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0671 - Der Zeittaucher

Titel: 0671 - Der Zeittaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meldeten.
    Was war das?
    Ich rannte zurück in den großen Wohnraum. Dort wechselte eben wieder das Bild auf dem Nachrichtenschirm, und die aufgeregte Stimme eines Kommentators rief: „Wir haben eine wichtige Durchsage zu machen. Soeben wurde uns vom Innenrand des Antitemporalen Gezeitenfeldes eine überraschende Meldung gemacht, deren gefährliche Bedeutung im Augenblick noch nicht abzusehen ist. Wir erhielten die Nachricht, daß an einer Stelle das Gezeitenfeld aufgerissen wurde. Im Augenblick wissen wir noch nichts Genaues, aber wir melden uns wieder, sobald weitere Informationen vorliegen."
    Ein Warnsignal an dem Visiphon, das unseren Bungalow mit den offiziellen Stellen verband, leuchtete, und ein Summer schnarrte in scharfen Tönen. Ich drückte die Antworttaste und blieb vor den Linsen stehen.
    Perrys Gesicht erschien. Er sagte hastig: „Es scheint wieder loszugehen, Liebling.
    Das war nicht etwa ein Regieeinfall, sondern die böse Wirklichkeit. Bleib, wo du bist. Ich springe jetzt nach Imperium-Alpha."
    Ich rief: „Ist das Gezeitenfeld aufgebrochen? Besteht die Lücke noch?"
    „Soweit wir wissen, hat sie sich sofort wieder geschlossen.
    Das ist der Beweis dafür, daß die Laren und Leticron ein Mittel besitzen, in kurzer Zeit unseren einzigen Schutz zu durchstoßen.
    Wir müssen sofort handeln."
    „Viel Glück", sagte ich und schaltete ab. Ich mußte hierbleiben und warten. Es war fast schlimmer als die Gefahr selbst, untätig dazusitzen und vielleicht zuzusehen, wie die Menschheit versklavt wurde.
    Ich war von den Nachrichten der Fernsehgesellschaften abhängig.
    Jedenfalls, dachte ich mit einer Spur Befriedigung, haben wir jetzt einen endgültigen und unmittelbaren Beweis dafür, daß wir in Gefahr sind!.
    Ausgerechnet wenige Minuten nach dem Schluß von Perrys Ansprache erfolgte der Vorstoß!
    Dann änderte sich meine Überlegung.
    Konnte es eventuell möglich sein, daß dieser Riß oder die aufgebrochene Öffnung nicht durch einen Angriff des Überschweren, sondern durch einen fehlerhaften Projektor, durch eine Materialermüdung oder durch das Versagen eines Rechners in der Merkur-Schaltstation entstanden war?
    Immerhin möglich!
    In den frühen Morgenstunden des fünften Dezember wurde nicht nur das Antitemporale Gezeitenfeld, sondern auch die Überzeugung von mehreren Milliarden Menschen schwer erschüttert.
    Die Überzeugung nämlich, daß die Menschheit auch diesmal durchkommen würde.
    Was in keiner einzigen Nachricht erwähnt wurde: Unter den mehr als einundzwanzig Milliarden Menschen gab es eine Unmenge von Personen, die aus einer Anzahl exakt definierbarer Gründe daran interessiert waren, daß jede Möglichkeit wahrgenommen wurde. Die Menschheit mußte nicht nur überleben, sondern es war wichtig, jeden entstehenden Schaden so gering wie möglich zu halten. Alle diese Frauen und Männer warteten seit Tagen förmlich darauf, daß etwas geschah, das sie herausforderte.
    Sie kannten die Gefahr in vollem Umfang. Sie wußten, was dieses erste Zeichen bedeutete.
    Eine Gruppe dieser Terraner arbeitete an den Pulten und Bildschirmen von einem Dutzend Ortungsschiffen. Diese Schiffe gehörten zu den Einheiten, die ununterbrochen die Innenfläche dieser riesigen Kugel aus Unsichtbarkeit entlangflogen.
    Major Krastan war der Chef dieses Verbandes. In diesen Tagen war er das personifizierte Mißtrauen. In seinem Schiff hieß es inzwischen schon, er käme sechs Tage lang ohne jeden Schlaf aus.
    In Wirklichkeit war er, als er seinen Dienst um Mitternacht des vierten Dezember begann, todmüde.
     
    4.
     
    Ich fühlte mich zu alt, zu müde und zu abgespannt. Ich glaube, ich war es auch. Langsam ging ich von meiner kleinen Doppelkabine in die Richtung der Ortungszentrale, des wichtigsten Raumes in diesem Schiff.
    Ich sah auf die Uhr.
    Kurz nach Mitternacht, fünfter Dezember. In zehn Stunden würde Rhodan den anderen Terranern das sagen - so hofften wir Schiffsbesatzungen wenigstens -, was wir ahnten oder wußten.
    Ich brummte: „Ich brauche nicht zu fragen, ob es etwas Unvorhergesehenes gab. Den Lärm hätte ich vermutlich trotz des Tief schlafs hören müssen."
    „Natürlich nichts, Major Krastan!" erwiderte der Erste Offizier.
    Ich befehligte die Formation von zwölf Schiffen, die hoch über der Ekliptik operierten und einen bestimmten Raum abflogen.
    Alle unsere Geräte waren gegen diese dunkle Wand gerichtet, gegen eine unsichtbare Schicht, die in Wirklichkeit keine war.
    Nicht ein einziger Stern war

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