.«
    »Er macht einen sehr intelligenten Eindruck.«
    »Er war Arzt«, sagte Yora. »Zeig ihm den Ring, Frank«, verlangte die Dämonin.
    Der Söldner der Hölle hob die rechte Hand. Sastra sah einen goldenen Ring mit einem schwarzen Stein, der zu einem Pentagramm geschliffen war.
    »Ist daran etwas Besonderes?« fragte der Mord-Magier. »Warum soll er ihn mir zeigen?«
    »Es ist ein magischer Ring. Er gehörte einst Tony Ballard, diesem Dämonenjäger. Der Ring verstärkt die Kraft seines jeweiligen Trägers. Solange er an Tony Ballards Finger steckte, war er eine Waffe des Guten. Nun ist er eine Waffe des Bösen. Lehre Frank Esslin auch, die Kräfte des Rings besser auszunützen. Er soll zu seiner gefährlichsten Waffe werden.«
    »Ich werde tun, was du verlangst«, sagte Sastra unterwürfig. Aber insgeheim gierte er nach dem Ring, von dem er sich mehr Macht versprach. Er grinste. »Dieser Tony Ballard scheint ein großer Dummkopf zu sein.«
    »Das ist er mit Sicherheit nicht.« Zum erstenmal sprach Frank Esslin. »Viele seiner Gegner, die ihn unterschätzten, mußten diesen Fehler bereuen.«
    »Er ist kein Dummkopf, verliert aber eine so wertvolle Waffe?« sagte der Mord-Magier.
    »Er hat den Ring nicht verloren. Er wurde ihm gestohlen, und ich mußte einen erbitterten Kampf austragen, um den Ring an mich zu bringen. Ich hätte dabei beinahe mein Leben verloren, befand mich auf einem brennenden Hausboot und konnte mich gerade noch mit einem Sprung ins Wasser retten.« [4]
    »Seither denkt Tony Ballard, Frank Esslin wäre tot«, sagte Yora. »Und wir werden den Dämonenjäger noch eine ganze Weile in dem Glauben lassen. Frank wird mit seinem einstigen Freund abrechnen, sobald seine Ausbildung hier abgeschlossen ist. Mach aus dem Söldner der Hölle einen Mord-Magier, Sastra. Ich werde dich für deine Hilfe reich belohnen.«
    Die Augen des Dicken funkelten. »An was hast du gedacht?«
    »Vielleicht hast du nach getaner Arbeit drei Wünsche frei.«
    Sastra lachte. »Ich könnte mir etwas wünschen, das du mir nicht zu erfüllen imstande bist.«
    »Du wirst nicht unverschämt sein, denn du weißt, daß ich dich in diesem Fall vernichten würde.«
    Das war ein harter Schlag in das feiste

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