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0673 - Angelique, die Vampirin

0673 - Angelique, die Vampirin

Titel: 0673 - Angelique, die Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nach einer Weile.
    »Und bei Gelegenheit etwas zu essen«, ergänzte Nicole, während sie sich wieder anzog. »Wir hätten ja ein Stück gebratene Schlange, wenn du das Amulett nicht etwas zu intensiv benutzt hättest, um dieses Mistvieh abzufackeln.«
    »Nenn's nicht immer Mistvieh oder Bestie«, seufzte Teri. »Die Schlange kann nichts dafür, daß sie eine Schlange ist. Eine Raubkatze oder ein Kaiman oder sonst irgendein Tier hätte dich übler zugerichtet.«
    »Wenn du deinen Hunger noch ein paar Stunden bezähmen kannst, schlage ich vor, daß wir erst Angelique suchen und ans Ziel bringen. Danach können wir immer noch ein Holzfäller-Camp aufsuchen und uns von den starken Machos mit kleinen Häppchen füttern lassen.«
    »Häh?« machte Nicole.
    »Stell dir diese kräftig gebauten Jungs mal bildlich vor mit ihren Muskelpaketen… wochenlang im Camp bei der Arbeit, ohne Frauen… die fressen uns aus der Hand und tun alles, was wir wollen…«
    »Und wollen als Gegenleistung natürlich mit uns ins Bett.« Nicole verzog das Gesicht.
    »Muß ja nicht unbedingt immer ein Bett sein«, grinste Teri vergnügt.
    »Sag mal, denkst du eigentlich immer nur an Sex?« seufzte die Französin.
    Teri schüttelte den Kopf. Mit todernstem Gesicht verriet sie: »Nicht nur. Manchmal denke ich auch an Sex…«
    »Aaaahrrrg.« Nicole winkte ab.
    »Du scheinst ja schon wieder richtig fit zu sein.«
    »Bin ich auch. Ich könnte Bonsais ausreißen vor überschüssiger Kraft. Laß uns in bewährter Manier nach Angelique suchen. Das dürfte effektiver sein als ihr mit der Zeitschau nachzulaufen.«
    »Mit der bewährten Manier denkst du wieder an diese geistige Verschmelzung?« Nicole schüttelte sich. »Ohne mich. Das mache ich nicht noch einmal mit. Das Erlebnis von gestern reicht mir.«
    »Es muß ja nicht gleich wieder ganz so wild ausfallen. Ich sagte doch - es ist jedesmal anders.«
    »Trotzdem«, murrte Nicole. »Da wäre mir die Anstrengung der Zeitschau noch lieber.«
    »Dann probiere ich es eben allein«, beschloß Teri.
    Nur Minuten später wurde sie bereits fündig!
    ***
    Tan Morano näherte sich dem Haus, in dem die Cascals wohnten.
    Inzwischen dämmerte der Tag heran. Aber das Tageslicht störte den Vampir nicht. Er war alt und mächtig genug, es ertragen zu können. Sicher - die Nacht war angenehmer. Aber er hatte Jahrhunderte Zeit gehabt, sich anzupassen. Auch in anderer Hinsicht. Im Gegensatz zu anderen Vampiren war er im Spiegel zu sehen; die Tarnung war so gut, daß sie besser nicht sein konnte. Selbst Professor Zamorra war seinerzeit darauf hereingefallen!
    Die moderne Generation von Tageslichtvampiren, die vor ein paar Dutzend oder hundert Jahren entstanden war, konnte das nicht. Diese Mutanten waren zwar in der Lage, in grellstem Sonnenlicht aktiv werden zu können, aber am fehlenden Spiegelbild ließen sie sich immer noch von Menschen unterscheiden. Ihr Evolutionssprung reichte nicht dorthin, wohin Morano es im Laufe seiner eigenen Entwicklung gebracht hatte. Er war ihnen allen immer noch weit voraus und überlegen.
    Aber das Alter hatte ihn auch Vorsicht gelehrt.
    Die Haustür war, wie immer, nicht abgeschlossen. Morano trat ein. Er schob die Tür soweit auf und arretierte sie dann, daß er jederzeit blitzschnell fliehen konnte, ohne sie erst erneut wieder aufziehen zu müssen. Er mußte ja damit rechnen, überrascht zu werden. Falls Ombre wieder nach Baton Rouge zurückgekehrt war…
    Morano stieg die Stufen in den Halbkeller hinunter und blieb vor der Wohnungstür stehen. Er lauschte. Drinnen war alles ruhig. Langsam öffnete er die Tür und trat dann so rasch ein, als sei es seine eigene Wohnung. Nur nach außen hin keinen Verdacht erwecken. Türen konnten in den Angeln knarren und Nachbarn mißtrauisch machen, wenn dieses Geräusch anders klang als gewohnt.
    Direkt hinter der Tür blieb er stehen.
    Es war dämmerig; das Licht war abgeschaltet, und durch das kleine Fenster drang nur wenig von der matten Helligkeit des Morgengrauens herein. Dennoch sah Morano so klar und deutlich wie am hellen Tag.
    Ein Mann saß da und sah ihm ruhig entgegen.
    »Könnte es sein, daß ich dich verdammten Blutsauger erwartet habe?« fragte Professor Zamorra.
    ***
    »Ich hab' sie!« stieß Teri hervor. »Sie kann höchsten vier, fünf Kilometer weit gekommen sein. Komm!« Sie streckte die Hand nach Nicole aus, die zufaßte und sich mit in den zeitlosen Sprung ziehen ließ.
    Eine Sekunde später befanden sie sich zwischen halbwegs

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